Gewerkschaften zu FMTI: Kaufkraft stärken statt Reallohnverluste schönrechnen
Gewerkschaften zu FMTI: Kaufkraft stärken statt Reallohnverluste schönrechnen
Verantwortung für Warnstreiks liegt gänzlich bei den Arbeitgebern
Wien (OTS) – Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA kritisieren die Aussagen von FMTI-Obmann Christian Knill scharf, wonach faire Lohn- und Gehaltserhöhungen Arbeitsplätze gefährden würden. „Den Beschäftigten in der Metallindustrie mit Arbeitsplatzverlust zu drohen, nur weil sie gemeinsam für faire Lohn- und Gehaltserhöhungen kämpfen, ist unwürdig. Dass die Industrie in den letzten Jahren fette Gewinne erwirtschaften konnte, haben die Arbeitgeber dem Einsatz ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verdanken. Jetzt Angst zu verbreiten, ist schäbig“, sagen die beiden Chefverhandler für die Arbeitnehmer:innen, Reinhold Binder (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA).
Die bisherigen Angebote sind aus Sicht der Gewerkschaften eine Provokation, denn sie liegen deutlich unter der relevanten Inflationsrate von 9,6 Prozent. „Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durchschauen die Voodoo-Mathematik der Arbeitgeber, mit der in Wirklichkeit die Reallohnverluste nur schöngerechnet werden sollen. Der Unmut der Beschäftigten ist also verständlich, die Verantwortung für die Warnstreiks liegt damit gänzlich bei den Arbeitgebern“, betonen Binder und Dürtscher.
Eine Lösung am Verhandlungstisch könne es nur geben, wenn ein ordentliches Angebot auf den Tisch komme, das auch verhandelbar sei und die Kaufkraft der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer stärke. „Es gab Rekordergebnisse in den vergangenen Jahren und auch noch im Jahr 2023 wurden hohe Gewinnausschüttungen an Eigentümer und Aktionäre vorgenommen. Jetzt soll plötzlich kein Geld mehr für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter da sein. Diese sichtliche Geringschätzung der harten Arbeit von 200.000 Beschäftigten muss aufhören“, so Binder und Dürtscher.
Die Gewerkschaften fordern weiterhin eine Lohn- und Gehaltserhöhung von 11,6 Prozent. Die österreichweiten Warnstreiks in der gesamten Metallindustrie werden bis 9. November fortgesetzt. Am Donnerstag um 11 Uhr findet die nächste Verhandlung mit dem FMTI statt.
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