DeutschGesundheit

Durch E-Zigaretten kann man nicht mit dem
Rauchen Aufhören

Manche Raucher erhoffen sich Hilfe durch die E-Zigarette, um ihre Abhängigkeit loszuwerden. Allerdings sind E-Zigaretten und ähnliche Produkte nikotinverbreitende Instrumente. Deren Nutzung ist eine andere Version der Nikotinsucht. Wissenschaftliche Studien belegen, dass auch E-Zigaretten akute vergiftende Wirkungen auf das Atmungssystem, das Herz-Kreislauf-System, das Nervensystem, die Magen-Darm-Systeme sowie auf das Immunsystem haben.

Stellvertretende Vorsitzende des Verbands für Atemwege (TÜSAD)
Prof. Dr. Şule AKÇAY

In der Türkei sterben jährlich 80.000 Menschen an den Folgen des Konsums von Tabakprodukten. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation gibt es weltweit etwa eineinhalb Milliarden Tabakkonsumenten. 80 % von ihnen leben in Ländern mit niedrigem bis mittelhohem Einkommen. In der Türkei hingegen liegt die Tabakkonsumquote laut Angaben der TÜIK bei rund 28 %. Das bedeutet, dass 23,5 Millionen Menschen landesweit Tabak und Tabakprodukte konsumieren. Dies ist keine Angewohnheit, die unterschätzt werden sollte, sondern eine schwerwiegende negative Alltagsgewohnheit, die jährlich zum Tod von Millionen von Menschen auf der Welt führt.
Elektronische Zigaretten und ähnliche Produkte, die auf Englisch als „Electronic Nicotine Delivering System (ENDS)“ bezeichnet werden, sind Instrumente, die Nikotin freisetzen. Es wird fälschlicherweise versucht, den Eindruck zu erwecken, dass E-Zigaretten harmlos sind. Die E-Zigarette ist allerdings nur eine andere Version der Nikotinsucht.

Es ist möglich, die Sucht zu bekämpfen
Durch das Aufhören des Konsums von Tabak und Tabakprodukten werden viele sofort erkennbare und langfristige positive Auswirkungen auf die Gesundheit beobachtet.
Die Abhängigkeit entsteht aufgrund von Nikotin und es ist selbstverständlich möglich, die Abhängigkeit loszuwerden. Viele Abhängige konsumieren Nikotin allerdings aufgrund ihrer anregenden Wirkung, obwohl sie wissen, dass dieser Konsum schädlich für sie ist. Bei der Entstehung einer Nikotinsucht spielen also neben psychologischen und sozialen Faktoren auch die physiologische Abhängigkeit eine wichtige Rolle. Das aufhören mit dem Rauchen erfordert zunächst eine Änderung der Denkweise und dann die Änderung des Verhaltens. Der Erfolg bei der Bekämpfung der Sucht zeigt bei jedem Menschen individuelle Unterschiede. Menschen, die die Tabaksucht loswerden möchten und denken, dass sie dies nicht selber schaffen können, sollten professionelle Hilfe einholen.

Sie enthält 7000 krebserregende Giftstoffe
Die meisten Tabakprodukte enthalten 7000 krebserregende Giftstoffe und chemische Stoffe. Die internationale Krebsforschungsagentur hat im Jahr 1985 den Zigarettenrauch als erste Krebserregergruppe bei Menschen erklärt. Wenn Chemikalien wie Nikotin, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, Aldehyde, Benzol, Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Blausäure, Ammoniak und Stickstoff in den Körper aufgenommen werden, verursachen sie eine Vielzahl von Krankheiten in allen Systemen. An erster Stelle dieser Krankheiten kommen die Krebsarten. DNA-Schäden in Geweben, die durch Zigarettenrauch entstehen, lösen den Prozess der Krebsentstehung aus und erhöhen so das Risiko für einen möglichen Lungenkrebs, Kehlkopf-, Speiseröhren-, Leber-, Magen-, Darm-, Brust-, Nieren-, Prostata-, Blasen-, Blut- und Lymphknotenkrebs. 80-90 % der Lungenkrebserkrankungen treten bei Rauchern auf. Das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, ist bei Rauchern 10-65-Mal höher als bei Nichtrauchern. Bei Passivrauchern steigt dieses Risiko im Vergleich zur restlichen Population um 20 %.

E-Zigaretten sich auch die Ursache für ernste chronische Erkrankungen
Zigarettenrauch kann das Immunsystem beeinträchtigen. Die schädlichen Substanzen im Zigarettenrauch kann zu Infektionen der oberen und unteren Atemwege aufgrund der Schädigung und der Behinderung der Abwehrmechanismen in den Atemwegen führen. Zudem kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigen, da es durch Tabakkonsum zu Gefäßverschlüssen kommen kann. Durch Tabakkonsum können auch Reflux, Geschwüre, Colitis ulcerosa und Morbus Crohn im Magen-Darm-Trakt entstehen. Bei Konsumenten von Tabak- oder Tabakprodukten können Fortpflanzungsstörungen, Totgeburten, Fehlgeburten, Frühgeburten, Plazentaprävia, Netzhautablösung, ein zu niedriges Geburtsgewicht, Anomalien, Entwicklungsverzögerung, geistige Retardierung, Aufmerksamkeitsdefizit, Hyperreaktivität, Depression und Infektionen im Kindesalter entstehen. Auch Schlaganfälle im Nervensystem, zerebrale Gefäßverschlüsse, Gedächtnisprobleme, Demenz, Parkinson und Multiple Sklerose können durch Tabakkonsum verursacht werden.

Ähnliche Artikel

Überprüfen Sie auch
Schließen
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"