Wer sollte gegen Grippe geimpft werden?
Jedes Jahr erkranken mehrere Millionen Menschen während der Grippesaison, sodass es zu einem gravierenden Verlust an Arbeitskräften kommt und Hunderttausende Menschen medizinisch behandelt werden müssen. Zehntausende Menschen sterben an Influenza und ihren Komplikationen. Das Grippevirus wird durch Tröpfchen, Aerosole und Kontakt übertragen. Besonders in Innenräumen steigt die Übertragungsmöglichkeit. Die aufgrund der Covid-19-Pandemie angewandten Masken-, Abstands- und Hygienemaßnahmen schützen auch vor dem Grippevirus. Im letzten Jahrhundert sind weltweit 4 Pandemien aufgrund des Grippevirus aufgetreten.
Dr. Servet ÖZTÜRK
Spezialist für Infektionskrankheiten und klinische Mikrobiologie
Influenza-Impfstoffe haben viele Vorteile, wie z.B. das verminderte Auftreten der Krankheit, der Rückgang der Anzahl an Patienten, die in Krankenhäuser eingeliefert werden sowie der Sterberate und aber auch das Sinken der Neuinfektionszahlen. Die Tatsache, dass zwei Wochen nach der Impfung schützende Antikörper gebildet werden ist ebenfalls ein wichtiger Vorteil vom Influenza-Impfstoff. Vor allem Patienten, die über 65 Jahre alt sind, an Asthma, COPD, Diabetes mellitus (Diabetes), Herzinsuffizienz, Schlaganfall, HIV/AIDS, Krebs oder chronischem Nierenversagen leiden, sich in der Schwangerschaft oder der Wochenbettphase befinden, Immunsuppressiva einnehmen, krankhafte Adipositas haben und im Pflegeheim wohnen oder in Krankenhäuser liegen, leiden häufiger und schwerer an Grippe. Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 6 Monaten und 18 Jahren, die eine Aspirin-Langzeittherapie erhalten, sollten zu jeder Grippesaison auf jeden Fall geimpft werden. Es wird empfohlen, Personen mit den oben genannten Krankheiten jedes Jahr im September/Oktober zu impfen. Im Idealfall sollte jeder bis Ende Oktober geimpft sein. Grippeimpfungen sollten aus zwei Gründen jedes Jahr wiederholt werden. Erstens nehmen schützende Antikörper der Impfstoffe innerhalb von Monaten ab. Zweitens ändert sich die Zusammensetzung der aktuellen Impfstoffe jedes Jahr für die an den häufigsten vorkommenden Viren, da das Grippevirus seine Form ändert.
Grippeimpfstoffe werden im Allgemeinen in nasal verabreichte Lebendimpfstoffe und parenteral verabreichte inaktivierte Impfstoffe unterteilt. Lebendimpfstoffe sollten bei Schwangerschaft und Immunschwäche nicht verabreicht werden. Bei dieser Patientengruppe sollten inaktive (nicht lebende) Grippeimpfstoffe bevorzugt werden.
- Der Grippeimpfstoff senkt Ihr Risiko, an einer Grippe zu erkranken
- Verschiedene Studien haben gezeigt, dass der Grippeimpfstoff die Schwere der Erkrankung bei geimpften verringert
- Der Grippeimpfstoff verringert das Risiko eines grippebedingten Krankenhausaufenthalts
- Der Grippeimpfstoff ist ein wichtiges vorbeugendes Mittel für Menschen mit bestimmten chronischen Gesundheitsproblemen
- Der Grippeimpfstoff schützt Schwangere während und nach der Schwangerschaft
- Eine Impfung kann auch Menschen in Ihrer Umgebung schützen, einschließlich die, die anfälliger für schwere Grippen sind wie Säuglinge und Kleinkinder, ältere Menschen und Menschen mit bestimmten chronischen Erkrankungen
Was sind mögliche Nebenwirkungen der Grippeimpfung?
- Es können Schmerzen, Rötung und/oder Schwellung an der Injektionsstelle entstehen
- Kopfschmerzen (leicht) können auftreten
- Fieber
- Muskelkater
- Übelkeit/Erbrechen
- Trägheit