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SVS und Österreichische Ärztekammer: neuer Gesamtvertrag als aktives Lenkungsinstrument im Gesundheitssystem

SVS und Österreichische Ärztekammer: neuer Gesamtvertrag als aktives Lenkungsinstrument im Gesundheitssystem

Wien (OTS) „Der neue Gesamtvertrag von SVS und Ärztekammer ist ein aktives Lenkungsinstrument in unserem Gesundheitssystem. Der Vertrag hat eine große Innovationskraft. Die Leistungen werden an die aktuelle Situation angepasst und weiter ausgebaut. Wir stärken den niedergelassenen Bereich und attraktivieren die Mangelfächer, lenken die Patientenströme, und wir investieren in Prävention“, erklärt Peter Lehner, Obmann der Sozialversicherung der Selbständigen (SVS), bei der gemeinsamen Präsentation des Gesamtvertrags von SVS und Ärztekammer. „Der erfolgreiche Abschluss der konstruktiven Verhandlungen mit der SVS ist ein Paradebeispiel dafür, wie gut die Zusammenarbeit zwischen der Sozialversicherung und der Ärztekammer funktionieren kann. Das Ergebnis zeigt sehr eindrucksvoll, wie kassenärztliche Leistungen den niedergelassenen Bereich tatsächlich stärken können und wie wir als niedergelassene Ärztinnen und Ärzte unsere Expertise einbringen und damit die wohnortnahe Versorgung verbessern können“, sagt Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Obmann der Bundeskurie der niedergelassenen Ärzte.

Die SVS investiert mit dem neuen Vertrag zusätzlich 30 Millionen Euro jährlich in den niedergelassenen Bereich. 71 Prozent werden für Mangelfächer genutzt – allein 42 Prozent für Allgemeinmediziner, die aktuell zu den Mangelfächern zählen. 65 Prozent der 30 Millionen fließen in neue Leistungen. „Eine Inflationsanpassung allein verbessert nicht die Versorgung. Wir erweitern das Leistungsportfolio der niedergelassenen Ärzte, nutzen neue Möglichkeiten und passen das System an die aktuellen Anforderungen an, damit eine niederschwellige Versorgung im extramuralen Bereich ermöglicht wird. Dies leistet einen wertvollen Beitrag zur Spitalsentlastung“, betont Lehner und führt weiter aus: „Mit dem neuen Senioren-Check für Patienten über 70 ermöglichen wir dem Arzt, sich mehr Zeit für ältere, betreuungsintensivere Patienten zu nehmen. Wir gehen damit einen ersten Schritt in eine klientelspezifische Beratung. Mit der Neugestaltung der Darmkrebsvorsorge und einer Anpassung an die kurative Koloskopie pushen wir aktiv die Krebsprävention.“ Eine „zukunftsweisende“ Neuerung ist für Lehner die First-Line-Sonographie bei Allgemeinmedizinern. „Mit dem neuen Vertrag haben wir eine generelle Ultraschallposition für Allgemeinmediziner. Das belohnt nicht nur jene Ärzte, die in dieses Gebiet investiert haben, sondern lenkt auch Patientenströme. Der Versicherte muss für einen Ultraschall nicht zum Facharzt oder ins Spital. Wir entlasten mit dieser Position aktiv das System“, so der SVS-Obmann.

Mehr Leistungen im niedergelassenen Bereich
Diese Entwicklung sei sehr begrüßenswert, betont Wutscher. Auch die Stärkung der Präventionsmedizin sei hervorzuheben: „Neben dem Senioren-Check für Patienten, die das 70. Lebensjahr vollendet haben, und der Möglichkeit für ausführliche Beratungsgespräche in der Vorsorge, wird auch die Darmkrebsvorsorge neu gestaltet“, sagt Wutscher. Weitere Leistungen seien die Osteoporosemessung, die ambulante Schlafapnoe-Untersuchung, aber auch der Fokus auf die Nachsorge. So wird die Tumornachsorge nach malignen Hauterkrankungen als Kassenleistung angeboten: „Natürlich ist die Vorsorge zu stärken, um weg von der Reparaturmedizin zu kommen, aber andererseits sollte nicht vergessen werden, dass einige Leistungen in der Nachsorge ebenfalls im niedergelassenen Bereich stattfinden können“, sagt Wutscher. „Das mit der SVS geschaffene Gesamtpaket ist innovativ, hat viele moderne ärztliche Leistungen neu aufgenommen und geht mit dem Vorsorgeschwerpunkt auch mit der Zeit“, fasst Wutscher zusammen. „Das Verhandlungsergebnis kommt der Gesundheit der Patientinnen und Patienten sehr zugute, daher bleibt zu hoffen, dass diese integrierten modernen Leistungen auch Vorbildwirkung für den Abschluss mit anderen Krankenkassen haben werden“, sagt Wutscher abschließend.

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