Politik

Kurt-Rothschild-Preis für Wirtschaftspublizistik 2023 an Isabella Weber und Sebastian Dullien

Kurt-Rothschild-Preis für Wirtschaftspublizistik 2023 an Isabella Weber und Sebastian Dullien

SPÖ-Vorsitzender Babler würdigt „Erfinder“ des deutschen Gaspreisdeckels und kritisiert österreichische Regierung, die derartige wissenschaftliche Expertisen ablehnt

Wien (OTS/SK) Am Dienstagabend hat in alljährlicher Tradition die festliche Verleihung des Kurt-Rothschild-Preises für Wirtschaftspublizistik, der von Renner-Institut und SPÖ-Parlamentsklub vergeben wird, stattgefunden. Die diesjährigen Preisträger:innen Isabella Weber und Sebastian Dullien wurden für ihren Vorschlag ausgezeichnet, mit einem Gaspreisdeckel die Inflation zu dämpfen und so die soziale Folgen des Energiepreisschocks abzufedern. Isabella Weber ist Professorin für Ökonomie an der University of Massachusetts Amherst; Sebastian Dullien ist Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in der Hans-Böckler-Stiftung. ****

Der Kurt-Rothschild-Preis wurde 2016 ins Leben gerufen und soll Forschung und Wissenschaftskommunikation stärken, die relevante Ergebnisse erzielt, indem sie ökonomische Fragestellungen in einen breiten Kontext stellt, statt neoklassische Glaubenssätze zu reproduzieren. Die jährlichen Preisträger:innen zeichnen sich auch dadurch aus, dass sie Politik und Gesellschaft mitgestalten wollen und sich daher in die öffentliche Debatte einmischen.

Vor diesem Hintergrund würdigte SPÖ-Partei- und -Klubvorsitzender Andreas Babler in seiner Laudatio die wissenschaftliche Arbeit von Weber und Dullien und betonte die Wichtigkeit des konstruktiven Zusammenspiels von Wissenschaft und Politik: „Die Politik muss zuhören und zugreifen, wenn die Wissenschaft Lösungen liefert.“ In Bezug auf den deutschen Gaspreisdeckel monierte Babler, dass Österreich nach wie vor nicht auf wissenschaftliche Expertise setze, während die deutsche Bundesregierung das sehr wohl getan habe. Der SPÖ-Parteivorsitzende bekräftigte angesichts der schlechten Performance der österreichischen Bundesregierung und der hohen Inflationsrate in Österreich einmal mehr: „In der aktuellen Krise sind Eingriffe in den Markt das Gebot der Stunde!“

Die diesjährige Preisträgerin Weber attestierte in ihrer Dankesrede, dass sich Wirtschaft und Gesellschaft derzeit in einer „Vielfachkrise“ befinden und sie bekräftigte die Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit des Zusammenspiels von Forschung und Realpolitik zur Lösung derartiger Krisen.

Die weiteren Preise gingen an gehen an Felix Dorn (Universität Wien) für seine Arbeiten zu Geographien der Dekarbonisierung, an Franklin Obeng-Odoom (University of Helsinki) für seine Erkenntnisse zu Institutionen, Unsicherheiten und Oligopolen, an Emma Dowling (Universität Wien) für ihre Studie zur Krise der Pflege sowie an Giorgos Gouzoulis, Panagiotis Iliopoulos und Giorgos Galanis (Universitäten Bristol, Leuven und Queen Mary London) für ihre Arbeiten zu Finanzialisierung und der Zukunft von Arbeit.

SERVICE: Fotos von der Preisverleihung finden Sie unter https://www.flickr.com/photos/sozialdemokratie/ (Schluss) sr/bj

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