Kommentar

Unterscheidet die Stadt Wien innerhalb der ethnischen Medien?

Unterscheidet die Stadt Wien innerhalb der ethnischen Medien?

Die Unterstützung in Bezug auf die Integration und Emigranten lässt keinen Zweifel. Wieso aber werden ethnische Medien nicht nach dem gleichen Prinzip unterstützt? In Österreich existieren als reine Druckmedien in türkische Sprache sechs Monatszeitungen und sechs unregelmäßig erscheinende Zeitungen und Magazine. Wir gehen davon aus, dass die Werbungsvergabe der Stadt Wien informative Zwecke hat, wie beispielsweise zu den Veranstaltungen die von Instituten im Rahmen der Stadt Wien stattfinden, mit dem Ziel ihrer Vorstellung, Imagefestlegung sowie zur Hervorhebung der sozialen Stellung der Institute. Wir gehen lediglich davon aus, denn die Fehlnutzung der Quellen in Bezug auf diese Angelegenheiten steht fest. Hält sich die Stadt Wien, welche kontinuierlich Reportagen mit serbischen Medien

führt, auch hinsichtlich dieser Thematik von türkischsprachigen Medien fern? Rätselhaft ist, aus welchem Grund innerhalb türkischer Medien exakt jenes Medium eine Werbung erhält, welche lediglich einige Male im Jahr veröffentlicht somit unregelmäßig verteilt wird und maximal 30-40 Standorte innerhalb Wiens erreicht.

Aus einer genaueren Betrachtung der Transparentlisten aus den Jahren 2018 und 2019 geht hervor, dass sich die Stadt Wien vermehrt für Medien kroatischer und serbischer Sprache entschied. An beide Medien gingen Zahlungen in Höhe von

115.715, 98 Euro. Innerhalb der Transparentliste ist es möglich, Zahlungen über 5.000 Euro herauszulesen.

Im Lichte dieser Erkenntnisse geht der Gedanke einer negativen Einstellung gegenüber einer Kooperation mit türkischen Medien, welche die Grundlage der Informationsweitergabe an eine in Österreich beträchtliche Bevölkerungszahl von Austro-Türken bilden, hervor. Die Einnahmequellen der Visuellen Medien sowie der Printmedien bestehen zum Großteil aus Werbungen und die Bekanntheit eines Instituts innerhalb der Bevölkerung ist ebenfalls stark von den Werbungen abhängig. Erachtet die Stadt Wien ihre

Bekanntheit und den Weg zum Verständnis innerhalb der Austro Türkischen Gemeinde als irrelevant? Ebenfalls werden Medien, die Kritik gegenüber der Stadt Wien äußern bestraft indem Werbekooperationen dauerhaft abgelehnt werden.

Die Presse ist unabhängig! Eine Demokratie ohne der Pressefreiheit ist stark zum Zusammenbruch verurteilt. In einem Staat wie Österreich, der die Demokratie, die Gleichheit und die Gerechtigkeit als Grundprinzip angenommen hat, verletzt eine Ausgrenzung seitens staatlicher Institutionen die angenommenen Prinzipien und Werte, dementsprechend kann der daraus resultierende „Schaden“ groß sein. Wenn sich die Erwartungen in Bezug auf Werbevergaben dahingehend stellen, dass Medien keine gesunde Skepsis einbringen, keine Kritik anbringen und keine Meinungen abgeben müsste dieser Umstand tatsächlich ernstgenommen und Infrage gestellt werden.

Wir hoffen, dass dieser Artikel eine Anregung für die Personal- und Presseabteilungen der Stadt Wien darstellt, insbesondere in Bezug auf die Vorgehensweise und die Unterstützung in gleicher Weise der ethnischen Medien und Journalisten, die berechtigt sind im Namen des öffentlichen Interesses zu informieren.

Aus welchem grund interessiert sich die zuständige Pressestelle der wiener Landesregierung nicht für Austro-Türken?

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