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10 Jahr Zero Discrimination Day 2024:

10 Jahr Zero Discrimination Day 2024:

Bewusstsein schaffen und Sensibilisierung als Schlüssel im Kampf gegen Diskriminierung

Wien (OTS) Wien, 2. März 2024 – Gestern Abend versammelten sich im Aids Hilfe Haus Wien über 80 Teilnehmer*innen, um den 10. Zero Discrimination Day zu feiern und gemeinsam damit auch ein Zeichen gegen HIV-bezogene Diskriminierung zu setzen. Denn wie die Diskriminierungsmeldungen aus dem Jahr 2023 deutlich zeigen, erleben Menschen mit HIV – wie auch in den vergangenen Jahren – vorwiegend im Gesundheitswesen diskriminierendes Verhalten. Die Aids Hilfe Wien unterstreicht daher die Bedeutung einer diskriminierungsfreien Gesundheitsversorgung für Menschen mit HIV, da Vorverurteilungen nachweislich das psychische Wohlbefinden beeinträchtigen und die Adhärenz negativ beeinflussen können.

Die Veranstaltung, unter dem Motto „Lust auf gleiche Rechte“, bot eine vielseitige und informative Mischung aus Diskussion, Kunst und Feier. Nach einem produktiven Tag mit Workshops und der feierlichen Eröffnung startete ein spannender Expert*innen-Talk, der die verschiedenen Aspekte rund um das Thema HIV-bezogene Diskriminierung beleuchtete. Durch den abwechslungsreichen Abend führte Andrea Brunner, Geschäftsführerin der Aids Hilfe Wien.

Mirijam Hall, Vorsitzende der Aids Hilfe Wien, brachte dabei die Perspektive der Organisation ein: „Ein wichtiger Beitrag, um Stigmatisierung und Diskriminierung im Hinblick auf HIV vorzubeugen, ist Bewusstsein zu schaffen. Leider hinkt die gesellschaftliche Akzeptanz und das Wissen über HIV dem großartigen medizinischen Fortschritt nach wie vor noch nach.“

Barbara Murero-Holzbauer, in der Aids Hilfe Wien zuständig für Antidiskriminierungsarbeit betonte in derselben Diskussion die rechtlichen Aspekte: „Diskriminierungen aufgrund einer HIV-Infektion sind am Arbeitsplatz, im Bildungsbereich, bei Dienstleistungen und im Sozial- und Gesundheitswesen grundsätzlich verboten.“ Dennoch komme es, wie auch die aktuellen Meldungen zeigen, vorallem im Gesundheitswesen oft aufgrund von Wissensmangel zu diskriminierendem Verhalten durch medizinisches Personal.

Sexualpädagog*in, queere Aktivist*in und Drag-Künstler*in Bernhard Ledinski aka Candy Licious sprach in der Diskussion über die Veränderungen der letzten 10 Jahre in Wien und Österreich und betonte sowohl Fortschritte als auch bestehende Lücken in der rechtlichen Lage von queeren Menschen: „Die rechtliche Lage von queeren Menschen hat sich auf alle Fälle verbessert. Seit 2019 gibt es alternative Geschlechtseinträge und auch die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare wurde endlich umgesetzt. Seit 2022 ist das Blutspenden für einen Teil der MSM möglich. Jedoch gibt es noch immer kein Verbot von Konversionstherapien und der Diskriminierungsschutz muss auch ausgeweitet werden.“

Memo Mokhles, ein Diskussionsteilnehmer und Vertreter der Initiative #positivarbeiten, unterstrich wiederum die Bedeutung von Aufklärung und Sensibilisierung: „Als Migrant, Homosexueller und HIV-positiver Mensch begegnen mir dauernd Themen wie Diskriminierung und Ausgrenzung. Diese Diskriminierung ist meistens ein Produkt der Unwissenheit und Fehlinformation. Deswegen ist es wichtig, Initiativen wie #positivarbeiten zu unterstützen.“

Besonderes Highlight des Abends war die Präsentation des Projekts „Sexuelle Gesundheitsprävention für queere Jugendliche“ und die großzügige Scheckübergabe des MAC AIDSFUND in Höhe von 30.000 Euro durch MAC Brand Director Marion Pelzel. Pelzel unterstrich das Engagement von MAC Cosmetics für dieses wichtige Projekt und die Unterstützung für die LGBTIQ+ Gemeinschaft.

Das Projekt wurde am Nachmittag des Zero Discrimination Day mit einer interaktiven Fokusgruppe aus queeren Jugendlichen und Erwachsenen gestartet. Das Ziel dabei: Faktoren zur Stärkung der Gesundheitskompetenz von queeren Jugendlichen zu erarbeiten.

David Eckinger, Make-up Artist und Trainer von MAC Cosmetics präsentierte dann im Rahmen des Expert*innen Talks als Teilnehmer der Fokusgruppe die ersten Ergebnisse des Nachmittag-Workshops. In einem sehr persönlichen Statement macht er die Bedeutung dieser Kompetenz klar: „An meine Schulzeit denke ich eher ungern zurück, als queere Person auf dem Land aufzuwachsen war mit Vorurteil und Mobbing verbunden bevor ich überhaupt meine eigene Identität entdecken konnte. Mir hätte es damals sehr geholfen Ressourcen zu queeren Identitäten zu haben, Fragen stellen zu können und auch aufgeklärte Mitschüler*innen zu haben um Diskriminierung gar nicht erst entstehen zu lassen.“

Zu sehen gab es auch die berührende Fotoausstellung „Going viral“ des Fotografen und Autors Christoph Klettermayer, sie ist noch bis Juni im Aids Hilfe Haus am Mariahilfer Gürtel 4 zu besichtigen.

Die abschließende Networking-Session und Party mit DJ-Set boten den Teilnehmer*innen die Möglichkeit zum Austausch und zur Feier der Erfolge im Kampf gegen Diskriminierung.

Die Aids Hilfe Wien dankt allen Teilnehmer*innen und Unterstützenden für ihr Engagement und ihre Teilnahme an diesem Event.

Weitere Fotos zur Veranstaltung

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Rückfragen & Kontakt:

Aids Hilfe Wien
Juliana Metyko-Papousek, Bakk.phil.
+43(0)1/59937-82 /
metyko@aids-hilfe-wien.at

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