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Wutmanagement zu Hause

Wir durchlaufen Phasen, die den Grund für die intensiven Emotionen darstellen. Die Sicherheit und Glücksgefühle in unserem Hause oder bei unseren Familien oder die Beunruhigung, die durch die Unsicherheit entsteht, sind in dieser Phase natürliche Gefühle. Darüber hinaus werden Sie die Wut sowohl bei Ihren Kindern beobachten als auch Sie selbst diesen Gefühlszustand spüren. Die Wut Ihres Kindes und das was es durcherlebt zu verstehen, sollten Sie als eine Chance sehen.

Die Wut, die bei den Kindern in häuslicher Gemeinschaft zu beobachten ist, entsteht in den untenstehenden Fällen:

• In den Fällen der Entbehrung

• Daran zu denken, dass man unfair behandelt wird

• Das Bedürfnis einer Umgebung, um die Energie zu lenken

• In Fällen der zwischenpersönlichen (meistens Geschwister) Konfliktsituationen spüren die Kinder die Emotionen der Wut noch intensiver

Zuallererst sollten Sie sich der Wut bei Ihnen und Ihrem Kind bewusst sein. Um die Wut Ihres Kindes und das was es durchlebt zu verstehen, sollen Sie als eine Chance sehen. Sie sollten verbale und physische Reize vermeiden, die den Ärger des Kindes unterdrücken und die Wut von ihnen akzeptieren. Denken Sie daran, dass die Wut das Gefühl wie „ich bin beleidigt“ in Ausdruck bringt. Sie sollten das Problem des Kindes feststellen und untersuchen, warum es wütend ist. Auch, wenn Sie wissen, dass etwas in diesem Zustand dem Kind wichtig ist, sollten Sie auch Grenzen setzen. Wie z.B. wenn die Schwester/der Bruder mit dem Spielen dran ist, und das Kind in einem wütenden Zustand ist, dann sollte man es auf folgender Weise klar machen und ihm sagen:„ Es ist mir bewusst, dass du wütend bist, weil sie/er dein Spielzeug genommen hat. Ich weiß, was du willst. Allerdings bitte ich dich auch ihr/ihm zu ermöglichen, um damit zu spielen, sie/er ist jetzt dran.“ Es ist auch wichtig mit der an Sie gerichteten Wut Ihres Kindes eine Empathie herzustellen. Sie können sich ausdrücken, indem sie dem Kind sagen:,, Ich kann es verstehen, wie wütend du auf mich bist, weil ich dich einschränke, um mit deinem Tablet zu spielen.“ Dieser Ausdruck zeigt ihm, dass sie es verstehen und bestätigt die Wut des Kindes. Helfen Sie Ihrem Kind, seinen Ärger in Worte auszudrücken und wenn notwendig, so können Sie unterstützend die Fragen wie, „bist du wütend“?, ,,was fühlst du? stellen. Wir teilen mit Ihnen eine Liste, welche verschiedene Ideen für Aktivitäten zeigt und für Beruhigung sorgen könnte. Gehen Sie mit Ihrem Kind die Liste durch und diskutieren Sie die folgenden Fragen:

• Wie viele Interventionen hat er versucht um sich zu beruhigen?

• Welche der versuchten Maßnahmen hat ihm geholfen um sich noch mehr beruhigt zu fühlen?

• Welche von diesen, die es versucht hat, waren nicht nützlich?

Entsprechend der Antworten bitten Sie Ihr Kind, rote, gelbe und grüne Kreise auf das Zeichenblatt zu zeichnen. Wenn es die rote Farbe spürt, dann bedeutet es, dass es sich wirklich sehr wütend fühlt. Bitten Sie das Kind eine Methode aus der Liste auszuwählen, die ihm beruhigen könnte. Wenn es die gelbe Farbe spürt, bedeutet es, dass das Kind sich in Richtung unwohl zu fühlen befindet. Fragen Sie nach, welche Intervention das Kind benötigte. Wenn es grün spürt, bedeutet es, dass es sich ruhig und glücklich fühlt. In dieser Phase treten häufig im Hinblick auf die emotionalen Kontrollen, Konfliktsituationen auf. Sich zu beruhigen und einen Plan zu machen wird es ermöglichen, dass Sie sich wohl fühlen und die Beziehung zwischen den Familienmitgliedern zu stärken. 

Interventionen zur Beruhigung

• Kritzle

• Dusche dich zur Beruhigung – eine beruhigende Musik hören – Schau dir einen inspirierenden Film an.

• Meditiere – atme drei Mal tief durch den Bauch ein

• Denke daran, was heute gut gelaufen ist und führe ein positives Gespräch mit dir selbst! Denke an einen lustigen Moment oder Witz in deinem Leben. Lächle, auch, wenn es dir schwerfällt (das strahlt dem Gehirn aus, um sich glücklicher zu fühlen). Denke an 5 Dinge, für die du dankbar bist.

• Umarme ein Plüschtier oder ein Kissen. Mach dich unter einer kuscheligen Decke bequem.

• Lies dir ein gutes Buch

• Stelle dir einen Ort vor, an dem du dich ruhig und sicher fühlst. Mal ein Bild von einem Ort, wohin du gerne gehst.

• Schau dir deine Sammlungen an und sei produktiv – strick etwas/versuch das Fingerflechten.

• Halte einen Sorgenstein in deiner Hand

• Sprich mit einem Erwachsenen deines Vertrauens und führe mit einem Freund ein Video-Chat am Telefon.

• Trinke etwas wie Milch oder heiße Schokolade – kaue Kaugummi – Iss einen sauren Zuckerl und fokussiere dich auf diesen Geschmack und dieses Gefühl, welches dabei ausgelöst wird.

• Mache ein Schloss aus Kissen und Decken und verbringe Zeit mit deinem Inneren

• Tauche deine Füße in lauwarmes Wasser ein.

• Führe ein Tagebuch

• Wenn du ein Haustier hast, verbring Zeit mit ihm.

• Gehe auf den Balkon/zum Fenster und schnapp dir frische Luft. Finde einen sonnigen Platz in der Wohnung und setz dich hin.

• Hilf Menschen, höre laute Musik, die dir gefällt.

• Kritzle, bis du eine ganze Seite füllst. Finde Dinge im Recycling-Box, die du zerreißen kannst.

• Mache Gymnastik bzw. es soll ein hartes Training sein – Male ein Mandala oder ein Bild.

• Mache dein eigenes Mandala. Lenke dich mit Puzzle oder einem Spiel ab. Spiel mit einem Spielteig. Mache einen Ball aus Gummiringen. Aufgeblasene Luftballons kannst du loslassen und beobachte sie beim Fliegen. Schreib ein Gedicht oder ein Lied, wie du dich fühlst.

• Dehne deine Muskeln und massiere deine Füße. Spanne deine Muskeln an und lass sie dann los. Mache ein stufenweises Muskeltraining und Sit-Ups. Drücke oft mit deinen Füßen auf den Boden. Singe laut ein Lied.

• Schmelze einen Eiswürfel in deiner Hand.

• Zerknülle eine Aluminiumfolie! Mal sehen, ob du eine Statue daraus machen kannst! Mach ein Bild, in dem du mit der Spitze eines Stiftes, Löcher auf das Papier machst.

• Iss etwas Gesundes und Knuspriges (Müsli, Popcorn, Bagel, Karottenscheiben).

• Reinige und ordne dein Zimmer und deinen Schrank.

Simge Gündoğan
Volksschule des Kultur Kollegs, Vertrauenslehrerin und psychologische Beraterin

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