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Milben  und  Mite, die  als  „Haus- Warum verursacht Hausstaub           (Hausstaubmilben     können    bei
       staub“  bekannt  sind,  gehören  zur  Allergien?                         trockener  Luft,  insbesondere  bei
       Gruppe  der  Gliederfüßer.  Sie  sind  Die Enzyme, die im Hausstaub ent- Luftfeuchtigkeit  unter  50 Prozent
       mit einem Mikroskop sichtbar und  halten sind,  verursachen  Schäden  nicht  überleben)  Bettbezüge  soll-
       vermehren  sich  hauptsächlich  in  an  den Zellen der  Atemwege  und  ten mindestens einmal pro Woche
       warmen  und feuchten Umgebun- führen  dazu,  dass  das  Allergen  in  gewechselt  werden  und  bei  70  °C
       gen sehr schnell. Milben legen sich  den Körper gelangt.                 in der Waschmaschine gewaschen
       oft auf den Boden und warten dort.                                       werden.  In  Kinderzimmern  sollten
       Sie werden dann durch das Bege- Warum nisten sich Milben in              sich  möglichst  wenige  Möbel  be-
       hen  der entsprechenden Fläche  Möbeln, Teppichen, Bettdecken,           finden.  Bücher,  Dekorationsartikel,
       oder  Bewegung  leicht  in  die  Luft  Vorhängen, Sofas, Kissen,         Spielwaren und ähnliche Utensilien
       getragen.  Am meisten mögen  sie  Büchern, Spielwaren und Deko-          sollten in  geschlossenen Schrän-
       Teppiche,  Sofas,  Betten,  haarige  rationsartikeln ein?                ken aufbewahrt werden. Plüschtie-
       Umgebungen  oder  schmutzige  Die  Milbe,  die  Allergien  bei  Men- re so wie haarige Spielwaren sollten
       Umgebungen.                         schen  auslösen,  ernähren  sich  von  hier  ferngehalten  werden,  da  Mil-
                                           Hautausschlägen,  Pilzen,  Bakte- ben sich in diese besonders inten-
       Was ist Hausstaub?                  rien und ihrem eigenen Kot. Haus- siv  einnisten können.  Statt dicken
       Im Hausstaub befinden sich neben  staubmilben  mögen  vor  allem  und  schweren  Vorhängen sollten
       Lebewesen,  die  einen  Durchmes- Umgebungen mit 75 Prozent Luft- dünne  Vorhänge oder  Rollos  be-
       ser  von 0,01–150  mm haben und  feuchtigkeit und 25 °C Temperatur,  vorzugt  werden.  Teppiche  sollten,
       Allergien  auslösen  können  auch  die  für ihr  Überleben  notwendig  wenn  möglich  entfernt  werden
       unbelebte  Stoffe  und  Lebewesen,  sind  und in denen  sie  sich ernäh- und stattdessen sollten kleine dün-
       die  eine Nahrungsquelle  für  diese  ren können.  Diese  Orte sind  auch  ne Läufer  verwendet  werden.  Die
       Milben  sein  können.  Als  lebende  Orte, in denen sie sich schnell ver- verwendeten  Bettwaren,  Kissen
       Organismen  enthält  der Haus- mehren  können.  In der  Wohnung  und Steppdecken sollten nicht aus
       staub  Milben, Pollen,  Insekten,  sind dies hauptsächlich die Erdge- Wolle, Gänse- oder Vogelfedern be-
       und  Pilzsporen.  Nicht-lebendige  schosse  in Gebäuden,  Fußböden,  stehen  und  sollten  wenn möglich
       Bestandteile des Hausstaubs sind  die  komplett mit  Teppichen  be- mit  speziellen  milbendichten  me-
       Haustierhaare,  Fäden,  Naturfasern  deckt sind, Wohnflächen, in denen  dizinischen  Bezügen  überzogen
       und Hautschuppen.  Die Haus- sich  Menschen aufhalten, die  je- werden.            Um    Hausstaubmilben-
       staubmilben selbst lösen keine All- doch nicht genügend gelüftet wer- allergene  zu entfernen,  sollte das
       ergien aus, sondern das Abstauben  den  und  Schlafzimmer  (vor  allem  gesamte Haus  mindestens  einmal
       von verwesenden Körper- und Fä- die  Nahtbereiche  von  Betten und  pro  Woche  mit  einem  Staubsau-
       kalienpartikeln  nach  dem Sterben  Bettlaken).                          ger  mit Hochvakuum  oder  HEPA-
       der Milben. Es kommt dann durch                                          Filter  gesaugt  werden.  Während
       das Einatmen dieser in den Atem- Nach  dem  Absterben  der  Haus- der  Reinigung sollten sich  keine
       wegen, durch den Kontakt mit der  staubmilben       können    verwese- allergischen  Personen  im Raum
       Haut  auf  der  Haut  und  durch  die  ne Körper-  und Fäkalienpartikeln  befinden  und  nach  der  Reinigung
       Nahrungsmittelaufnahme,  die  mit  durch die Luft an Vorhänge, Möbel,  sollte der  Staub auf den Möbeln
       diesen abgestorbenen Körper- und  Bücher  und  Dekorationsartikel ge- mit  einem  leicht  angefeuchteten
       Fäkalienpartikeln     kontaminiert langen.                               Lappen  entfernt  werden.  Es  sollte
       sind  im Verdauungssystem zu All-                                        darauf  geachtet  werden,  dass  sich
       ergien. 50 Prozent der Allergien in  Was sollte man tun, um Kinder       keine Haustiere im Haus befinden.
       den Atmungswegen werden durch  vor Milben zu schützen?                   Zudem sollten Kindern keine Spiel-
       Milben  und  Pollen  im  Hausstaub  Die  Luftfeuchtigkeit  sollte durch  waren  gekauft werden,  die  aus
       verursacht.                         häufiges  lüften  während  der  son- Stoff (Plüschtiere,  Spielwaren  die
                                           nigen  Stunden  reduziert  werden  aus  haarigem Material  etc.)  herge-
                                                                                stellt wurden.


                                                                                Gibt es einen Impfstoff
                                                                                dagegen?
                                                                                Es  gibt  eine  allergenspezifische
                                                                                Immuntherapie  als  Impfstoff ge-
                                                                                gen Hausstaubmilben.  Mit  die-
                                                                                sem  Impfstoff wird  eine  Reaktion
                                                                                als  Antwort  auf eine  nachgeahm-
                                                                                te Infektion  verursacht,  sodass  die
                                                                                Person  somit geschützt  ist.  Nach
                                                                                der Impfung wird für 3-5 Jahre ein
                                                                                Schutz von 70-80 Prozent gewähr-
                                                                                leistet.





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