Wirtschaft

Vorschläge der EU-Kommission gefährden Pharmaforschung

Vorschläge der EU-Kommission gefährden Pharmaforschung

Chemische Industrie: Sorge um Europas Innovationskraft

Wien/Brüssel (OTS) Die Pläne der Europäischen Kommission zur Pharma-Gesetzgebung könnten schwerwiegende Auswirkungen für die Erforschung und Entwicklung von Arzneimitteln in Europa haben. Das zeigen neueste Studienergebnisse. Die Daten, die heute vom europäischen Pharmaverband EFPIA veröffentlicht wurden, weisen auf eine Gefährdung der Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Pharmaindustrie in der EU hin.

In der Studie wurden insbesondere die Auswirkungen der Kommissionsvorschläge auf die Verfügbarkeit von Arzneimitteln für Patienten, kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) sowie Innovation und Wettbewerbsfähigkeit umfassend analysiert. Zusammenfassend lässt sich ein bereits länger anhaltender Trend bestätigen: Europa verliert zunehmend an Boden als globaler Innovator im Vergleich zu den USA, China und Japan. Damit wird der exportstärkste Sektor der EU geschwächt. „Die Ergebnisse der Studie sprechen eine eindeutige Sprache. Das Pharma-Reformpaket der EU muss gründlich überarbeitet werden, damit wir bei der Erforschung neuer Therapien und damit der Gesundheitsversorgung der Menschen nicht noch weiter zurückfallen“, warnt Sylvia Hofinger, Geschäftsführerin des Fachverbands der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO).

Hauptergebnisse der Studie:

  • Europa droht bis 2040 ein Verlust von einem Drittel seines globalen Anteils an Forschungs- und Entwicklungsausgaben in der Pharmaindustrie.
  • In den nächsten 15 Jahren könnte es zu einem Verlust von 50 von 225 erwarteten neuen Therapiemöglichkeiten kommen.
  • Die fehlenden Innovationen könnten 16 Millionen verlorene Lebensjahre in der gesamten EU zur Folge haben.

Seit der Corona-Pandemie hat es sich die EU zum Ziel gemacht, bei strategisch wichtigen Produkten wie Arzneimitteln unabhängiger zu werden. Die derzeit im Reformpaket vorgesehenen Maßnahmen werden definitiv nicht dazu beitragen, dieses Ziel zu erreichen. Anstatt Innovationsanreize zu reduzieren, muss Europa die Rahmenbedingungen für Forschung und Entwicklung im Arzneimittelbereich deutlich verbessern. „Europa braucht Top-Forschung, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Dazu braucht es einen offeneren Zugang zu Gesundheitsdaten, einen angemessenen Schutz von geistigem Eigentum sowie deutliche Erleichterungen bei klinischen Studien“, fordert Hofinger eine andere Schwerpunktsetzung.

Die komplette Studie zum Download finden Sie hier: Revision of the Orphan Regulation

Über den FCIO:

Der Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO) ist die gesetzliche Interessenvertretung der chemischen Industrie in Österreich. Die etwa 240 Mitgliedsunternehmen produzieren in unterschiedlichen Sektoren z.B. Pharmazeutika, Kunststoffe und Kunststoffwaren, Fasern, Lacke, Düngemittel oder auch organische und anorganische Chemikalien. Die knapp 50.000 Beschäftigten der Branche stellten 2022 Waren im Wert von über 20,8 Milliarden Euro her. Der FCIO setzt sich für einen ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltigen und attraktiven Chemiestandort Österreich mit einem forschungs- und technologiefreundlichen Umfeld ein, in dem die chemische Industrie mit ihrer Innovationskraft Lösungen für die zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen entwickeln und liefern kann. www.fcio.at

Rückfragen & Kontakt:

FCIO Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs
Mag. Andreas Besenböck, MA
+43(0)5 90 900-3372
besenboeck@fcio.at
www.fcio.at

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