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Rauch: Angebote zur Gewaltprävention werden weiter ausgebaut

Rauch: Angebote zur Gewaltprävention werden weiter ausgebaut

Bereits 25 Femizide und dutzende Mordversuche – Sozialministerium investiert 7 Millionen Euro in Gewaltprävention

Wien (OTS) Bereits 25 mutmaßliche Femizide und über 40 Mordversuche an Frauen im heurigen Jahr: Das Sozialministerium baut seine Angebote zur Gewaltprävention weiter aus. Erweitert werden unter anderem das Projekt „StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt” und die Angebote der Männerberatungsstellen. Die Kampagne „Mann spricht’s an” wird auch im kommenden Jahr weitergeführt. Allein in diesem Jahr hat das Sozialministerium sein Budget von 4 auf 7 Millionen Euro deutlich erhöht. „Hinschauen, Übergriffe ansprechen, Hilfe holen: Das ist eine gemeinsame Aufgabe für uns alle“, betont Sozialminister Johannes Rauch. „Gewalt an Frauen ist niemals zu akzeptieren. Die Politik muss sensibilisieren und die Beratungs- und Unterstützungsangebote bereitstellen. So können wir dazu beitragen, Gewalt an Frauen erst gar nicht entstehen zu lassen.“ ***

Gewalt an Frauen ist in Österreich immer noch weit verbreitet. Jede dritte Frau wird im Laufe ihres Lebens Opfer von psychischer, körperlicher oder sexualisierter Gewalt. 16 Prozent aller Frauen in Österreich haben in einer intimen Beziehung körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren. Jede fünfte Frau erlebt Stalking, jede vierte Frau wird Ziel sexueller Belästigung am Arbeitsplatz. Das zeigt der 2022 veröffentlichte Bericht „Geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen in Österreich“ der Statistik Austria.

Das Sozialministerium hat daher seine Angebote zur Gewaltprävention und zur Sensibilisierung in diesem Jahr deutlich verstärkt. So wurde das Projekt „StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt“ auf alle Bundesländer ausgeweitet. Die Zahl der Standorte wurde auf 28 erhöht. Ebenfalls ausgebaut wurde die Männerberatung der österreichischen Männerberatungsstellen. Sie soll die Eskalation von Konflikten sowie fremd- und selbstgefährdendes Verhalten verhindern. Mit den eingesetzten Mitteln werden rund 12.000 zusätzliche Beratungsstunden für Männer in Österreich ermöglicht.

Die Hotline „Männerinfo“ bietet eine erste Anlaufstelle für hilfesuchende Männer. Aber auch Frauen, die Opfer von Gewalt wurden, und alle Menschen, die Gewalt in ihrem Umfeld erleben, finden dort Unterstützung und weiterführende Informationen. Die kostenlose Hotline ist 24 Stunden täglich, 365 Tage im Jahr unter der Nummer 0800 400 777 erreichbar.

„Mann spricht´s an“ wird fortgeführt

Auch im kommenden Jahr weitergeführt wird die erfolgreiche Kampagne „Mann spricht’s an“ des Sozialministeriums. Sie wurde vor zwei Jahren gestartet und heuer in mehreren Wellen fortgesetzt. Die Kampagne wird gezielt an Orten ausgespielt, die besonders von Männern frequentiert werden – vom Stammtisch bis zum Fitnesscenter. Sie soll Männer ermutigen, verbale oder körperliche Übergriffe klar anzusprechen und Hilfe anzubieten. Oft kann Gewalt so schon im Vorfeld verhindert werden. Die Informationsmaßnahmen wurden zusammen mit Expert:innen aus dem Bereich Opferschutz und Gewaltprävention entwickelt.

„Gewalt gegen Frauen geht fast immer von Männern aus, in vielen Fällen von den Partnern oder Familienangehörigen. Oft sind falsche Rollenbilder Auslöser dieser Gewalt. Das dürfen wir nicht hinnehmen. Es ist unsere Aufgabe als Gesellschaft, mit diesen Rollenbildern zu brechen und Geschlechterstereotype abzubauen”, betont Rauch. “Wir alle müssen Gewalt gegen Frauen entgegentreten. Wir müssen uns aktiv einmischen, wenn wir Gewalt wahrnehmen, egal ob in der Familie, am Arbeitsplatz oder in der Öffentlichkeit. Hinschauen und nicht wegschauen muss die Devise sein.“

Rückfragen & Kontakt:

Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK)
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