LH-Stellvertreterin Mag.a Astrid Eisenkopf stellte gemeinsam mit Dr. Maria Laura Bono (re.), ICG Public Management, Sabine Fölserl (li.), Gründerin von „Sabine werkt“ das Projekt „GRÜNderinnen im Kommen! Neue berufliche Perspektiven für Frauen im Burgenland stärken“ vor
LH-Stv.in Eisenkopf präsentierte EU-gefördertes Frauenprojekt „GRÜNderinnen im Kommen! Neue berufliche Perspektiven für Frauen im Burgenland stärken“.
Green Jobs im Fokus
Immer mehr Frauen wagen den Schritt in die Selbständigkeit. 2021 betrug der Frauenanteil bei den Unternehmensgründungen in Österreich 45,1 %; im Burgenland sind – noch – nur rund 40 % der UnternehmerInnen weiblich. Das Land investiert deshalb aktuell in eine Reihe von Frauenprojekten, die sie auf diesem Weg unterstützen. „GRÜNderinnen im Kommen“ ist eines der aus dem EU-React-Fonds finanzierten Projekte. Dessen Inhalte und Ziele präsentierte Frauenreferentin LH-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf gemeinsam mit der Projektkoordinatorin Maria Laura Bono vom Projektträger ICG (Integrated Consulting Group) und einer Jungunternehmerin heute, Mittwoch, bei einem Pressegespräch. „Mir ist es ein besonderes Bedürfnis, Frauen auf ihrem Karriereweg zu unterstützen und auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Rahmenbedingungen zu schaffen. Mit „Gründerinnen im Kommen“ unterstützen wir einerseits ein Zukunftsprojekt, das ihnen bei der Unternehmensgründung zur Seite steht, und fördern zugleich Green-Jobs – Unternehmen, die besonders auf Nachhaltigkeit setzen“, erklärte Eisenkopf.
Erst ab 50+ in die Selbständigkeit
Die Auswertung einer Analyse der Statistik Burgenland zur Frauenselbständigkeit zeigt, dass jede elfte erwerbstätige Person im Burgenland selbständig ist. Von insgesamt 15.500 Selbständigen sind nur 40 % Frauen, wobei die Geschlechterverteilung in den Wirtschaftsbereichen sehr unausgewogen ist: So sind im Gesundheits-, Sozial- und Gastronomiebereich etwa 80% bis 90% aller Selbständigen Frauen. Auffallend ist auch, dass Frauen den Weg in die Selbständigkeit eher nach 50+ wagen. Regionale Unterschiede lassen sich allerdings nicht ausmachen, genauso wenig ist die Selbständigkeit eine Frage des Bildungsniveaus. Bono: „Frauen haben einen ebenso hohen Bildungsabschluss. Ausschlaggebend sind das Umfeld und die Selbsteinschätzung. Und interessant und relevant für den Gang in die Selbständigkeit ist für Frauen, wenn sie die Phase der Familie hinter sich haben“.
Analyse – Qualifizierung – Innovation
Das Projekt „GRÜNderinnen im Kommen! Neue berufliche Perspektiven für Frauen im Burgenland stärken“ wurde vor zwei Monaten gestartet und umfasst drei Phasen. Im Fokus steht zunächst die Analyse der Rahmenbedingungen, Hindernisse und Erfolgsfaktoren für Selbständigkeit, speziell im Burgenland – die Basisdaten liefert die genannte Analyse; in weiterer Folge werden Beratungs- und Qualifizierungsangebote angeboten – für Frauen, die sich in den letzten Jahren selbständig gemacht haben, ebenso wie für Frauen in Green Jobs als Vorreiterinnen in einem zukunftsträchtigen Wirtschaftsbereich. „Beteiligen und Innovieren“ bildet schließlich den dritten Schwerpunkt. Parallel findet einmal im Monat ein Forum zu speziellen Themen statt, das der Vernetzung dient; alle zwei Wochen gibt es zur Vertiefung „Unternehmertum für Fortgeschrittene“, ein dreistündiges Forum. Und am 23. Juni veranstaltet die ICG einen Vernetzungs- und Innovationstag, bei dem interdisziplinär Themen bearbeitet werden, die sich herauskristallisiert haben. „Wir wissen nicht alles besser, aber wir wissen, wie ein Prozess hilfreich sein kann“, erklärt Projektleiterin Bono.
Schwerpunkt auf zukunftsträchtigen Green Jobs
Der Schwerpunkt von „GRÜNderinnen im Kommen!“ liegt auf Green Jobs – laut EU-Definition Arbeitsplätze in der Herstellung von Produkten, Technologien und Dienstleistungen, die Umweltschäden vermeiden und natürliche Ressourcen erhalten –, ein Bereich, der zu den zukunftsträchtigsten Wirtschaftssparten zählt.
„Sabine werkt“ nachhaltig
Sabine Fölserl, Gründerin von „Sabine werkt“, ist eine von zehn Jungunternehmerinnen, die das Angebot angenommen haben und über die Coaching-Schiene des Projekts begleitet werden. Sie kreiert in ihrem Atelier in Gols Schmuckstücke, Dekoobjekte, Genähtes und vieles mehr. „Ich arbeite überwiegend mit Upcyclingprodukten. Nachhaltigkeit ist mir ganz wichtig“, sagt Fölserl. Sie hebt besonders die tolle Betreuung im Projekt hervor: „Es war faszinierend, alles wurde im Detail erörtert, jede Frage sofort beantwortet, auch die Vernetzung mit anderen Frauen war sehr wertvoll“.
Aktuelle Umfrage
Eine weitere, aktuelle Umfrage geht den Erfahrungen auf den Grund, die Frauen beim Schritt in die Selbstständigkeit gemacht haben. Bis Ende April können selbständig tätige Frauen ihre Erfahrung sichtbar machen und ihre Anregungen einbringen.
https://s2survey.net/react/?r=1
Im Rahmen des Projekts werden zwei Handbücher mit Fokus auf Selbständigkeit und Green Jobs herausgegeben, um die im Projekt gesammelten Erkenntnisse und Erfahrungen auch nach Projektende Interessierten zur Verfügung zu stellen. „Die Nachhaltigkeit des Projekts ist also weit über die Projektlaufdauer gegeben“, sagt Eisenkopf.
Infos zum Projekt und Anmeldung zum Innovationstag der ICG am 23.6. unter www.gruenderinnen-im-kommen.ay