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Nahrungsergänzungsmittel können auch gegenteilige Wirkungen verursachen!

In den letzten Jahren hat die Nutzung von Vitaminpräparaten eine andere Bedeutung gewonnen. Mit der Pandemie wurden Menschen sogar regelrecht verrückt nach Vitaminnutzung. Neben der Tatsache, dass keine Studie darüber besteht, ob Nahrungsergänzungsmittel die gleichen Wirkungen erzeugen wie die herkömmlichen Vitamine aus Lebensmitteln, liegen inzwischen Studien aus den vergangenen Jahren vor, die eine mögliche Gegenwirkung dieser Präparate belegen. Über eine Vitaminzufuhr sollte gemeinsam mit einem Arzt unter Beachtung von Blutwerten und anderen Gesundheitstest entschieden werden.

Fachärztin für Strahlentherapie
Prof. Dr. Berrin PEHLİVAN

Fachärztin für Strahlentherapie
Besonders während der Pandemie haben viele Menschen begonnen, Vitaminpräparate zur Stärkung des Immunsystems einzunehmen. Nahrungsergänzungsmittel wurden vor allem in der finanziell stärkeren Gesellschaft zu Produkten, die zur Verlangsamung der Alterung und für ein gesünderes Leben durchaus oft und aus vorschnellen Entscheidungen verwendet werden. Studien über Nahrungsergänzungsmittel zeigen, dass Vitamine auch gegenteilige Wirkungen hervorrufen können.

Die zunehmende Aufnahme von Vitaminpräparaten zum Schutz vor Grippe und dem Coronavirus kann ernste Schäden bei Menschen erzeugen. Es liegen Erkenntnisse darüber vor, dass bei Personen, die Rauchen und gleichzeitig Vitamin-A und Vitamin-B als Ergänzungsmittel aufnehmen, das Risiko für Lungenkrebs erhöht ist. Zudem liegen auch Erkenntnisse darüber vor, dass die während der Pandemie konsumierten Vitaminpräparate die Lungen beschädigen und den Zytokinsturm erhöhen. Bei Patienten, die in Krebsbehandlung sind, führen Vitaminpräparate bekannterweise zu einem erhöhten Risiko von Krebsrückfall. Bei gesunden Menschen und Menschen, die rauchen, steigt das Risiko von einer Lungenkrebserkrankung bei der Aufnahme von A-B- oder C-Vitaminen oder Coenzym Q Vitaminoide. Nahrungsergänzungsmittel können keinen Schlaf, Sport oder falsche Ernährung ausgleichen. Sie können auch die Schäden von Rauchen und Alkoholkonsum nicht rückgängig machen. Im Gegenteil, sie können diese Schäden sogar erhöhen.

„Stärkung des Immunsystems“ gibt es nicht
Wenn keine chronischen Erkrankungen vorliegen, funktioniert das Immunsystem in der Regel ungehindert. Die unnötige Aufnahme von Vitaminpräparaten kann zu Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, beeinträchtigte Leberfunktionen und Blutungen führen. Wenn keine chronische Krankheit besteht, funktioniert das Immunsystem ausreichend und einwandfrei. Jeder Schritt, der zur Stärkung des Immunsystems führen soll, beeinträchtigt die Funktion. Deshalb gibt es die „Stärkung des Immunsystems“ nicht, es gibt nur Schritte, die das Immunsystem vor dem Zerstören bewahren können. Diese sind eine ausreichende und ausgewogene Ernährung, genügend Schlaf, das Vermeiden von Rauchen und Alkoholkonsum, das Treiben von Sport und eine Lebensweise mit möglichst wenig Stress. Schlaf ist sehr wichtig für eine ordnungsgemäße Funktionsweise des Immunsystems. Die optimale Lebensweise hierfür ist das Schlafengehen um 23-24 Uhr und das Aufwachen um 7-8 Uhr morgens.

Es ist wichtig, gemeinsam mit dem Arzt zu handeln
Es ist sehr einfach, Vitaminpräparate zu nehmen und alles beiseitezulegen, das tatsächlich für die Gesundheit gemacht werden müsste. Allerdings sind die Gene, Zellen und die Funktionsweise der Zellen bei jedem Menschen unterschiedlich. Es wäre unter der Berücksichtigung des heutigen Technik- und Informationsnetz nicht sinnvoll zu erwarten, dass ein Rezept, das bei einem Menschen gute Wirkungen gezeigt hat, auch bei anderen Menschen die gleiche Wirkung erzeugen wird. Deshalb sollte wie bei allen Medikamenten und Behandlungsmethoden über die Einnahme von Vitaminpräparaten gemeinsam mit einem Arzt unter Berücksichtigung der jeweiligen Blutwerte und Ergebnisse der Gesundheitstest entschieden werden.

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