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Liebe Eltern Achtung auf Allergien!

Wenn Ihr Kind zu Hause öfter an Juckreiz leidet, eine laufende oder verstopfte Nase hat, öfter niest, brennende, tränende, rote oder schwellende Augen hat, bedeutet, dass das sich viele Milben und Mite bei Ihnen zu Hause befinden. Auch wenn es im Winter draußen kalt ist, sollten Sie deshalb nicht davor zögern, Ihre Wohnung so oft wie möglich zu lüften…

Medizinische Fakultät der Universität Uludağ Lehrbeauftragter des Fachbereiches Medizinische Mikrobiologie
Assoz. Dr. Oktay ALVER

Milben und Mite, die als „Hausstaub“ bekannt sind, gehören zur Gruppe der Gliederfüßer. Sie sind mit einem Mikroskop sichtbar und vermehren sich hauptsächlich in warmen und feuchten Umgebungen sehr schnell. Milben legen sich oft auf den Boden und warten dort. Sie werden dann durch das Begehen der entsprechenden Fläche oder Bewegung leicht in die Luft getragen. Am meisten mögen sie Teppiche, Sofas, Betten, haarige Umgebungen oder schmutzige Umgebungen.

Was ist Hausstaub?
Im Hausstaub befinden sich neben Lebewesen, die einen Durchmesser von 0,01–150 mm haben und Allergien auslösen können auch unbelebte Stoffe und Lebewesen, die eine Nahrungsquelle für diese Milben sein können. Als lebende Organismen enthält der Hausstaub Milben, Pollen, Insekten, und Pilzsporen. Nicht-lebendige Bestandteile des Hausstaubs sind Haustierhaare, Fäden, Naturfasern und Hautschuppen. Die Hausstaubmilben selbst lösen keine Allergien aus, sondern das Abstauben von verwesenden Körper- und Fäkalienpartikeln nach dem Sterben der Milben. Es kommt dann durch das Einatmen dieser in den Atemwegen, durch den Kontakt mit der Haut auf der Haut und durch die Nahrungsmittelaufnahme, die mit diesen abgestorbenen Körper- und Fäkalienpartikeln kontaminiert sind im Verdauungssystem zu Allergien. 50 Prozent der Allergien in den Atmungswegen werden durch Milben und Pollen im Hausstaub verursacht.

Warum verursacht Hausstaub Allergien?
Die Enzyme, die im Hausstaub enthalten sind, verursachen Schäden an den Zellen der Atemwege und führen dazu, dass das Allergen in den Körper gelangt.

Warum nisten sich Milben in Möbeln, Teppichen, Bettdecken, Vorhängen, Sofas, Kissen, Büchern, Spielwaren und Dekorationsartikeln ein?
Die Milbe, die Allergien bei Menschen auslösen, ernähren sich von Hautausschlägen, Pilzen, Bakterien und ihrem eigenen Kot. Hausstaubmilben mögen vor allem Umgebungen mit 75 Prozent Luftfeuchtigkeit und 25 °C Temperatur, die für ihr Überleben notwendig sind und in denen sie sich ernähren können. Diese Orte sind auch Orte, in denen sie sich schnell vermehren können. In der Wohnung sind dies hauptsächlich die Erdgeschosse in Gebäuden, Fußböden, die komplett mit Teppichen bedeckt sind, Wohnflächen, in denen sich Menschen aufhalten, die jedoch nicht genügend gelüftet werden und Schlafzimmer (vor allem die Nahtbereiche von Betten und Bettlaken).

Nach dem Absterben der Hausstaubmilben können verwesene Körper- und Fäkalienpartikeln durch die Luft an Vorhänge, Möbel, Bücher und Dekorationsartikel gelangen.

Was sollte man tun, um Kinder vor Milben zu schützen?
Die Luftfeuchtigkeit sollte durch häufiges lüften während der sonnigen Stunden reduziert werden (Hausstaubmilben können bei trockener Luft, insbesondere bei Luftfeuchtigkeit unter 50 Prozent nicht überleben) Bettbezüge sollten mindestens einmal pro Woche gewechselt werden und bei 70 °C in der Waschmaschine gewaschen werden. In Kinderzimmern sollten sich möglichst wenige Möbel befinden. Bücher, Dekorationsartikel, Spielwaren und ähnliche Utensilien sollten in geschlossenen Schränken aufbewahrt werden. Plüschtiere so wie haarige Spielwaren sollten hier ferngehalten werden, da Milben sich in diese besonders intensiv einnisten können. Statt dicken und schweren Vorhängen sollten dünne Vorhänge oder Rollos bevorzugt werden. Teppiche sollten, wenn möglich entfernt werden und stattdessen sollten kleine dünne Läufer verwendet werden. Die verwendeten Bettwaren, Kissen und Steppdecken sollten nicht aus Wolle, Gänse- oder Vogelfedern bestehen und sollten wenn möglich mit speziellen milbendichten medizinischen Bezügen überzogen werden. Um Hausstaubmilbenallergene zu entfernen, sollte das gesamte Haus mindestens einmal pro Woche mit einem Staubsauger mit Hochvakuum oder HEPA-Filter gesaugt werden. Während der Reinigung sollten sich keine allergischen Personen im Raum befinden und nach der Reinigung sollte der Staub auf den Möbeln mit einem leicht angefeuchteten Lappen entfernt werden. Es sollte darauf geachtet werden, dass sich keine Haustiere im Haus befinden. Zudem sollten Kindern keine Spielwaren gekauft werden, die aus Stoff (Plüschtiere, Spielwaren die aus haarigem Material etc.) hergestellt wurden.

Gibt es einen Impfstoff dagegen?
Es gibt eine allergenspezifische Immuntherapie als Impfstoff gegen Hausstaubmilben. Mit diesem Impfstoff wird eine Reaktion als Antwort auf eine nachgeahmte Infektion verursacht, sodass die Person somit geschützt ist. Nach der Impfung wird für 3-5 Jahre ein Schutz von 70-80 Prozent gewährleistet.

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