“Lebe Wohl Kemal”
Türkischer Befreiungskrieg und Mustafa Kemal Pascha unter der Betrachtung der Deutschen Asienkämpfer
Bevor das Deutsch-Türkische Bündnis am 2. August 1914 unterzeichnet wurde, bezeichneten die deutschen militärische und politische Kreise, die sie militärisch mit deutschem Geist ausgebildet und mit den deutschen Waffen ausgerüstet hatten, hatten die türkischen Soldaten wegen ihrer Begabung und Ausrüstung als null “0” bezeichnet. Aufgrund der zwangenden politisch-militärischen Konjönktur wurde das deutsch-türkisches Bündnis auf defensiver Basis am 2. August 1914 unetrzeichnet. Ein ähnliches Bündnis wurde danach zwischen Österreich-Ungarischer und osmanischen Monarchie auch unterzeichnet. Auf Befehl des germanophilen Osmanischen Kriegsministers Enver Pascha in Verbindung mit der deutschen Marineattaché Hans Humann, deren Freundschaft so intim war, als dass man sie als “Milchbrüder” bezeichnete, läuften deutschen Kreuzer Goeben und Breslau unter türkischer Fahne ans Schwarze Meer und bombardierten die russsiche Häfen, somit trat das Osmanische Reich in den I. Weltkrieg.
Von September 1914 bis Oktober 1918 kämpften türkische, deutsche und österreich-ungarische Soldaten anschließlich an der Fronten Dardanellen und Galizen an vielen Fronten Schulter an Schulter. Dieses deutsch-türkische Salidarität endete leider mit einer Frustration. Während das osmanische Reich mit Entente am 30. Oktober 1918 Waffenstillstand von Mudros unterzeichnete, unterzeichnete deutsches Reich im November den Waffenstillstand von Rethondes. Noch dazu unterzeichnete deutsches Reich am 28. Juni 1919 den Vertrag von Versailles, mit dem die Ententemächte Deutschland fast mit den Ketten fessselten. Alle diese Verträge setzten Voraus, alle deutsch-österreichischen vor allem Soldaten und Diplomaten die osmanische Erde sofort zu verlassen. Deutschen und Österreicher, die osmaniche Erde zu verlassen hatten, gründeten sie den Bund der Deutschen Asienkämpfer (BDAK) im September 1919 in Deutschland. Der I. Vorsitzender des Bundes war General Kress von Kressenstein und sein Stellvertreter war der ehemalige deutsche Marineattaché Hans Humann, der den Ruf “Milchbruder” Enver Paschas hatte. Zu den Mitgliedern dieses Bundes waren Liman von Sanders, der als Kommandeur an der Front Dardanellen diente, und General Otto von Lossow, der auch an der Front an Dardanellen als Militärstrategist für Verteidigung gegen die Entente Angriffe diente, der österreichische Oberstleutnant Pawlas Istwanezredes, der zugleich Deutschlehrer von Enver Paschas gewesen war und ehemaliger Österreich-Ungarischer Botschafter in İstanbul Joseph Pomiankowsky zu zählen. Bund der Deutschen Asienkämpfer veröffentlichten die monatliche Zeitschrift mit dem gleichen Namen des Bundes ab 1. Dezember 1919 und sie beurteilten in ihren Schriften die politisch-militärische Entwicklungen im Orient mit dem Schwerpunkt der Entwicklungen in Anatolien. Unter den Völkern des Dreibundes führten nur die Türken einen Befreiungs-und Unabhängigkeitskrieg, dieser ausnahme Krieg der Türken unter der Führung Mustafa Kemal Paschas von Publikum der Siegermächte mit der Aufregung und die Angst, und von dem Publikum der ehemaligen deutsch-österreichischen Verbündeten mit einer Bewunderung und einer Freude gefolgt.
Am 15. Mai 1919 wurde İzmir (Smyrna) von Griechen besetzt und vier Tage danach trat Mustafa Kemal Pascha in Samsun auf. Nach vier Monaten schickte der ehemalige Deutsche Manrineattaché Hans Humann, der enge Vertraute von dem Kaiser Willhelm II. war, in Verbindung mit Enver Pascha einen 22 seitige Bericht an Deutsche Admiraliät über die aktuelle Lage in der Türkei und Anfangsphase des türkischen Befreiungkampfes. In dem Bericht wies Humann auf Mustafa Kemal Pascha als Führer der türkisch-islamischen Wiederstand in Anatolien hin, der unter schwersten Kriegsumstände in Gallipoli an der Front Dardanellen sein Land verteidt hatte. Am Ende seines Berichtes gab Humann an, dass die Deutschen die Folgen dieser Entwicklungen in Anatolien mit mehr als nur bundesfreundlichen Interesse folgen dürften. Und mit der verblühmten Fassung “[…] Ex oriente ….?” nahm Humann Bezug auf die deutschen Hoffnungen auf den Aufgang der Sonne aus Anatolien, welcher die Revision des Vertrags von Versailles durch
Deutschland ermöglichen könnte.
Eine Woche später, als die Türken gegen griechische Qualerei hervorragende Wiederstand leisteten, schrieb Humann an General Otto von Lossow Pascha, mit ihm die Meinungen über den türkischen Wiederstand gegen die Besetzungen der Aliierten zu tauschen, die folgenden Beurteilungen: “[…] Was sagen Sie lieber Pascha, zu den Ereignissen im Orient? Ich versuche natürlich die Dinge so nüchtern, wie möglich anzusehen. Aber, trortz aller Nüchternheit knüpfe ich allerhand Hoffnungen daran […] Steht der nahe Orient auf, so sieht sich die Entente vor einem ungemein schwierigen Problem […]”
Aus Ankara unter der Führung Mustafa Kemal Paschas geleiteter Wiederstand und Unabhängigkeitskrieg des anatolischen Volkes verspätete die Unterzeichnung eines Friedensvertrages der Allierten, die schon mit Deutschland und Österreich Friedensverträ abgeschlossen hatten, mit dem Osmanischen Reich ein Jahr. Dagegen unterzeichnete die Regierung von Damat Ferit Pascha in Istanbul, die aus persönlichem Interesse den britischen Imperialismus als Retter betrachtete, am 10. August 1920, den Vertrag von Sevres, welcher schwere Bedingungen als den Vertag von Versaillles hatte und das Türkische Volk kein Recht auf Überleben erkannte.
Die am Vorabend des I. Weltkrieges das türkische Heer wegen sein Talent und Ausrüstung als “null (0)” bezeichneten Deutschen Asienkämpfer folgten unter den Umständen der Entbehrung und Verelendung erlangten Siege der Türken gegen die von britischem Imperialismus unterstützten Griechen mit der Verwunderung und Freude gemischten Gefühle und Gedanken. Diese Gedanken und Gefühle brachten Asienkämpfer mit einer Selbstkritik in ihrer Zeitschrift im Juni 1921 wie folgt zum Ausdruck: “[…]Die in der Türkei von uns geschaffenen militärische und nationale Werte sollen nach Detschland zurück geliefert werden […] Wir konnten von den Türken, die wir militärisch ausgebildet hatten und die schon seit acht Jahren für ihre nationale Ehre kämpfen, über die Heimatswürde einiges lernen[…]”
Nach dem Türkischer Befreiungskrieg mit dem türkischen Sieg beendet hatte, wurde zwischen der türkischen Nationalregierung in Ankara (Angora) und der Alliierten im Juli 1923 der Freiedensvertrag von Lausanne unterzeichnet, der zugleich den Vertrag von Sevres ungültig machte, wurde für den Deutschen Asienkämpfer ein von Mustafa Kemal Pascha in Anatolien gegebenes Licht, um Deutschland vor den Ketten des Vertrages von Versailles zu befreien. In Ausgabe August 1923 der Mitteilungen BDAK fasste der Deutsche Asienkämpfer Dr. Pritze die Schöpfung der Neuen Türkei durch Mustafa Kemal Paşa mit den Worten des Pangermanist-Deutschen Historikers und Autors Treitschke zusammen: “Die Männer machen die Geschichte”
Dr. Pritze verglich die Genialität Mustafa Kemal Paschas bezugnehmend auf die Werke und Sprüche des deutschen Philopsophen und Pangermanisten Nietzeche über Genailität mit seiner Genie-Darstellung: “[…]Nietsche sagt in seinem “Menschliches, Allzumenschliches”: “ Was ist Genie? – Ein hohes Ziel und die Mittel dazu wollen”. Kemal hatte das hohe Ziel und er wollte nicht dazu die Mittel, er schuf sie auch. Schuf sie aus dem Nichts. Wir alle wissen, dass die Türkei trostlos war, ohne Mut ohne Hoffnung […]”. Dadurch bezeichnete Dr. Pritze, Mustafa Kemal Pascha als “Übergenieal”
Im Zusammenhang der überlegenen militärischen und politischen Errungenschaften Mustafa Kemal Paschas brachte Dr. Pritze die gemeinsame Gefühle und Meinungen der Deutschen Asienkämpfer über Mustafa Kemal Pascha wie folgt zum Ausdruck: “[…]Istanbul, das 470 Jahre hindurch die Hauptstad deieses Reiches gewesen ist, rüstet sich, dem einziehenden Sieger zu empfangen. Und wenn Mustapha Kemal Pascha hineinreitet in die jubelnde Stadt an der Spitze einer siegreichen Truppen, wenn jetzt der brave türkische Asker das Haupt, auf das so viele zerschmetternde Schlaege gefallen sind, stolz erheben kann, dann stehen auch wir, seine früheren Waffengenossen vom Sinai und Palaestina, von Gallipoli und dem Irak, unter den Scharen, die die Einzugsstrasse saeumen, und rufen mit den Tausenden: “Kemal tschock Jascha!(Lebe wohl Kemal!)”
Als Historiker im Bereich deutsch-türkisch und österreichische Angelegenheiten begrüße ich bei dieser Gelegenheit die Solidarität der deutsch-türkisch und österreichischen Völker herzlich und wünsche, dass alle Menschen anschließlichPolitiker und Soldaten den Schöpfer der modernen Türkei als Vorbild nehmen, um einen ewigen friedlicheren Miteinander auf der ganzen Welt mit dem Prinizip des Mustafa Kemal Paschas “Frieden in Heimat-Frieden in der Welt”, zu gestalten.