Familie

Jugend Eine Welt: Seit 26 Jahren im Einsatz für Kinderrechte

Internationaler Tag der Kinderrechte erinnert an noch immer weit verbreitete Kinderarbeit im Globalen Süden | GF Heiserer: „Bitte helfen Sie uns dabei Kinder vor Unrecht zu schützen!“

Wien (OTS) – „160 Millionen Mädchen und Buben sind von Kinderarbeit betroffen. Das bedeutet: 160 Millionen Kinder müssen unter Bedingungen arbeiten, die sie ihrer elementaren Rechte und Chancen berauben“, verweist Reinhard Heiserer, Geschäftsführer von Jugend Eine Welt, anlässlich des Internationalen Tag der Kinderrechte am 20. November, auf eine aktuelle Schätzung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und UNICEF.

Teufelskreis Kinderarbeit

Die österreichische Entwicklungsorganisation Jugend Eine Welt setzt sich seit der Gründung vor 26 Jahren weltweit für die Rechte von Kindern ein. Im Zentrum dieser Arbeit stehen Projekte zur Bekämpfung von Kinderarbeit sowie der Einsatz für eine qualitätsvolle Bildung benachteiligter Kinder. Zwei Themen, die Hand-in-Hand gehen, denn Kinderarbeit ist Symptom und Ursache eines Teufelskreises. „Wer arm ist, muss arbeiten und kann nicht zur Schule gehen. Wer aber keine Schulbildung hat, kann keinen guten Beruf erlernen und wird arm bleiben“, erklärt Heiserer.

Nur Bildung ermöglicht ein späteres Leben ohne Armut

Allein in Indien, einem langjährigen Projektland von Jugend Eine Welt, könnten laut Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) bis zu 30 Millionen der insgesamt 444 Millionen Mädchen und Buben unter 18 Jahren von Kinderarbeit betroffen sein. Sie schuften auf Feldern, in Fabriken, Steinbrüchen, Minen oder als billige Putzkraft in reichen Haushalten. „Für armutsbetroffene Familien ist das Überleben ein täglicher Kampf. Viele sind auf den Zuverdienst ihrer Kinder angewiesen. Der einzige Ausweg ist, die Tochter oder den Sohn arbeiten zu schicken, um Geld zu verdienen“, so Heiserer. „Die wichtige Schulbildung bleibt somit auf der Strecke. Dabei sind Bildung und ein regelmäßiger Schulbesuch wirksame Mittel zur Bekämpfung dieser verbotenen Kinderarbeit. Denn wer Lesen und Schreiben kann und eine solide Berufsausbildung erlernt, hat die besten Chancen auf ein späteres Leben ohne Armut und Ausbeutung.“

Missachtung von Kinderrechten und Kinderarbeit darf nicht Fundament unseres Wohlstandes sein

Die Missachtung grundlegender Kinderrechte und ausbeuterische Kinderarbeit sind nach wie vor Teil der globalen Rohstoffketten und Güterproduktion, welche den Menschen in Österreich und anderen Industrieländern ein Leben in Wohlstand und gar Luxus ermöglichen. Unzählige Produkte in unseren Haushalten und am Arbeitsplatz tragen nachverfolgbare Spuren von Kinderarbeit. „Ausbeuterische Kinderarbeit darf aber heute längst nicht mehr akzeptierte Grundlage unseres Lebens sein“, so Heiserer, der weiter ausführt: „Die Implementierung eines wirkungsvolles Lieferkettengesetzes, die Ächtung ausbeuterischer Kinderarbeit und der globale Einsatz für faire Lebensbedingungen für Kinder und ihre Familien gehören zu den wichtigsten Aufgaben jener, die sich für ein Leben in Würde aller Menschen einsetzen.“

Kinderrechteclubs zeigen Wirkung

Jugend Eine Welt unterstützt im Globalen Süden zahlreiche Projekte zu Wahrung der Kinderrechte. So werden beispielsweise in Indien Kinder in landesweiten Kinderrechteclubs über ihre Rechte aufgeklärt. Informiert, bestärkt und vereint treten sie gegen beobachtetes Unrecht auf und tragen so selbst entscheidend zu einem Umdenken in der indischen Gesellschaft bei. „Wir hatten einmal den Fall, dass gleich drei Kinder seit Wochen nicht mehr im Unterricht erschienen. Ihre Mitschüler gingen deshalb zu den Eltern, um ihnen zu erklären, dass es das Recht der Kinder sei in die Schule zu gehen. Statt harter Arbeit nachzugehen, sitzen die jungen Menschen nun wieder täglich im Unterricht und schaffen so eine Grundlage für eine hoffentlich bessere Zukunftschance“, berichtet Jugend Eine Welt-Partner Anil Gangaparu, Leiter des Kinderrechtsprojektes in der Provinz Hyderabad, von einem der vielen Erfolgserlebnisse. Als ein weiteres Beispiel nennt Gangaparu die Verhinderung einer Zwangsverheiratung dank des engagierten Auftretens einiger an einem Kinderrechteclub teilnehmender Kinder. „Der internationale Tag der Kinderrechte ist ein guter Anlass auf die traurige Realität von Millionen Kindern, deren Rechte mit Füßen getreten werden, hinzuweisen“, so Heiserer. „Bitte helfen Sie uns diese Kinder vor Unrecht zu schützen und ihnen Bildung zu ermöglichen. Ihre Spende trägt wirksam dazu bei“.

Weiterführende Infos: www.jugendeinwelt.at

Jugend Eine Welt-Spendenkonto: AT66 3600 0000 0002 4000 | Onlinespenden unter www.jugendeinewelt.at/spenden | Spenden sind steuerlich absetzbar!

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Rückfragen & Kontakt:

Mag. Thomas Zach, MA
Jugend Eine Welt | Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. +43 664 886 325 74 | thomas.zach@jugendeinewelt.at

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