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Drei Empfehlungen, die das Gehirn und das Gedächtnis stärken!

Besonders im fortgeschrittenen Alter kann bei Personen mit einer Vorgeschichte von Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Kopfverletzungen Alzheimer häufiger auftreten. Immer wieder durchgeführte Versuche, neue Dinge zu lernen, hält das Gehirn jung. Drei wichtige Empfehlungen, die das Gehirn und das Gedächtnis stärken, sind: Jeden Tag 10 Minuten Sport zu treiben, jede Woche die Hand zu wechseln, mit der Sie Ihre Zähne putzen und Bücher zu lesen, die Ihren Lernprozess aktiv halten.

Neurologin
Prof. Dr. Sultan TARLACI

Durch die Alterung der Mehrheit der Bevölkerung ist die Anzahl der Alzheimererkrankten in letzter Zeit gestiegen. Bei Frauen kommt die Alzheimererkrankung etwas häufiger vor als wie bei Männern. Die Alzheimerkrankheit zeigt sich im Alter von 65 Jahren bei 9-15 von 100 Personen, in der Altersgruppe der 75-Jährigen bei 15-20 von 100 Personen und in der Altersgruppe der 85-Jährigen bei fast 30-40 von 100 Personen. Aus diesem Ansichtspunkt betrachtet stellt das Alter der Personen bei der Entwicklung von Alzheimer den größten Risikofaktor dar. Vor allem bei Personen in fortgeschrittenem Alter, die eine Vorgeschichte bezüglich Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Kopfverletzungen (Traumas) haben, kann Alzheimer viel stärker auftreten.

Achtung auf schlechte und negative Umweltfaktoren!
Mittlerweile wird für alle Krankheiten ein genetischer Faktor definiert. Demnach liegen die rein genetischen Ursachen für Alzheimer bei unter einem Prozent. Schlechte und ungünstige Umweltbedingungen erzeugen eine schlechte Basis, die die Krankheit begünstigen. Obwohl bereits noch nicht alle mit der Krankheit in Verbindung stehenden Gene bekannt sind, hängt das Auftreten von Alzheimer in einem sehr frühen Alter bei manchen Menschen natürlich von der Genetik ab. Grundsätzlich kann nicht behauptet werden, dass das Tragen von Genen, die mit einer Krankheit in Verbindung stehen, auf jeden Fall zu dieser Krankheit führen werden. Wenn jedoch schlechte und ungünstige Umweltbedingungen eine Basis zugunsten dieser Krankheit bilden, kann die Kombination aus genetischer Tendenz und schlechten Umweltbedingungen zusammenkommen und das Auftreten der Krankheit verursachen. Umweltfaktoren, die den ganzen Prozess negativ beeinflussen, können viele verschiedene Formen haben.

Umweltfaktoren sollten verbessert werden
Die Ernährungsform, Traumas, verschmutzte Luft, die eingeatmet wird, das Betroffensein von anderen Krankheiten, ein geringes Bildungsniveau, die Einnahme von diversen Medikamenten in der Vergangenheit, eine Ernährung, die nicht hochwertig oder abwechslungsreich ist, ein Alltagsleben ohne Hobbys und Interessen, mangelnde Bewegung, Rauchen oder Alkoholkonsum, Diabetes Typ II Erkrankung, hohes Homocystein, Fettleibigkeit, stark erhöhte Blutfettwerte, unkontrollierter Bluthochdruck und chronische Depressionen können zu diesen Umweltbelastungselementen gezählt werden. Wenn bei Personen Gene der Alzheimerkrankheit vorhanden sind, kann das Verbessern der umweltbedingten Ursachen dazu beitragen, dass Alzheimer entweder gar nicht auftritt oder wenn, dann in einem späteren Alter und in milderem Schweregrad.

Die wichtigste Schutzmaßnahme gegen Alzheimer!
Neben genetischen Faktoren gibt es auch sehr viele Maßnahmen, gegen die viele Risikofaktoren ergriffen werden können. Die Risiken unter Kontrolle zu bekommen ist einer der ersten Maßnahmen, die unternommen werden müssen. In der Anfangsphase der Erkrankung halten hohe Bildung und kontinuierlich fortgeführte Lernanstrengungen das Gehirn jung und sind die wichtigste Maßnahme gegen Alzheimer. Lesen, Spiele spielen, Singen, viel Reisen sind bei der alleinigen Durchführung bereits sehr effektiv. Darüber hinaus erhöht aerobes Training den Verbrauch von Blut und Sauerstoff im Gehirn und tut gut.

Wichtige Empfehlungen!

Jeden Tag 10 Minuten Sport: Es sollte jeden Tag 10 Minuten lang Bewegung ausgeübt werden. Sie können sich möglicherweise folgende Frage stellen: „Was kann denn Bewegung für eine positive Auswirkung auf das Gehirn haben?“ Bewegung, die allgemein zur Steigerung der körperlichen Gesundheit und des körperlichen Wohlbefindens empfohlen wird, wirkt sich bei regelmäßiger Ausübung positiv auf die Gesundheit des Gehirns aus. Sowohl in Tierversuchen als auch in Studien am Menschen hat sich gezeigt, dass Bewegung, konkreter gesagt die Bein- und Körperbewegung, die zerebrale Durchblutung erhöht.

Bewegung unterstützt die Bildung neuer Stammzellen im Schläfenbereich
Vor allem das Gedächtnis verfügt über Stammzellen in der Schläfenregion des Gehirns. Während der Ausübung von Bewegung und Sport erhöht sich die Rate der Stammzellen, die sich dort entwickeln und zu neuen Nervenzellen werden. Bei regelmäßiger körperlicher Betätigung erhöht sich die zerebrale Durchblutung um 7-8 Prozent. Eine erhöhte Durchblutung bedeutet mehr Sauerstoff für das Gehirn, mehr Selbsterneuerung des Gehirns und ein stärkeres Gedächtnis. Deshalb werden Sie auf jeden Fall die Vorteile von regelmäßiger Bewegung beobachten, wenn sie eine Bewegungsart 10 Minuten täglich regelmäßig ausüben.

Putzen Sie Ihre Zähne auch Mal mit der anderen Hand: Versuchen Sie eine Woche lang, die andere Hand beim Zähneputzen zu verwenden. Im Alltag befinden wir uns in einem ständigen Trancezustand. Tägliche Routinearbeiten werden unbewusst und automatisch ausgeführt. Morgens das Gesicht waschen, Zähne putzen, auf die Toilette gehen, das Frühstück vorbereiten, ins Auto/Bus steigen und zur Arbeit gehen.

All diese Dinge geschehen in einem automatischen Ablauf und hier gibt es nicht viel zum Nachdenken. Alles ist eine Routine. Genauso wie das Zähneputzen. Wenn Sie Ihre Zähne jeden Tag mit der rechten Hand putzen, so machen Sie dies eine Woche lang mit der linken. Aufgrund der plastischen Struktur des Gehirns beginnt somit die rechte Gehirnhälfte zu arbeiten. Wenn Sie dieses Muster eine Woche lang umgekehrt ausführen, aktivieren Sie Ihre andere Gehirnhälfte. Welche Vorteile kann dies haben? Zunächst einmal steigt das Bewusstsein für ausgeführte Tätigkeiten. Denn dadurch, dass das Gegenteil ausgeübt wird, löst das Gegenteil der automatischen Aktion die Metakognition aus.

Lesen Sie täglich Bücher, die den Lernprozess aktiv halten: Das tägliche Lesen ist eine weitere Empfehlung. Manchmal können es als fünf Seiten sein, manchmal ein Teil des Buches, je nach ihrem aktuellen Bedarf. Es ist empfehlenswert, Bücher zu lesen, die den Lernprozess auslösen und beim Lesen neue Konzepte, neue Wörter, neue Menschen, neue Beziehungen und neue Problemlösungsstile behandeln. Andere Bücher können natürlich auch gelesen werden, aber es werden immer Neuigkeiten sein, die das Gehirn anregen, das Gehirn aktivieren und das Gehirn zum Entflammen bringen.

Sich wiederholende, den Menschen nicht anstrengende Dinge hinterlassen keine Spuren im Gehirn
Sich wiederholende, nicht anstrengende Dinge hinterlassen keine großen Spuren im Gehirn. Sie sollten beispielsweise nicht denken: „Ich werde dieses Buch nicht verstehen, ich werde dieses Buch nicht auffassen können“. Sie werden sicherlich einen Punkt finden, an den Sie anknüpfen können und beim Lesen neue Wörter und Begriffe lernen können. Sie können neue Personen aus den Bereichen wie Kunst und Philosophie kennenlernen. Zudem können Sie anfangen, über neue, von Ihnen entdeckte Namen und die daraus resultierenden neue Begriffe zu recherchieren und somit in Ihrer neuen Lernphase voranschreiten. Ein guter Anfang hierbei ist, Bücher zu lesen, die Sie anstrengen und Ihre Stimulation steigern. Sie sollten sich diesbezüglich Ziele setzen. Es liegt in Ihrer Hand, zu bestimmen, wie viel Zeit Sie täglich nach Lust und Laune für das Lesen ihres Buches einplanen möchten.

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