„Das Gewissen ist der Schiedsrichter in uns. Entweder werden wir diesem Schiedsrichter horchen, was eigentlich sein sollte oder wir werden diesen Schiedsrichter überhören.“
Das Gewissen ist die Kraft, die einen Menschen dazu drängt, über sein eigenes Verhalten zu urteilen und, die es ihm ermöglicht, seine eigenen moralischen Werte direkt und von selbst zu beurteilen. Es ist ein innerlicher Parameter, der einer Person hilft, zwischen gut und schlecht zu unterscheiden.
Das Gewissen hat zwei Hauptmerkmale. Erstens, das Gewissen kann von Person zu Person sich unterscheiden. Zweitens, kann das Gewissen weiterentwickelt werden. Das Gewissen ist eine göttliche Gnade, die dem Menschen von Gott übergeben wurde. Es liegt in der Natur des Menschen, um richtig urteilen zu können. Eigentlich ist Gewissen wie Hunger, Durst und Liebe natürlich und notwendig. Es kann jedoch nicht nur positiv weiterentwickelt werden, sondern auch später abgestumpft werden.
Das Gewissen ist ein Mechanismus, der dem Menschen Selbstkontrolle bietet. Dieser Selbstmechanismus ist eine Fähigkeit, die eine potenzielle Kraft darstellt. Der Mensch, der mit Gefühlen, Gedanken und Verhaltensweisen erschafft wurde, ist durch das Gewissen ein viel bedeutungsvollerer Wesen.
Das Gewissen ist der Schiedsrichter in uns. Entweder werden wir diesem Schiedsrichter horchen, was eigentlich sein sollte oder wir werden diesen Schiedsrichter überhören. Eine Kraft, die es ermöglicht eigene moralische Werte direkt und von selbst zu beurteilen. Es ist die moralische Bewertung des menschlichen Verhaltens. Also ermöglicht es uns unsere moralische Werte zu lenken. Es ist unsere innere Fähigkeit, die uns die Möglichkeit gibt, bei der Auswahl zwischen Richtig und Falsch, das Richtige zu wählen.
Das Gewissen, dass die Fähigkeit hat, das Gute und das Richtige zu finden und das Schlechte abzulehnen und das dem Menschen von Gott übergeben wurde, kann im menschlichen Leben in den Hintergrund rücken und abgestumpft werden. Somit sieht man wie wichtig das Lehren des Gewissens in der Wertebildung ist.
Heutzutage wird das Gewissen der Menschen durch die Wirkung der Positivismus, die die Welt beherrscht, negativ beeinflusst, das heißt das Gewissen wird abgestumpft. Da es in der heutigen Welt ein System ohne moralische Werte herrscht, hat die Idee, dass Wertebildung in vielen Orten der Welt vermittelt werden sollte, an Bedeutung gewonnen.
Das Gewissen ist ein angeborener Teil der Persönlichkeit. Gewissensorientierte Lehre sollte auf jeden Fall in die Werte- und Charakterbildung einbezogen werden. Wertebildung ist eine Bildung, die sich auf dem menschlichen Moral bezieht. Die Wertebildung wird keine positive Wirkung auf die Moral der Person aufweisen, wenn diese nicht verinnerlicht wird und auf das Gewissen einer Person wirkt. In unserem Land werden Übungen zur Wertebildung in Schulen und einigen privaten Kursen, die die Persönlichkeitsentwicklung fördern, durchgeführt. Ich wüsste nicht, wie fern diese Übungen einen positiven Beitrag leisten, doch ich bin der Meinung, dass es notwendig ist, das Thema Gewissen in die Wertebildung zu integrieren.
Hierbei könnte man folgende Frage stellen: „Wenn das Gewissen angeboren ist und uns vom Gott übergeben wurde, warum sollten wir das Gewissen in die Wertebildung einbeziehen?“ Die Antwort ist ganz einfach. Menschen werden mit vielen Begabungen und Fähigkeiten geboren, aber im Gegensatz zu anderen Lebewesen benötigen Menschen Zeit und andere Menschen für das Auftreten oder Entwicklung dieser. Zum Beispiel werden Menschen auch mit einer Sprachfähigkeit geboren, aber wenn dies dem Menschen im Kleinkindalter nicht von anderen Menschen beigebracht wird, kann das Kind nicht sprechen lernen. Ein weiterer Beispiel ist, dass einige Familien mit so wenig Worten wie möglich, kommunizieren. In so einem Fall ist der Wortschatz dieses Kindes, das in dieser Familie aufgewachsen ist, ziemlich gering. Genauso ist das Gewissen. Das Gewissen kann, wenn die Entwicklung dieser nicht gefördert wird, abgestumpft werden.
Das Ziel der Wertebildung ist die angeborenen Potenziale des Kindes bestmöglich aus den Kindern rauszuholen, zu entwickeln und die Persönlichkeitsentwicklung in allen Aspekten zu fördern. Die gute Moral ist der Teil dieser Bildung, der sich in der Gesellschaft widerspiegelt. Das Gewissen ist eines der wirksamsten Instrumente der moralischen Erziehung. Das Instrument und der Zweck moralischer Disziplin besteht darin, Menschen mit gerechten Gewissen zu erziehen. Menschen mit guter Moral haben ein starkes Gewissen. Der gewissenhafter Mensch hat die Fähigkeit, sein eigenes Verhalten innerlich zu kontrollieren. Diese Fähigkeit schafft eine Ausgewogenheit im Verhalten, da sie systematisch und nicht zufällig ist.
Viele moralische Werte sind global und werden von allen Menschen als richtig anerkannt. Da das Gewissen die Menschen dazu führt, das Richtigste zu finden und zu akzeptieren, werden moralische Werte, die global als Richtig anerkannt werden, vom Einzelnen verinnerlicht.
Moralische Werte sind unsere Überzeugungen und Annahmen darüber, was gut und schön, was richtig und heilig ist. Wir sprechen über moralische Werte, wenn wir eine Antwort auf die Frage: „Wer ist oder wie sollte ein guter Mensch, eine gute Mutter, ein guter Vater, ein guter Bürger, ein guter Lehrer, ein guter frommer Mensch sein?“ suchen. Mit anderen Worten, Werte leiten unser Verhalten und lenken unsere Handlungen und Urteile.
Das Gewissen ist eigentlich eine überlegene Fähigkeit, die alle anderen Werte einschließt und dem jedem einzelnen Mensch Selbstkontrolle bietet. Daher ist das Gewissen in der Wertebildung ein Kontrollmechanismus. Um Erfolg in der Wertebildung zu erzielen, ist es wichtig, dass das Mechanismus des Gewissens richtig funktioniert.
Für ein moralisch-wertorientiertes Leben müssen Werte zunächst unter Anleitung des Gewissens verinnerlicht werden. Die Familien, die für die Kinder der erste Ort des „Lernens“ sind, tragen in dieser Hinsicht eine große Verantwortung. Denn die Familie bestimmt für das Kind, was gut oder schlecht ist. Dies ist der Einfluss der Familie auf das Gewissen. Eltern und Erwachsene, die die Liebe und andere Bedürfnisse ihrer Kinder erfüllen und für ihre Kinder Vorbilder für richtige und falsche Entscheidungen darstellen, leisten einen positiven Beitrag zum Gewissen ihrer Kinder. Somit wird das Gewissen des Kindes weiterentwickelt.
Im Endeffekt ist das Gewissen daher sowohl Mittel als auch Zweck der Wertebildung. Ziel der Wertebildung ist es, sowohl die äußerliche als auch die innerliche Moral zu verbessern. Das Gewissen spielt hinsichtlich seiner Leit- und Urteilsfähigkeit eine wichtige Rolle bei der Entstehung der Werte. Das Gewissen, das sich unter dem Einfluss von Familie, Schule, sozialem Umfeld und religiösen Faktoren entwickelt, steht auch im Zentrum der Wertebildung. Kein Wert, der sich nicht im Gewissen einer Person befindet, gilt als entstanden.
Eşref Bolukçu