Kinderfreunde: „Kinderarmut abschaffen, nicht halbieren“

Zu spät, zu wenig, zu unkonkret – nicht der Nationale Aktionsplan gegen Kinderarmut, die Umsetzung ist längst überfällig.

Wien (OTS) – Die Kinderfreunde Österreich begrüßen die Vorstellung des lang erwarteten Nationalen Aktionsplans gegen Kinderarmut durch die Bundesregierung. „Mit 21 Monaten Verspätung ist nicht nur der Nationale Aktionsplan gegen Kinderarmut, sondern, die Umsetzung der wichtigsten Maßnahmen selbst längst überfällig“, mahnt Kinderfreunde-Bundesvorsitzender Jürgen Czernohorszky.

Die überwiegend vagen Formulierungen und nicht weiter definierte Zielsetzungen des Aktionsplans müssen zudem konkretisiert werden. Czernohorszky: „Lippenbekenntnisse zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Arbeit von Elementarpädagog:innen kennen wir seit Jahren, genauso zur Erhöhung der Betreuungsquoten, der Aufstockung des Unterstützungspersonals. Jetzt muss es endlich um das Wie, Wer und Wann gehen. Den späten Worten müssen schnelle Taten folgen.“

Ganz grundlegend ist die Halbierung der Kinderarmut in Österreich nicht das Ziel, das sich die Kinderfreunde erwarten. Kinderfreunde-Bundesgeschäftsführerin Daniela Gruber-Pruner fordert die vollständige Abschaffung der Kinderarmut in Österreich: „Jedes Kind hat das Recht, in einer warmen und schimmelfreien Wohnung ohne Überbelag leben zu können. Jedes Kind hat das Recht auf eine warme, gesunde Mahlzeit, gerade auch die Kinder unter sechs Jahren, nicht nur Schulkinder. Jedes Kind hat das Recht auf die beste Bildung haben. Wir fordern ein gutes Leben für alle Kinder.“

Lösungen und Konzepte, so Gruber-Pruner, liegen seit Jahren auf dem Tisch: „Wir Kinderfreunde haben leider große Erfahrung mit der Prävention und Bekämpfung von Kinderarmut. Tagtäglich sind wir damit in unseren elementarpädagogischen Einrichtungen und Ortgruppen konfrontiert und sehen, welche gesellschaftlich zerstörerische Kraft Kinderarmut hat.“ Letztendlich gehe es darum, allen Kindern in Österreich alle Rechte und alle Chancen zu geben.

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