ÖAMTC testet acht Wallboxen zum PV-Überschussladen
Günstigstes Gerät auf Platz 1 – keine Ausreißer, alle Geräte erhalten Benotung „Gut“
Wien (OTS) – Unabhängiger von volatilen Strompreisen sein und das klimaschonende Potenzial von Elektroautos weitestgehend nutzen: Für Personen mit Eigenheim wird dieses Szenario mit einer eigenen Photovoltaikanlage (PV) zur Realität. Der überschüssig produzierte Strom lässt sich mit geeigneten Wallboxen zum Beladen des Elektroautos nutzen. Der ÖAMTC hat daher gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen acht Wallboxen zum PV-Überschussladen unter die Lupe genommen und auf Kriterien wie Sicherheit, Funktionsumfang, Ausstattung und Datensicherheit hin untersucht.
Das günstigste Gerät ‚Wattpilot Home 11 J 2.0‘ von Fronius landete auf Platz 1. Grundsätzlich sind alle acht Geräte im Test zu empfehlen, wie ÖAMTC-Techniker Florian Merker erklärt: „Unterschiede bei den Wallboxen fanden wir hauptsächlich bei der Ausstattung. Es kam bei keinem der Testgeräte zu Sicherheitsproblemen oder Ladeabbrüchen. Bei der Wahl einer geeigneten Wallbox kommt es somit im Grunde auf individuelle Präferenzen an und darauf, wie viel Budget vorhanden ist. Und auch der Stromverbrauch der einzelnen Wallboxen ist zu beachten.“
Zwtl.: Erster Platz mit praktischen Funktionen: mehrere Lademodi und beste App.
Die kompakte Sieger-Wallbox ‚Wattpilot Home 11 J 2.0‘ von Fronius überzeugt mit integriertem AC- und DC-Schutz sowie mehreren Lademodi, mit der die Wallbox auf PV-Überschussladen umzustellen ist. Außerdem punktet das Gerät mit der besten App im Testfeld. Mit der Note 1,6 verpasst das Gerät nur knapp die Benotung „sehr gut“, was u. a. an folgendem Manko liegt: „In Punkto Vernetzung verfügt die Wallbox lediglich über eine WLAN-Schnittstelle. Zudem werden für intelligentes PV-Überschussladen weitere Fronius-Komponenten benötigt. Das führte zu einem Punkteabzug“, erklärt Merker.
Knapp dahinter (Note 1,8) konnte sich das Gerät ‚Entratek Power Dot Fix‘ positionieren. Als einziges Modell im Test kann diese Wallbox mit einem integrierten Mobilfunk-Modem samt SIM-Kartenslot auch dort Vernetzung bieten, wo kein LAN-Kabel oder WLAN vorhanden ist. Der dritte Platz geht an die Wallbox ‚KEBA KeContact P30‘ (Note 1,9). Das Gerät bietet neben einer konfigurierbaren Anzeige auch eine App mit Ladestromeinstellung in Echtzeit sowie kompletter Konfigurationsmöglichkeit der Ladestation.
Detaillierte Ergebnisse aller Testkandidaten unter: https://www.oeamtc.at/tests/elektromobilitaet/wallboxentest-2023-herbst/.
Zwtl.: Wallboxen mit automatischer Phasenumschaltung als Vorteil
Kernstück einer Wallbox für PV-Überschussladen ist die automatische Phasenumschaltung, die eine dynamische Umschaltung zwischen einphasigem Laden bei geringen Erträgen und dreiphasigem Laden bei hohen Erträgen der Photovoltaikanlage ermöglicht. Die Modelle von Fronius (Note 1,6), Myenergi (Note 2,0) und openWB (Note 2,1) verfügen darüber. Für die Wallbox von KEBA (Note 1,9) ist optional ein Advanced-Set erhältlich, das neben einem Energiezähler auch eine automatische Phasenumschaltung mitbringt.
Auf den hinteren Plätzen landen die Geräte von Charge Amps, SMA und Smartfox (Note 2,2), denn sie sind nur in Verbindung mit dem hauseigenen Energie-Manager dazu im Stande. Lediglich das Modell von Entratek (Note 1,8) auf Platz zwei kann nicht mit einer automatischen Phasenumschaltung aufwarten, kompensiert das Manko jedoch durch die genannten Vorteile.
Zwtl.: Stromverbrauch variiert bei Wallboxen stark
Wallboxen verbringen einen Großteil der Zeit im Stand-By-Modus und warten auf den nächsten Ladevorgang. Daher wurde auch der Verbrauch der einzelnen Boxen nach einer Ruhezeit von 30 Minuten ermittelt und teils erhebliche Unterschiede festgestellt: Die Bandbreite reicht dabei von 2,0 Watt bei der Fronius ‚Wattpilot Home 11 J 2.0‘ bis hin zu den recht hohen 5,4 Watt bei der Wallbox von SMA. Zudem bieten sehr viele Geräte die Möglichkeit, den Stand-By-Bedarf zu reduzieren, wenn etwa Displays oder Signalisierungen nach einer gewissen Zeit abgeschaltet werden. Ein sehr gutes Beispiel ist hier die ‚Halo‘-Wallbox von Charge Amps.
Abschließend gibt der Techniker noch einen wichtigen Tipp für die Praxis: „Für die Installation einer Wallbox empfehlen wir vor dem Kauf Fachpersonal einzubinden. Denn nur Profis können die Kompatibilität der einzelnen Komponenten – wie Wechselrichter, Energie Management System und eben der Wallbox selbst – richtig abschätzen.“
Bildmaterial zu dieser Aussendung finden Sie im ÖAMTC-Presseportal unter: www.oeamtc.at/presse
Rückfragen & Kontakt:
ÖAMTC
Öffentlichkeitsarbeit
+43 (0)1 71199-21218
kommunikation@oeamtc.at
http://www.oeamtc.at