Page 11 - 67
P. 11
pa. Nur ungefähr ein Drittel der
60- bis 64-Jährigen ist berufstä-
tig und kaum jemand, der älter
ist als 65. Auch nicht in Berufen,
die gar nicht mit körperlicher
Arbeit verbunden sind und das
angesichts längerer Lebens-
erwartung und häufig längerer
Gesundheit. Nach dem offiziel-
len Pensionsantrittsalter, oder
aus der Teilzeit- in die Vollzeit- IV-MEINUNG
arbeit zu wechseln ist schlicht
nicht attraktiv, da viele Anrei-
ze zu einem frühen Pensions-
antritt unverständlicherweise
nach wie vor bestehen. Diesmal
wartet aber keine Schar an Ba-
byboomern, um die entstehen-
de Lücke dankbar zu füllen. Zu-
sätzlich sind nach wie vor (zu)
wenige Frauen in Österreich voll Christoph Neumayer,
berufstätig. Die Verfügbarkeit IV-Generalsekretär
von Kinderbetreuungsplätzen
ist mancherorts beschämend.
Es gehört dringend etwas getan
– jedoch beißt sich hier die Kat-
ze in den Schwanz, denn auch in
der Elementarpädagogik fehlt
es an (Vollzeit-)Personal, die im
Kindergarten tätig sind.
Wir brauchen also dringend
Anreize, länger und mehr zu
arbeiten. Leistung soll sich wie-
der lohnen, fordert die Indust-
rie schon lange mit Nachdruck.
Das allein wird jedoch nicht
reichen. Im Bereich der quali-
fizierten Migration muss es Ös-
terreich besser als bisher gelin- INDUSTRIE
gen, Menschen strategisch und
gezielt anzuziehen und im Land UNSERE
zu halten. Entgegen der ur-
sprünglichen Intention werden
im aktuellen Asylsystem Migra-
tion, qualifizierte Zuwanderung
und humanitäres Asyl mitei-
nander vermischt. Eine Tren-
nung wie in Kanada, das als ein-
wanderungspolitisches Vorbild schafft Job-Perspektiven
gilt, würde Klarheit in der Mig- Als zweitgrößter Lehrlingsausbildner des Landes
rationspolitik schaffen und dem bietet unsere Industrie rund 16.500 jungen
Fach- und Arbeitskräftemangel Menschen eine hochwertige Ausbildung mit
positiv entgegenwirken. besten Karrieremöglichkeiten.
Zukunft gestalten
Industriellenvereinigung