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AK WAHL
DIE AK-FRAKTIONEN SOLLTEN
DER BETEILIGUNG VON
MIGRANTINNEN AN DEN WAHLEN
MEHR AUFMERKSAMKEIT SCHENKEN
Liebe Leserinnen und Leser,
Wir haben angerufen. Wir haben Emails geschrieben. Wir ha-
ben um einen Termin gebeten. Wir haben alles versucht, aber
wir haben keine Antwort bekommen.
Wenn wir uns hätten treffen können, wären diese Zeilen nicht
nötig gewesen, aber da es keinen anderen Weg gab, ist es not-
wendig, es hier zu schildern. Wir sprechen über die Gruppen/
Fraktionen, die die Leitung der Arbeiterkammer anstreben.
Mustafa DELICE
Chefredakteur des Brücke
Magazins
Wie Sie wissen, ist die Arbeiter- tigen Fakten sollten die Gruppen/ weit, die Zentrale kümmert sich
kammer (AK) eine der wichtigsten Fraktionen, die die Führung der um euch." Leider waren sie dabei
und größten Organisationen in Ös- AK anstreben, zweifellos ihre Zu- nicht ehrlich, und die Bundeslän-
terreich. Sie vertritt die Rechte von sammenarbeit mit den Migran- der Salzburg, Vorarlberg und Tirol,
rund 4 Millionen Arbeitnehme- tenmedien verbessern, damit die uns gesagt hatten: "Die Zentra-
rInnen. Alle ArbeitnehmerInnen, ArbeitnehmerInnen mit Migra- le kümmert sich um euch", haben
egal ob sie österreichische Staats- tionshintergrund mehr Interesse im Wahlkampf mit einem ande-
bürgerInnen sind oder nicht, sind an den Arbeiterkammerwahlen ren Medienorgan zusammenge-
nach dem Arbeiterkammergesetz zeigen. arbeitet. Wir haben übrigens Fra-
Pflichtmitglieder der AK. gen an die AK-Präsidenten in den
Wir haben unser Bestes getan, um genannten Bundesländern ge-
BETEILIGUNG VON MENSCHEN unseren Teil dazu beizutragen. schickt, aber anstatt sie zu beant-
MIT MIGRATIONSHINTERGRUND worten, haben sie den Ball wieder
AN DEN WAHLEN Zuerst haben die Bundesländer an die Zentrale zurückgeworfen
Diese Organisation, die sich für den Ball in die Mitte geworfen. und uns gesagt: "Der österreichi-
die Rechte der ArbeitnehmerIn- Sie sagten: "Ihr sendet österreich- sche AK-Präsident wird diese Fra-
nen einsetzt, führt alle fünf Jahre gen beantworten".
Wahlen durch.
Wir haben sie buchstäblich ta-
In der AK gibt es eine große Grup- gelang und wochenlang gejagt,
pe von Menschen mit Migrations- Wir vom BrückeMagazin aber unsere Bemühungen waren
hintergrund. Leider liegt die Wahl- möchten unseren Teildazu erfolglos. Diese Situation hat uns
beteiligung von Mitgliedern der beitragen, und wir zweifellos verunsichert und zum
AK mit Migrationshintergrund glauben, dass dies nur durch Nachdenken gebracht. Nun fra-
nicht über 30-35 Prozent. einen verstärkten Dialog der gen wir Sie, liebe Leserinnen und
AK mit den Leser: Sollen wir aus dieser Situa-
Andererseits sieht und liest laut Migrantenmedien erreicht tion den Schluss ziehen, dass der
Statistik Austria eine überwälti- AK-Zentrale, den Bundesländern,
gende Mehrheit der Menschen werden kann. den zuständigen Managern oder
mit Migrationshintergrund die den Mitarbeitern die Wahlbetei-
Nachrichten in ihrer eigenen Spra- ligung der Zielgruppe der Mig-
che. ranten nicht so wichtig ist? Wenn
die WKÖ, die AK, die Parteien, die
In Anbetracht dieser beiden wich- Gemeinden und die Gewerkschaf-
Zeitung für Vielfalt 16