Drittimpfungen werden nach vier Monaten ermöglicht
Die Steirische Impfkoordination ersucht, gebuchte Impftermine wahrzunehmen
Graz (23. November 2021).- Gestern (22.11.2021) hat das Nationale Impfgremium zu der Frage des Impfintervalls nach der zweiten Impfung Stellung bezogen. In den neuesten Anwendungsempfehlungen wird nunmehr klargestellt, dass im Impfschema nach der zweiten Impfung bei AstraZeneca ein Intervall von vier, bei den beiden mRNA-Impfstoffen ein Intervall von sechs Monaten empfohlen wird. Bei den beiden mRNA-Impfstoffen Biontech/Pfizer und Moderna kann die Impfung aber auch bereits nach vier Monaten verabreicht werden.
Entsprechend der Empfehlung des Nationalen Impfgremiums werden in der Steiermark daher weiterhin die Einladungen zur Drittimpfung sechs Monate nach der Zweitimpfung automatisch erfolgen. Es gibt jedoch die Möglichkeit, bereits nach vier Monaten seine Impfung beim freien Impfen auf den Impfstraßen oder bei einer Impfordination (nach Absprache) abzuholen. Die Impfkoordination Steiermark ersucht aber in diesem Zusammenhang, gebuchte Termine nach Möglichkeit wahrzunehmen.
Der Betreiber der Impfstraßen wurden beauftragt, Personen, die sich im Rahmen des freien Impfens unter diesen Voraussetzungen eine Drittimpfung ohne Termin verabreichen lassen möchten, bei ausreichender Impfkapazität nicht wegzuschicken. Es wird jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es zu langen Wartezeiten kommen könnte und Drittimpfungen ohne Termin – abhängig von der Auslastung der Impfstraßen – nicht in jedem Fall garantiert werden können. Man kann aber jederzeit an einem anderen Wochentag wieder kommen. In dieser Woche wird aufgrund der Auslastung mit bereits gebuchten Terminen empfohlen, am Mittwoch, Donnerstag, Samstag oder Sonntag zum freien Impfen zu kommen.
Um Unmut und lange Wartezeiten zu vermeiden, kann ein Termin über das Online-Anmeldetool (www.steiermarkimpft.at) gebucht werden. Entsprechende Termineinladungen werden automatisch versendet.
Kinderimpfungen für Über-Fünfjährige starten
Impfstraßen fahren „auf Volllast“, Teststraßen nun auch Sonntags geöffnet Beim 38. Impf-Update des Landes Steiermark informierten heute Vormittag (26.11.2021) Impfkoordinator Michael Koren, Landesamtsdirektor-Stellvertreter Wolfgang Wlattnig und Test- und Impfstraßenverantwortlicher Harald Eitner zum Stand der Covid-19-Schutzimpfungen in der Steiermark. Im Mittelpunkt des heutigen Impf-Updates stand vor allem auch das aktuelle Thema der Impfung für Kinder, dazu nahm Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß Stellung.
Als Wissenschaftlerin und dreifache Mutter appellierte Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß: „Es freut mich sehr, dass die Corona-Schutzimpfung für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren gestern von der Europäischen Arzneimittelbehörde zugelassen wurde und auch das Nationale Impfgremium diesbezüglich bereits eine klare Empfehlung ausgesprochen hat.″ Zugleich verwies die Landesrätin auf die Zulassungsstudie, die kürzlich im renommierten New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde: „Die groß angelegte wissenschaftliche Untersuchung, die unter rund 2.000 Kindern durchgeführt wurde, zeigt klar, dass die Impfung auch in dieser Altersgruppe wirksam und sicher ist.“ Daher wolle sie einen dringenden Appell an alle Eltern richten: „Ich möchte sie ersuchen, der Wissenschaft Vertrauen zu schenken und sich bei den Ärztinnen und Ärzten zu informieren. Wenn Sie die Vor- und Nachteile der Impfung ihrer Kinder klar abstecken, werden Sie erkennen, dass der Nutzen um ein Vielfaches größer ist, als das Risiko.″ Es gehe weiterhin vor allem darum, jene Menschen zu schützen, die aus gesundheitlichen Gründen die Impfung nicht in Anspruch nehmen können, sowie auch Kinder unter fünf Jahren, die nicht geimpft werden können, so Bogner-Strauß weiter, dazu könne die Impfung der Fünf- bis Elfjährigen einen wesentlichen Beitrag leisten.
Auch als Mutter dreier Kinder sei sie persönlich von der Impfung überzeugt: „Meine drei Kinder sind geimpft. Wir haben im Vorfeld mit ihnen und ihren Kinderärzten ausführliche Gespräche geführt und uns dann gemeinsam für die Impfung entschieden. Alle drei sind froh darüber, geimpft zu sein, weil sie wissen, dass sie damit sich selbst und ihre Umgebung schützen.”
„In dieser Woche konnten wir einen Meilenstein erreichen. Rund 70 Prozent der Gesamtbevölkerung in der Steiermark hat nun eine Erstimpfung erhalten. Auch bei den Zweitimpfungen konnten wir zulegen und weisen nun eine Quote von fast 66 Prozent aus. Im Vergleich mit den anderen Bundesländern sind diese Werte wirklich gut“, begann Impfkoordinator Michael Koren seine Ausführungen.
„Zu Beginn der Woche erfolgte die Klarstellung des Nationalen Impfgremiums, dass Personen, die mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer oder Moderna nach sechs Monaten eine dritte Impfung erhalten sollen, dies jedoch auch schon nach vier Monaten möglich sein kann“, so Koren und ergänzte: „Seit vergangenem Sonntag werden im Rahmen der freien Impfaktionen daher auch Drittimpfungen vor Ablauf der Sechsmonatsfrist verabreicht. Durch das vorgezogene Impfen kann es jedoch zu Wartezeiten kommen.“
Gestern (25.11.2021) erfolgte die Zulassung der Corona-Schutzimpfung für Kinder zwischen fünf und elf Jahren seitens der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA). „Bereits im Vorfeld wurde die Infrastruktur für das Kinderimpfen in der Steiermark vorbereitet. Am 4. und 5. Dezember werden die Impfungen an den Impfstraßen in Graz, Premstätten und Leoben durchgeführt. Die Anmeldung erfolgt wie gehabt über die Anmeldeplattform des Landes Steiermark. Aktuell werden bereits über 1.000 Anmeldungen ausgewiesen. Ein Großteil davon möchte sich an den Impfstraßen impfen lassen. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, die Impfung bei Kinderärztinnen und Kinderärzten oder Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmedizinen durchführen zu lassen“, so Koren abschließend.