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Die ambitionierten Ziele der Mo- bieten zu können. Für regionale den steirischen Ballungszentren
bilitätsstrategie werden unter- Maßnahmen wie beispielsweise und Städten als Alternative zum
stützt durch aktuelle Megatrends die Attraktivierung der Radkers- privaten Pkw enormes Potenzial
wie veränderte Mobilitätsnach- burger Bahn, der Thermenbahn auf. Auf Basis der Rad- und Fuß-
frage aufgrund des demografi- und der Murtalbahn ist die Ko- verkehrskonzepte wird die Infra-
schen Wandels, Konzentration operation mit dem Bund not- struktur für Radfahrer:innen und
des Bevölkerungswachstums auf wendig. Fußgänger:innen in Kooperation
den Steirischen Zentralraum oder mit den Gemeinden und Städten
Phänomene der Digitalisierung Ausweitung des weiter ausgebaut und verbessert.
wie Homeoffice oder Online-Ein- Fahrplanangebotes
kauf. Durch die Eröffnung der Koralm- Transformation auf der Straße
bahn wird das Fahrplanangebot Da im ländlichen Räumen der
Ausbau des Öffentlichen im Bereich der S-Bahn- und Re- Pkw im Alltag unentbehrlich ist,
Verkehrs gionalbahnlinien in der gesam- liegt im Bereich der Landesstra-
Zu den Kernpunkten der Mobili- ten Steiermark ausgeweitet. Da- ßen der Fokus auf der ordnungs-
tätsstrategie zählt die Weiterent- mit wird ein bedeutender Schritt gemäßen Instandhaltung des
wicklung des regionalen Bahn- in Richtung Transformation und bestehenden Netzes und der Si-
und Busverkehrs. Um langfristig Dekarbonisierung des Verkehrs- cherstellung der Verkehrssicher-
eine Veränderung des Modal Split systems in der Steiermark ge- heit. Es ist langfristig das Ziel, die
zugunsten aktiver Mobilität und setzt. Das künftige Angebot im Verkehrsteilnehmer:innen zur
öffentlicher Verkehrsmittel zu er- Schienenpersonenverkehr in der Nutzung von alternativen Mobi-
reichen, müssen Angebote und Steiermark (Zielfahrplan 2040) litätsformen zu bewegen – ohne
Infrastruktur für Fuß-, Rad- und sieht u. a. folgende Taktungen Verlust an Lebensqualität. Das
Öffentlichen Verkehr massiv ver- vor: ist etwa durch den Umstieg auf
bessert werden. das Fahrrad bei kurzen Wegen
•10- bis 15-Minuten-Takt im oder die Kombination von Pkw
Für den Schienenverkehr be- S-Bahnnetz um Graz und Öffentlichem Verkehr durch
deutet das den Ausbau der steiri- •30-Minuten-Takt im Mur- und die Nutzung von Park & Ride und
schen Hauptstrecken: Diese müs- Mürztal, auf der Ostbahn und Bike & Ride möglich (intermodale
sen im Zusammenhang mit dem nach Köflach bzw. Wies-Eibiswald Mobilität).
transeuropäischen Verkehrs- •Mindestens Stunden-Takt im
netz zum Großteil internationale Regionalbahnbereich Für die Zukunft des Personen-
Funktionen erfüllen und weisen und Güterverkehrs auf der Straße
auch nach Fertigstellung von Mindestens stündliche Verbin- gilt es im Sinne der Dekarbonisie-
Koralmbahn und Semmering- dungen im Fernverkehr (Wien, rung:
Basistunnel etliche Schwach- Klagenfurt, Maribor, Linz/Salz-
stellen und Kapazitätsengpässen burg) •Fahrzeuge mit alternativen An-
auf. Folgende Maßnahmen wer- trieben auszustatten
den beispielsweise gesetzt, um Ebenso wird das Netz der Regio- •den Verkehr auf das übergeord-
das hochrangige und regionale Bus-Linien ausgebaut, um auch nete Straßennetz zu konzentrie-
Schienennetz auszubauen: abseits der Bahnstrecken attrak- ren
tive öffentliche Verkehrsmittel •Landesstraßen sicher und ge-
•Neubau Bosrucktunnel und eine adäquate Alternative zielt auszubauen und instand zu
•Neubau Schleife Selzthal zum privaten Pkw anzubieten. halten
•Viergleisiger Ausbau zwischen Dieses Angebot wird gemeinsam
Graz und Bruck sowie zweigleisi- mit den jeweiligen Gemeinden Evaluierung der
ger Ausbau zwischen Werndorf laufend verbessert. Mobilitätsstrategie
und Maribor Die Wirkungsziele und Indikato-
•Neubau Verbindungsstrecke Für Bereiche, die aufgrund der ren der Mobilitätsstrategie wer-
Koralmbahn – Gleisdorf bestehenden Siedlungsstruk- den in Fünf-Jahresschritten be-
•Errichtung eines S-Bahn-Tun- tur auch nicht mit Buslinien er- obachtet und die Maßnahmen
nels in der Stadt Graz schlossen sind, wird es überarbei- und Handlungsfelder gegebe-
tete und verbesserte Richtlinien nenfalls adaptiert. Ein wichtiger
Weiters ist auch die Verbesserung zur Förderung von regionalem Teil der Evaluierung ist die derzeit
und Attraktivierung der Regional- Mikro-ÖV geben. durchgeführte steiermarkweite
bahnen erforderlich, um abseits Mobilitätserhebung, die ebenfalls
der Hauptstrecken eine attraktive Rad- und Fußverkehr in diesem Intervall wiederholt
Alternative zum privaten Pkw an- Der Rad- und Fußverkehr weißt in wird.
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