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den Pflegekräften neben einem sich auch bessere Entloh- •Berufsausstieg: 41 Prozent
höheren Einkommen eine bes- nung während der Ausbildung, der Befragten glauben, dass
sere Vereinbarkeit von Beruf Dienstplansicherheit und bes- sie ihren Beruf wahrscheinlich
und Familie, kürzere Arbeits- sere Bezahlung bzw. 32 Stun- nicht bis zur Pension ausüben
zeiten bei vollem Gehalts- und den bei vollem Lohnausgleich können. Jede:r vierte Beschäf-
Personalausgleich sowie beruf- anbieten. tigte im niederösterreichischen
liche Weiterentwicklungsmög- Gesundheits- und Pflegebe-
lichkeiten. DIE ERGEBNISSE reich denkt zumindest einmal
Die Beschäftigten im nieder- pro Woche daran, den Beruf zu
Monika Riedel Senior Resear- österreichischen Gesundheits- wechseln.
cher und Sprecherin für Pflege und Pflegebereich schätzen die
am IHS betonte, dass die Anzahl abwechslungsreiche und sinn- •Krankmachende Arbeitsbe-
der Pensionsbezieher:innen in hafte Arbeit im Team und sind dingungen: 38 Prozent fühlen
den kommenden Jahre und erfüllt von der Dankbarkeit ihrer sich nach einem Arbeitstag im-
Jahrzehnte im Vergleich zu den Patient:innen und Klient:innen. mer oder sehr oft körperlich er-
Beschäftigten übermäßig stei- Aber sie sind frustriert über die schöpft – im Bereich der Lang-
gen wird. Um den „Generatio- schlechten Rahmenbedingun- zeitpflege trifft dies sogar auf
nenvertrag“ weiter einzuhalten gen: Sie müssen immer mehr jede zweite Person zu. Jede:r
muss es ausreichend viele (jun- Aufgaben meistern – bei glei- dritte Befragte klagt über Rü-
ge) Erwerbstätige geben, die chem Personalschlüssel und ckenschmerzen (Langzeitpfle-
ausreichend produktiv sind. Gehalt. ge: 40 Prozent) und psychische
Erschöpfung und jede:r Fünfte
WAS ES BRAUCHT
Bei der Podiumsdiskussion
„Was braucht es für eine siche-
re Pflegeversorgung“ war eine
hochkarätige Runde versam-
melt. Neben Monika Riedel
vom IHS, Vizepräsidentin Gerda
Schilcher und Abteilungsleiter
Bernhard Rupp diskutierten
unter Leitung von Moderator
Gerald Gross Ulrike Königsber-
ger-Ludwig, Landesrätin für So-
ziale Verwaltung, Gesundheit &
Gleichstellung, sowie Migrati-
onsforscherin Gudrun Biffl.
Vor allem ging es in der Diskus-
sion um strukturelle und kon-
krete Änderungen der Rahmen-
bedingungen für Beschäftigte
im Gesundheits- und Pflegebe- MIT DER
reich, um diese Berufe attrakti-
ver zu machen. AK NIEDERÖSTERREICH
Eine andere Art der Ausbildung BESTENS BERATEN.
für Pfleger:innen ist zum Bei-
spiel notwendig, um den Be- Markus Wieser
troffenen eine langfristige Kar- AK Niederösterreich-Präsident
riereplanung zu ermöglichen. ÖGB NÖ-Vorsitzender
In anderen Ländern lernen
Pflegekräfte Tätigkeiten, die bei © Klaus Vyhnalek
uns in Österreich ausschließlich
Ärzt:innen machen dürfen.
Als Verbesserungen würden
facebook.com/AK.Niederoesterreich noe.arbeiterkammer.at
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