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che Teilhabe ermöglichen kann, den Vorteilen
ist zentral für ein gutes Zu- und Rechten
sammenleben. Es ist jedenfalls würden auch
wichtig und sollte unser aller Pflichten ein-
Ziel sein, dass Personen, sei es hergehen, die
mit oder ohne Wahlrecht, eine wahrgenom-
politische und gesellschaftliche men wer-
Teilhabe ermöglicht wird. Be- den müssen.
sonders wenn man bedenkt, Damit eine
dass viele Menschen, die in Ös- Dem ok r a -
terreich in systemerhaltenden tie bestehen
Berufen tätig sind, nicht wahl- könne, müs-
berechtigt sind, sollten wir uns se man sich © Land Tirol/Brandhuber
stärker dafür einsetzen, dass mit ihr aus-
auch diese Menschen gesamt- einanderset-
gesellschaftlich mehr einge- zen und aktiv
bunden werden“, betont die für werden. Der Stadträtin Elisabeth Mayr: „Die Frage, wie man allen Bürgerinnen und Bür-
Integration zuständige Innsbru- größte Feind ger, die in einer Stadt und einem Land leben, soziale und gesellschaftliche
Teilhabe ermöglichen kann, ist zentral für ein gutes Zusammenleben."
cker Stadträtin Elisabeth Mayr. einer Demo-
kratie und
Mit neuen Formen der Betei- auch der Freiheit sei die Ge- stetigen Wandel befinde – ein
ligung zu mehr Zugehörigkeit wohnheit und damit einherge- Land höre nicht auf, das jeweili-
Die Demokratie- und Kriegsfor- hende Passivität, stellt Ingruber ge Land zu sein, nur weil es sich
scherin Daniela Ingruber ging klar. verändere. Wenn diese Tatsache
einleitend der Frage nach, was begriffen werde, können Ängste
überhaupt unter Demokratie zu Anschließend gab Naika Forou- gegen die (immer dagewesene)
verstehen ist. Die verschiedenen tan, Professorin für Integrations- Zuwanderung abgebaut wer-
Zugänge und Erwartungen von forschung und Gesellschafts- den, betonte die Referentin im
Demokratie wurden diskutiert. politik am Berliner Institut für Rahmen der Enquete.
Zudem wurde von Ingruber empirische Integrations- und
aufgezeigt, was es für eine funk- Migrationsforschung einen ak- Partizipation durch Gemein-
samkeiten
tionierende Demokratie benö- tuellen Einblick der Teilhabe in
tigt. Demokratie dürfe nämlich der postmigrantischen Gesell- Die „Partizipationswerkstatt“
nicht als „Selbstbedienungs- schaft. In diesem Zusammen- am Nachmittag diente einem
laden“ verstanden werden, von hang betonte Foroutan, dass Erfahrungsaustausch zwischen
dem man nur „nimmt“ und sich jedes Land, jeder Bezirk den Teilnehmenden und den
nichts „gibt“, so Ingruber. Mit und jede Gemeinde in einem eingeladenen ExpertInnen. Die
Diskussionen zu Partizipation
und Teilhabe brachte viele al-
ternative Modelle und Ideen
hervor. Es wurde festgestellt,
dass bereits durch eine einzige
Gemeinsamkeit ein „Wir“ ent-
stehen kann. Durch dieses „Wir“
können demokratische Prozes-
se stattfinden. Demokratie ist
ein Gut, mit dem man sich lau-
fend beschäftigen und ausein-
andersetzen kann und muss.
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LHStv Georg Dornauer: „Es ist gerade in der heutigen Zeit essentiell, alle bisherigen
Möglichkeiten für eine gelungene Integration voll und ganz auszuschöpfen und darüber
hinaus auch neue Wege zu gehen."
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