Wird die Generation Z die Pandemie schlafend überwinden?

Das Leben der “Generation Z”, welche als die im digitalen Zeitalter geborene Generation definiert wird, hat sich mit der Pandemie verändert. Untersuchungen haben gezeigt, dass Generation Z sich vor dem Bildschirm einsam fühlt und versucht, dieses Gefühl durch mehr Schlaf zu bewältigen.

Dr. Zeynep MAÇKALI
Psychologin

Man kann sagen, dass die Generation Z, die erste Generation des 21. Jahrhunderts, mit der Technologie aufgewachsen ist. Diese Generation, die die Ausbreitung der Technologie und die Entwicklung der Sozialen Medien miterlebt hat, hat einen viel leichteren Zugang zu Informationen. Dieser Zustand führt wiederum zu proaktiven Lernprozessen der Generation Z. Durch Fernseher, Computer, Smartphones und Tablets hat sich die Zeit, die die Jugendlichen der Generation Z vor dem Bildschirm verbringen, verlängert. Dies wiederum führt dazu, dass sich ihre sozialen Fähigkeiten dieser Generation zu einer Kommunikation zwischen Bildschirmen und nicht zu einer Kommunikation zwischen Menschen und Mensch entwickeln.

Die Informationsverschmutzung verursacht geistige Müdigkeit

Die innerhalb der Computerspiele geschaffene Umgebung ist für die Kinder der Generation Z zu einer Plattform geworden, in der sie sich mit ihren Freunden treffen. Jugendliche fühlen sich vor dem Bildschirm mit der Welt verbunden. Die soziale Isolation wird allein ausgelebt. Allerdings sollte man sich die Frage stellen, wie sich die notwendige obligatorische Isolation während der Pandemie auf diese Jugendliche ausgewirkt hat. Obwohl die Generation Z als die „Jugend der Sozialen Medien“ angesehen wird, ist das Risiko für Zweifel, Depressionen und Selbstmord durch die Nutzung sozialer Medien angestiegen (Prowse u. Freunde, 2021). Die Begrifflichkeit „Infodemie“, welches mit der Pandemie in unser Leben eingetreten ist, ist laut der Weltgesundheitsorganisation (2020) sowohl für die physische als auch für die psychische Gesundheit schädlich. In dem jetzigen Zeitraum, in der man soziale Medien auch, um Informationen zu erhalten, verwendet, verursacht der Überschuss an Informationen geistige Müdigkeit.

Durch Distanzunterricht ist die Motivation gesunken

Es wird angenommen, dass die jungen Erwachsenen von heute, also die Generation Z, aufgrund der erfahrenen Übergangsphase ins Erwachsenenalter viel mehr Stress verspürt. Mit der Pandemie finden in vielen Lebensbereichen Veränderungen statt. Man beobachtet, dass es den Studenten, die einen Online-Start in das Universitätsleben machen oder die Universität online fortführen müssen, schwerfällt, sich an diesen Prozess anzupassen. Dr.Zeynep Maçkalı, Mitglied des Lehrpersonals, informierte über eine Studie in Kanada, die mit 366 Studenten durchgeführt wurde (Prowse u. Freunde, 2021) und drückt aus, dass die Teilnehmer Schwierigkeiten beim Übergang zum Distanzunterricht hatten und ebenso viel mehr Stress erlebten. Des Weiteren erklärt Maçkalı, „Distanz verstärkt die Isolationsgefühle und man leidet somit unter vermehrten Einsamkeitsgefühlen. Während dieser Zeitspanne werden häufiger negative Gefühle verspürt. Man hat Schwierigkeiten die Aufmerksamkeit und Konzentration aufrechtzuhalten und die Motivation sinkt.“

Angst vor Arbeitsplatzverlust setzt die Jugend unter Stress

Epidemiologische Untersuchungen (z.B. de Quervain u. seine Freunde, 2020) weisen darauf hin, dass die Umsetzung der Quarantäne während des COVID-19-Prozesses zu einer Verschlechterung der psychischen Gesundheit und einer Zunahme seelischer Probleme führt. Die Studie in Italien (Serafini u. seine Freunde, 2020) zeigt, dass der Stress in der Gesellschaft mit der Pandemie im Allgemeinen zugenommen hat und die psychische Gesundheit negativ beeinflusst wurde. Eine Studie in der Türkei (Keskin u. Durak, 2021) hebt hervor, dass junge Menschen von dieser Situation eher davon betroffen seien. Es wird erklärt, dass die Universität neben der Bildung auch ebenso ein Bereich der Sozialisation ist und die Pandemie zu einem Verlust in beiden Bereichen geführt habe. Des Weiteren wird erklärt, dass einige jungen Menschen mehr gestresst sind, weil sie damit konfrontiert werden ihren Arbeitsplatz zu verlieren oder aber bereits verloren haben.

Untersuchungen weisen auf die Veränderungen im Schlafverhalten der Jugendlichen

In der Zeitspanne, in der die Studenten unabhängig von ihren Eltern wurden und ihre eigenen Schritte bezüglich Bildung und Karriere vornahmen, mussten die meisten wieder aufgrund der Auswirkungen der Pandemie zu ihren Eltern zurückkehren. Mit dem Einfluss der Entwicklungszeit und angesichts der Bedeutung der sozialen Kontakte sowie des Erwerbs einer sozialen Identität wurde beobachtet, dass das Einsamkeitsgefühl mit den Regelungen der Quarantäne und der sozialen Distanz zugenommen hat (Matthews, 2019; Lee, Cadigan u. Rhew, 2020; Power, Hughes, Cotter und Cannon, 2020). Ein auffallender Befund dieser zahlreichen Studien (z.B. Jiao u. seine Freunde, 2020; Prowse u. seine Freunde, 2020; Gualano u. seine Freunde, 2020) ist die Veränderung des Schlafverhaltens junger Menschen während der Pandemie. Einige gaben an, dass sie mehr schlafen, während andere berichteten, dass ihre Schlafqualität abgenommen habe. Das zunehmende Schlafbedürfnis junger Menschen kann als nicht-funktionaler Umgang mit Einsamkeit gewertet werden, was mit der obligatorischen Zunahme der sozialen Distanz deutlicher wird. Dies wiederum führt dazu, dass sich die schulischen Leistungen junger Menschen verschlechtern.

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