Tierliebe Tut Der Seele Gut

Haustiere bringen den Kindern die Geburt, den Tod, die Liebe, die Bindung, die Mühe, die Empathie, die Fürsorge und die Herzensgüte bei, tun ihrer Seele gut und tragen zum gesunden Wachstum bei.

„Ein Teil der mensch­lic­hen Seele wacht erst auf, wenn sie die Liebe der Tiere spürt…” di­eses Zitat des fran­zö­sisc­hen Sch­rifts­tel­lers Ana­to­le Fran­ce fasst die Be­de­utung der Ti­er­li­ebe für den Mensc­hen zu­sam­men. Haustiere sind ein wert­vol­les Gesc­henk, das El­tern ihren Kin­dern schon in jun­gen Jah­ren sc­hen­ken kön­nen, um die Liebe zu Ti­eren zu för­dern, die der mensch­lic­hen Seele gut­ tut, une­r­wi­der­te Liebe lehrt und dazu beiträgt, dass Menschen Frieden finden und dem Leben gegenüber besser gestimmt sind. Die Psyc­ho­lo­gin Ay­şe­gül Moral Sabit, mit der wir über Kinder und die Liebe zu Haustieren gesprochen haben, erklärt, dass das Be­sit­zen von Ha­us­ti­eren zur so­zi­alen, emo­ti­ona­len und sogar kör­per­lic­hen En­t­wick­lung der Kin­der einen er­heb­lic­hen Be­it­rag le­is­tet und fügt hinzu: “Stu­di­en ze­igen, dass das Be­sit­zen eines Ha­us­ti­eres das Ein­füh­lungs­ver­mö­gen der Kin­der, die Fähig­ke­it Ve­ran­t­wor­tung zu über­neh­men, das Selbst­vert­ra­u­en und das Selbs­t- ­wert­ge­fühl för­dert. Zu ler­nen, dass an­de­re Wesen als Mensc­hen auch Ge­füh­le haben und von di­esen Wesen dass andere Lebewesen auch Gefühle haben und die Bedürfnisse dieser zu stillen, trägt zur En­t­wick­lung der emo­ti­ona­len Fähig­ke­iten von Kin­dern bei.“ Frau Sabit weist auch da­ra­uf hin, dass Kin­der, die mit Ti­eren zu­sam­men Zeit verb­rin­gen, eine er­höh­te Mo­bi­lität auf­we­isen und ihre kör­per­lic­he Le­is­tungsfähig­ke­it sich er­hö­hen: “Stu­di­en ze­igen, dass ins­be­son­de­re Kin­der, die Hunde be­sit­zen, längere Zeit in der Natur verbringen. Da Stadtkinder sehr wenig Bewegungsspielraum haben, soll­te Beitrag der Tiere als Mit­tel zur Er­hö­hung der kör­per­lic­hen Ak­ti­vität nicht un­terschätzt wer­den.”

“Aufmerksamkeitsfähigkeit UND SELBST­VERT­RA­U­EN VER­BES­SERN SICH”

Die Psyc­ho­lo­gin Sabit be­an­t­wor­tet un­se­re Fra­gen zu den Vor­te­ilen des Be­sit­zes eines Tiers und der Über­nah­me von Ve­ran­t­wor­tung: “Kin­der, die Ve­ran­t­wor­tung für Ha­us­ti­ere über­neh­men, haben ihre Auf­ga­be immer im Hinterkopf und le­is­ten somit einen Be­it­rag zur En­t­wick­lung ihr ihrer Gedächtnisse und ihrer Aufmerksamkeitsfähigkeiten Auf­merk­sam­ke­itsfähig­ke­iten bei. Wenn Kin­der ihre Aufgaben immer im Hinterkopf behalten, fördern sie zugleich ihr Selbstvert- rauen. Das Kind wird sich auch gut füh­len, wenn es sieht, dass eine Auf­ga­be, die in se­iner Ve­ran­t­wor­tung lag, er­le­digt ist. Durch das Be­sit­zen von Ha­us­ti­eren wird das Kind diese po­si­ti­ven Ge­füh­le häufi­ger erfahren.“

“ER­LE­ICH­TERT DIE ÜBERT­RA­GUNG VON GE­FÜH­LEN”

Die Psyc­ho­lo­gin Ay­şe­gül Moral Sabit erklärt bei Ver­lust oder an­de­ren Tra­u- ma­ta die Vor­te­ile für die Kin­der, die einen Tier als Fre­und haben, wie folgt: ”Ver­lus­te sind Teil un­se­res Le­bens. Ein Tier, das zum rich­ti­gen Ze­it­punkt zu­ge­legt wird, kann dem Kind hel­fen einen Ver­lust zu übe­r­win­den und sich an die guten Hoff­nun­gen für das Leben wi­e- der zu erin­nern.“ Außerdem fügt Frau Sabit hinzu, dass ins­be­son­de­re ha­ari­ge und we­ic­he Tiere wie Kat­zen und Hunde Mensc­hen be­ru­hi­gen kön­nen und dass der Kon­takt mit Ha­us­ti­eren dem Kind hel­fen kann ruhig zu ble­iben. Da­rü­ber hi­na­us erklärt die Psyc­ho­lo­gin Sabit, dass die An­we­sen­he­it eines We­sens im Haus, das mit dem Kind bef­re­un­det sein kann, die Übert­ra­gung der Ge­füh­le des Kin­des er­le­ich­tert.

„GE­BURT UND TOD WER­DEN ALS NA­TÜR­LICH WAHR­GE­NOM­MEN“

Die Psyc­ho­lo­gin Ay­şe­gül Moral Sabit erklärt die Rolle der Tiere für die Kin­der beim Vers­te­hen und In­terp­re­ti­eren von Ge­burt und Tod wie folgt: “Der Tod ist, wie die Ge­burt, eine Si­tu­ati­on, die ein Teil des nor­ma­len Le­bens­ver­la­ufs ist und den Jeder er­le­ben wird. Das Leben mit einem Ha­us­ti­er, des­sen durchsch­nitt­lic­he Le­bens­da­u­er vo­r- a­us­sicht­lich kür­zer ist als die des Mensc­hen, lässt das Kind diese Si­tu­ati­on mi­ter­le­ben. Ge­burt und Tod wer­den als na­tür­lich wahr­ge­nom­men. Jeder Ver­lust ist tra­urig, doch nichts­des­tot­rotz ist sie ein Teil des Le­bens. Ein Kind, das einen Ver­lust durch sein Ha­us­ti­er er­lebt hat, kann ler­nen, dass die Liebe im Her­zen ges­pürt wer­den kann, dass ein Le­be­we­sen, auch wenn es nicht mehr am Leben ist, ge­li­ebt wer­den kann und dass mit ihm ge­te­il­te sc­hö­ne Erin­ne­run­gen ein gutes Ge­fühl geben. Auf diese Weise kann das Kind bes­ser für Ver­lust und Tra­u­er vor­be­re­itet sein.”

„DAS KIND ER­LEBT DIE LIEBE UND DIE UN­WI­DER­TE LIEBE“

Die Psyc­ho­lo­gin Ay­şe­gül Moral Sabit erklärt, wie das Be­sit­zen eines Ha­us­ti­eres dem Kind be­züg­lich der ge­te­il­ten Liebe be­it­ra­gen kann, wie folgt: „In der Bin­dung zu Ti­eren be­kommt das Kind vom Tier nichts Ma­te­ri­el­les. Also, wenn das Tier ge­li­ebt wird, re­agi­ert es auch nur mit Liebe. Dies macht die Liebe der Tiere ein­zi­gar­tig und un­verg­le­ich­bar mit an­de­ren Bin­dun­gen. An di­eser Stel­le be­kommt das Kind die Mög­lich­ke­it, be­din­gungs­los und auf re­ins­te Weise ge­li­ebt zu wer­den.”


„FÜR JEDES KIND IST DIE ÄUßERUNG VON VER­LUST UND TRA­U­ER UN­TERSC­HI­ED­LICH“

Die Psyc­ho­lo­gin Ay­şe­gül Moral Sabit erklärt, wie man sich dem Kind beim Ver­lust des Ha­us­ti­eres annähern soll­te und wie man dem Kind diese Si­tu­ati­on ver­de­ut­lic­hen soll­te: “Ge­burt und Tod sind ein Teil des Le­bens. Das sind nor­ma­le Pro­zes­se. Es ist na­tür­lich, dass das Ha­us­ti­er kür­zer als seine Be­sit­zer lebt und de­mentsp­rec­hend ist der Ver­lust eines Ha­us­ti­eres auch eine tra­uri­ge Si­tu­ati­on. Dass diese Si­tu­ati­on er­war­tet und be­kannt ist, be­de­utet nicht, dass sie nicht Tra­u­er spü­ren lässt. Das wich­tigs­te bei so einer Si­tu­ati­on ist es, die Ge­füh­le des Kin­des zu vers­te­hen, se­i- nen Äußerun­gen zu res­pek­ti­eren und seine Tra­urig­ke­it aus­le­ben zu las­sen.“ Frau Sabit erläutert, dass die Äußerung von Ver­lust und Tra­u­er bei jedem Kind un­tersc­hi­ed­lich sein kann. ”Während eini­ge unter Sch­lafs­tö­run­gen le­iden, kön­nen an­de­re ihren Zorn nach außen spü­ren las­sen. Manc­he Kin­der ver­li­e- ren den Ap­pe­tit, an­de­re ver­fal­len in Sc­h­we­igen. All dies soll­te als nor­ma­le Verhaltensweise an­ge­se­hen wer­den. Nach einer Weile kann das Kind ler­nen mit, der Tra­u­er um­zu­ge­hen und führt se­in Leben we­iter. Für Kin­der, die Prob­le­me bei di­eser Übe­r­win­dung haben, ist es wich­tig, sie dabei zu un­ters­tüt­zen, ihre Ge­füh­le aus­zud­rüc­ken. Die Übe­r­win­dung könn­te durch das Lesen einer Gesc­hich­te über den Tod oder durch das Ze­ich­nen eines Bil­des über den Tod un­ters­tützt wer­den. Doch, wenn das Kind trotz­dem Sc­h­wi­erig­ke­iten hat, damit um­zu­ge­hen, ist es wich­tig, eine pro­fes­si­onel­le Un­ters­tüt­zung zu er­hal­ten.“

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