Infektionskrankheiten stehen aufgrund der Covid-19-Pandemie seit drei Jahren auf oberster Stelle der Tagesthemen. Fachleute weisen jedoch darauf hin, dass die Zahl der Todesfälle durch nicht- übertragbare Krankheiten (NCDs) zunimmt und die Lebensqualität durch sie abnimmt. Krankheiten, die zu den drei häufigsten Todesursachen in der Türkei gehören, sind Erkrankungen des Kreislaufsystems, Tumore und Erkrankungen des Atmungssystems.
Spezialistin für Volksgesundheit
Prof. Dr. Yasemin AÇIK
Chronische „nicht-übertragbare Krankheiten“ (NCDs), die mit keinem Infektionserreger in Verbindung gebracht werden, oft lange oder sogar lebenslang andauern, stellen sowohl weltweit als auch in der Türkei ein ernstes Risiko dar.
Laut der vom Statistische Institut der Türkei veröffentlichten „Todes- und Todesursachenstatistik“ waren bei 36,8 Prozent der 435.941 Menschen, die 2019 in der Türkei ihr Leben verloren haben, die Todesursache Kreislauferkrankungen, insbesondere Herzerkrankungen. Dem folgten gutartige und bösartige Tumore mit 18,4 Prozent und andere nichtübertragbare Krankheiten wie Atemwegserkrankungen mit 12,9 Prozent.
Nicht- übertragbare Krankheiten (NCDs) nehmen auch mit der gesteigerten Lebenserwartung zu
Nicht-übertragbare Krankheiten wie Herzerkrankungen, Krebs, chronische Atemwegserkrankungen, Fettleibigkeit, Diabetes, Demenz, nicht-übertragbare Krankheiten, neurokognitive oder chronisch psychiatrische Probleme und auch Nierenerkrankungen können viele verschiedene Ursachen haben. Die Hauptursache ist die Zunahme der älteren Bevölkerung aufgrund der Verlängerung der Lebenserwartung. Laut Statistiken des Statistische Institut der Türkei betrug die Bevölkerung ab 65 Jahren oder älter, die als ältere Bevölkerung gilt, im Jahr 2016 6,6 Millionen und erreichte im Jahr 2021 8,2 Millionen. Somit kam es zu einem Anstieg von 24 Prozent. Hinzu kommt, dass veränderte Ernährungsgewohnheiten, Tabakkonsum und der Klimawandel, dessen Auswirkungen in den letzten Jahren immer deutlicher spürbar werden, dazu führen, dass immer mehr Menschen mit diesen Krankheiten zu kämpfen haben.
Führen Sie ein gesundes und ausgewogenes Leben, vernachlässigen Sie Ihre Kontrollen nicht!
Der Kampf gegen nicht übertragbare Krankheiten ist ein Teil des dritten Artikels der Ziele für nachhaltige Entwicklung, „Gesundheit und Lebensqualität“. Dieser Artikel zielt darauf ab, „die Zahl der vorzeitigen Todesfälle durch nicht-übertragbare Krankheiten bis zum Jahr 2030 durch Prävention und Behandlung dieser Krankheiten um ein Drittel zu reduzieren und die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden der Gesellschaft zu verbessern“. Staaten und Nichtregierungsorganisationen arbeiten weiter an diesem Thema. Mit der Tatsache, dass die Behandlungsmethoden bei nicht ansteckenden Krankheiten alle unterschiedlich sind, sollte jede Person zunächst einmal gut auf sich selbst achten. Ein aktives Leben zu führen, verarbeitete Lebensmittel zu vermeiden, sich gesund und ausgewogen zu ernähren, auf Tabak zu verzichten, Stress zu vermeiden und auf die persönliche Hygiene zu achten, sind einfache, aber sehr wirksame Methoden. Aber auch regelmäßige Gesundheitschecks sind entscheidend, um Krankheiten vorzubeugen oder frühzeitig zu erkennen.
Auf nicht ansteckende Krankheiten sollte genauso viel geachtet werden wie auf den Covid-19
Mit seinen verschiedenen Varianten beeinflusst der Covid-19 weiterhin unser Leben negativ und verursacht Todesfälle. Aufgrund der Zunahme der Infektionsfälle aufgrund des kalten Wetters, der Rückkehr in die Schulen und Bildungszentren und der Tatsache, dass mehr Zeit im geschlossenen Räumen verbracht wird, sollte hier nun besonders achtsam gehandelt werden.
Ein weiteres Thema, welches mindestens genauso viel Aufmerksamkeit geschenkt werden muss, sind die nicht ansteckenden Krankheiten. Betrachtet man besonders entwickelte Entwicklungsländer, so zeigt sich, dass nicht-übertragbare Krankheiten (NCDs) die wichtigste Ursache für den Tod und für Behinderungen sind und die Lebensqualität der betroffenen Personen beeinträchtigen.