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Möchten Sie „der Therapeut bzw. die Therapeutin zu Hause“ sein?

Während der Pandemie laden wir alle Eltern dazu ein, „der Therapeut bzw. die Therapeutin zu Hause“ zu werden. Denn das Spiel der Kinder fungiert als die Sprache und die Spielsachen als die Worte des Kindes. Wenn wir Erwachsene ins Stocken geraten, machen wir Witze und Kinder hingegen spielen Spiele. Mütter sind diejenigen, die alles am besten wissen, am besten verstehen und am besten erzählen. Egal in welchem Alter wir sind, ziehen wir unsere weisen Großen stets zur Rate: „Ich frage auch noch einmal meine Mutter.“ In dem vorliegenden Artikel werden wir Ihnen Gruppenaktivitäten zum Umgang mit Anspannung und Stress weitergeben, die Mütter mit ihrem Kind oder aber auch mit dem gesamten Haushalt durchführen können.

Kültür Fen College
Expertin/Fachfrau zur psychologischen Beratung
Elif KALELİ

Die stetige Öffnung und Schließung der Schulen während der Pandemie haben zur Demotivation der Kinder geführt und die Kommunikation innerhalb der Familie erschwert. Es kam zu einem Aufeinandertreffen der Eltern, die von zu Hause aus arbeiten mussten und Schülern, die am Distanzunterricht teilnehmen sollten. Des Weiteren ist es nicht einfach, Kinder auf dem Höhepunkt ihrer Energie zu beruhigen oder Jugendliche, die so lange vor dem Computer sitzen, bis sie das Essen, Trinken oder Schlafen vergessen, ins tägliche Leben zu integrieren.

Für unsere psychische Gesundheit ist es sehr bedeutsam, sich unseren Gefühlen und körperlichen Empfindungen bewusst zu sein. Aus diesem Grund sind kreative Spiele, die auf das somatische Erleben, Yoga oder Achtsamkeit ausgerichtet sind, sowohl unterhaltsam als auch spannungslösend. Mit diesen Spielen können wir Zusammen mit unserem Kind uns befreien, Spaß haben, entspannen und uns selbst besser kennenlernen. Wir haben drei Spiele für Ihre Entspannung und die Aufmunterung Ihrer Kinder zusammengestellt, die Sie während ihrer „Spielstunde“ gemeinsam mit Ihrer Familie auf dem Teppich spielen können.

Atemübungen

Unser Ziel ist es, gemeinsam zu atmen. Die Handlung, richtig atmen, ist zwar leicht zu sagen jedoch schwer umzusetzen. Ziel ist es, unser autonomes Nervensystem über den Vagus Nerv, einem der magischen Bereiche unseres Körpers, zu stimulieren. Sprich; uns bei Angst, Spannung und negativem Gefühl zu beruhigen.

Vorgehensweise: Setzen Sie sich so hin, dass Ihr Rücken gerade und Ihr Körper bequem ist. Sagen Sie Ihrem Kind, dass es einmal tief einatmen soll. Zählen Sie während der Atmung laut 1234. Fordern Sie Ihr Kind dazu auf, in der doppelt so langen Zeit auszuatmen, in der eingeatmet und gezählt wurde. Tauschen Sie anschließend die Rollen. Falls Ihr Kind unwillig ist zu atmen, können Sie ihm sagen, dass er so ausatmen soll, als würde er an seinem Geburtstag die Geburtstagskerze auspusten oder so, als würde man an einem frisch aus dem Ofen hervorgeholtem Kuchen riechen. Die Atmung wird Ihren Körper beruhigen. Wir empfehlen Ihnen, dass Sie, während Sie die Sonne gemeinsam mit Ihrer Familie grüßen, jeden Tag mit dieser kleinen Übung beginnen. Der Inhalt ist ganz von Ihrer Kreativität abhängig.

Meine Gefühle: Auf der Filmbühne

Unser Ziel ist es, zu Hause, um unsere Gefühle kennenzulernen, uns unserer Gefühle bewusst zu werden und sie zu akzeptieren, eine Aktion zu organisieren, an der jeder teilnehmen kann. Ziel der Veranstaltung ist es, dass jeder mit seinen individuellen Unterschieden zeigen kann, dass er eine Farbe darstellt.

Was wir brauchen: Unsere Gefühlsliste… Angst, Wut, Freude, Besorgnis, Munterkeit, Schuldgefühl, Verrücktheit, Euphorie, Einsamkeit, Gefühl der Leere, Beunruhigung, Barmherzigkeit, Scham, Erstaunen, Panik, Eifersucht, Hass, Sehnsucht, Wille, Dankbarkeit, Hoffnung, Geduld (Wie Sie den Inhalt der Liste erstellen, ist Ihnen überlassen.)

Unser Spiel: Notieren Sie die Gefühle auf die Kärtchen. Der Mitspieler, der an der Reihe ist, zieht ein Kärtchen, ohne dass es die anderen Spieler sehen und stellt das gezogene Wort pantomimisch dar. Lassen Sie anschließend diejenigen, die das Gefühl erraten, ein Andenken oder eine Assoziation bezüglich des jeweiligen Gefühls erzählen.

Die „Was, wohl“- Schachtel

Unser Ziel ist es, zu erfahren, was unser Kind angesichts des Ungewissheitsgefühls empfinden wird. Insbesondere während der Pandemie-Zeit kann die Ungewissheit ein noch schwer zu bewältigendes Gefühl sein. Aus diesem Grund ist die „Was, wohl“-Schachtel eine gute Gelegenheit für unsere Kinder, um sich mit diesem Gefühl auseinanderzusetzen und diese unter Kontrolle zu nehmen.

Was wir brauchen: Eine Pappschachtel, die gemeinsam mit den Familienmitgliedern gebastelt wird. Die Pappschachtel können Sie auch gerne gemeinsam bemalen.

Unser Spiel: Legen Sie die von Ihnen vorher bestimmten Objekte, die Ihr Kind erraten soll in die Schachtel. Zum Beispiel: Spielsachen, Figürchen, Bücher… etc. Welche Objekte Sie in die Schachtel legen, ist Ihnen überlassen. Warten Sie dann, bis Ihr Kind erraten hat, was sich in der Schachtel befindet. Fordern Sie Ihr Kind dazu auf, Ihnen detaillierte Fragen zu stellen, worauf Sie sich mit Ihrem Kind über das Gefühl der Ungewissheit austauschen können. Öffnen Sie nach dem Erraten gemeinsam mit Ihrem Kind die Schachtel. Im Anschluss können beispielsweise folgende Fragen gestellt werden: „Wie fühlt es sich an, nicht zu wissen, was sich in der Schachtel befindet?“, „Wie fühlt es sich deiner Meinung nach an, geduldig zu sein, darüber nachzudenken und zu warten?“, „Wie erleben wir dieses Gefühl in unserem täglichen Leben?“…

Viel Spaß beim Spielen…

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