Medikamenten-Lieferkette: Fälschungen ausgeschlossen
Nach tragischem Vorfall um ein gefälschtes Diabetes-Medikament geben Pharmaindustrie, Arzneimittelvollgroßhändler und Apothekerkammer grünes Licht für ihr Sicherheitsnetz.
Wien (OTS) – Nach Bekanntwerden eines gefälschten Diabetes-Medikaments mit schweren Nebenwirkungen für die Betroffene vor zwei Wochen, haben der Verband der Österreichischen Arzneimittelvollgroßhändler Phago, der Verband der pharmazeutischen Industrie PHARMIG sowie die Österreichische Apothekerkammer die Sicherheitsvorkehrungen für Arzneimittel hierzulande nochmals analysiert.
Klare Schlussfolgerung aller drei in der Lieferkette maßgeblichen Akteure: Eine Medikamentenfälschung innerhalb des offiziellen Vertriebsweges Industrie – Arzneimittelvollgroßhandel – Apotheken kann ausgeschlossen werden.
„Ein gefälschtes Arzneimittel wäre bei uns nie zum Patienten gelangt“, so der einhellige Tenor. Tatsächlich war besagtes Produkt über die Türkei und Großbritannien außerhalb des Sicherheitsnetzes direkt von einem Arzt an eine österreichische Patientin abgegeben worden.
„Wir Arzneimittelvollgroßhändler verifizieren jedes Arzneimittel, wenn wir es nicht direkt vom Zulassungsinhaber oder einem von diesem direkt beauftragten Lieferanten beziehen. Das ist schon mal eine wesentliche Sicherheitsschranke, bevor wir das Medikament an die Apotheken ausliefern. Eine Fälschung hat bei uns keine Chance
“, erklärt Phago Vizepräsident Bernd Grabner.
Seit 2019 lässt sich jede Medikamentenpackung durch einen einzigartigen Code eindeutig identifizieren.
„Rezeptpflichtige Arzneimittel dürfen in Österreich ausnahmslos in öffentlichen Apotheken oder bei ärztlichen Hausapotheken abgegeben werden. Daher Hände weg von jedwedem Kauf über das Internet. Denn da ist die Chance, ein gefälschtes Medikament zu bekommen, enorm hoch. Und gefälschte Arzneimittel sind weder geprüft noch sicher. Wer im Falle eines rezeptfreien Medikamentes den Online-Weg bevorzugt, sollte auch da auf Nummer Sicher gehen und immer darauf schauen, ein solches nur bei einer zertifizierten Apotheke zu bestellen
“, warnt Pharmig-Generalsekretär Alexander Herzog.
Eine wichtige Rolle im Sicherheitsnetz spielen dabei die Apothekerinnen und Apotheker. Schließlich sind sie es, die jedes Medikament vor der Abgabe an die Patientinnen und Patienten nochmals auf Originalität prüfen und diese entsprechend aufklären und beraten.
Für die Bevölkerung gibt es nur einen einzigen sicheren Weg: jenen in die öffentliche Apotheke, „und zwar ausschließlich dorthin“, wie Raimund Podroschko, Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer, betont: „Konsultieren Sie Ihre Apotheke um’s Eck. Denn nur Apothekerinnen und Apotheker sorgen für die hundertprozentige Sicherheit, dass es sich nicht um Fälschungen handelt. Aufgrund der strengen Auflagen, Sicherheitskontrollen und der engmaschigen Lieferkette haben Fälscherbanden in den heimischen Apotheken keine Chance. Apothekerinnen und Apotheker garantieren nicht nur die Echtheit von Arzneimitteln, sie stellen auch sicher, dass sich alle einzunehmenden Medikamente gleichsam untereinander vertragen.
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