Medienpräsenz im Oktober: Nehammer an der Spitze
Plätze 2 bis 5 annähernd gleichauf – Nur eine Frau in den Top 15
Wien (OTS) – Im aktuellen APA-Comm Politik-Ranking, das kontinuierlich die Berichterstattung von 14 Tageszeitungen abbildet, ist Bundeskanzler Karl Nehammer der in den Medien präsenteste Politiker des Landes. Mit 704 Artikeln im Monat Oktober 2023 setzt sich Nehammer klar an die Spitze des Präsenz-Rankings und verzeichnet mehr als doppelt so viele Artikel wie Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP, 321 Artikel) auf Platz 2. Auf dem dritten Platz folgt SPÖ-Chef Andreas Babler (303 Artikel), der im Oktober zum siebten Mal in Folge in den Top 3 landet. Beinahe gleichauf belegen Umweltministerin Leonore Gewessler (Die Grünen, 299 Artikel) und Innenminister Gerhard Karner (ÖVP, 293 Artikel) die Ränge 4 und 5.
Kanzler Nehammers starke Medienpräsenz stand im Oktober besonders unter dem Eindruck der Attacke der Hamas auf Israel und deren Folgen. Nehammers politische Linie insbesondere im Zusammenhang mit antisemitischen Vorfällen spiegelte sich in einer Reihe von Initiativen wider: Zum Nationalfeiertag rief Nehammer gemeinsam mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen (Platz 12) zu Solidarität mit Israel auf. Tags zuvor besuchte Nehammer Tel Aviv und setzte beim Treffen mit Israels Präsident Jitzchak Herzog und Premier Benjamin Netanjahu ein sichtbares Zeichen der Solidarität. Im Zuge dessen stimmte Österreich auch gegen eine UN-Resolution zur humanitären Lage im Gazastreifen, da diese das Selbstverteidigungsrecht Israels und die Verurteilung der Hamas-Angriffe nicht enthielt.
Platz 2 belegte Finanzminister Brunner, der im Oktober das Budget 2024 präsentierte. Die Budgetrede Brunners war von globalen Krisen geprägt, die den Staatshaushalt auch kommendes Jahr belasten werden. Die Ausgaben würden demnach auf 123,5 Mrd. Euro steigen, auch die prognostizierten Einnahmen von 102,6 Mrd. Euro wären rekordverdächtig. Unterm Strich bliebe ein Minus von rund 21 Mrd. Euro, womit das Budget den EU-Maastricht-Kriterien, wonach das öffentliche Defizit nicht mehr als 3 Prozent des BIP betragen darf, entspräche. Neben der Abschaffung der kalten Progression nannte Brunner als zentrale Investitionsschwerpunkte u.a. den geplanten Ausbau der Kinderbetreuung sowie Wissenschaft und Forschung.
SPÖ-Chef Babler belegt aktuell den dritten Platz im Ranking. Mediale Aufmerksamkeit erlangte er insbesondere durch innerparteiliche Entwicklungen. So gab etwa Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (Platz 9) seinen Rückzug aus Bundesparteipräsidium und Bundesvorstand bekannt, Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (Platz 8) erklärte, aus terminlichen Gründen nicht am ersten Bundesparteitag unter Parteichef Babler teilnehmen zu können und kritisierte die Listenplatzerstellung zur EU-Wahl. Aktiv kommunizierte Babler seine Herbstkampagne zu Millionärssteuern. Diese würden laut Babler 100 Millionen Euro pro Woche bringen, die ins Gesundheitssystem sowie „in Kinder“ investiert werden sollen.
Die Ränge 4 und 5 gingen an Umwelt- und Verkehrsministerin Gewessler sowie Innenminister Karner. Gewessler musste im Rahmen der Budgetpräsentation einen Rückzieher bei der Pflicht zum Ausstieg aus Öl- und Gasheizungen bis 2035 bzw. 2040 bekanntgeben. Mit dem Koalitionspartner einigte sich die Ministerin zwar auf ein Erneuerbare-Wärme-Gesetz, allerdings sieht dieses grundlegende Änderungen zu den ursprünglichen Plänen vor. Für Gerhard Karner standen insbesondere die Auswirkungen des Krieges im Nahen Osten im Vordergrund. Karner plädierte für schärfere Strafe im Zusammenhang mit antisemitischen Vorfällen und kündigte eine Anhebung der Terrorwarnstufe an, da erhöhte Anschlagsgefahr in Österreich gegeben sei.
Ein besonders starkes Beitragswachstum innerhalb der Top 50 verzeichnete EU-Abgeordnete Simone Schmiedtbauer, ÖVP (Platz 42). Im Vergleich zum Vormonat konnte Schmiedtbauer ihre mediale Präsenz beinahe verzehnfachen (+914 Prozent). Grund für den Medienpräsenz-Anstieg war ihr Wechsel in die steirische Landesregierung, wo sie Johann Seitinger (Platz 35, + 276%) als Agrarlandesrätin nachfolgte.
Das Ranking der Top-20-Akteurinnen und -Akteure für Oktober 2023 ist unter https://www.ots.at/politikranking abrufbar. Das Ranking wurde von APA-Comm auf Basis der Anzahl von Beiträgen mit namentlicher Erwähnung von Politikerinnen und Politikern in 14 österreichischen Tageszeitungen für den Zeitraum von 1. bis 31. Oktober 2023 erstellt.
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