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Ist unser Glück vom GABA-Spiegel im Gehirn abhängig?

GABA, das auf natürlichem Wege im Gehirn produziert werden kann, ist eine unterdrückende Chemikalie, die die Nervenübertragung verlangsamt und zur Entspannung beiträgt. Im Falle eines GABA-Mangels können Krankheiten wie Angststörung, Epilepsie und Schlaflosigkeit auftreten. Zusammenfassend; in Stresszeiten lautet die chemische Botschaft an das Gehirn „Beruhige dich, atme, entspanne“. Der Trigger, der alle Kontrollpunkte steuert, ist „Gamma-Aminobuttersäure (GABA)“.

Dr. Gülten Özdemir
Neurologin

Die Wissenschaftswelt arbeitet seit Jahren ununterbrochen daran, die Unbekannten der Humanbiologie zu lösen. Einer der wichtigsten Bereiche, auf die sich die Studien aktuell konzentrieren, ist das Gehirn. Verhaltensweisen, die den Belohnungsmechanismus im Gehirn auslösen, erhöhen auch die Überlebenschancen. Die Funktionen bestimmter Chemikalien, wie zum Beispiel Serotonin, Noradrenalin, Dopamin, Endorphine, Oxytocin, Vasopressin, Acetylcholin, Histamin und GABA, die bei der Übertragung im menschlichen Körper eine Rolle spielen und an Nerven beteiligt sind, sind bereits bekannt.

Natürliche Nahrungsquellen, die die GABA-Produktion erhöhen, sind Ackerbohnen, grünes Blattgemüse, Tomaten, Zwiebeln, Eier, frische Nüsse und Samen.

Bei einer Elektroenzephalografie (EEG) werden Gehirnbewegungsaktivitäten von Menschen gemessen und mit Signalen dargestellt. Zudem kann damit auch der GABA-Spiegel beobachtet werden. Alphawellen deuten darauf hin, dass der GABA-Spiegel einer Person ausreichend ist, wobei intensive Betawellen auf einen unzureichenden GABA-Spiegel hindeuten.

Einige wichtige Chemikalien und ihre Funktionen:Serotonin: Dies ist ein Molekül, das vom menschlichen Körper hergestellt werden kann und für das psychische Gleichgewicht unverzichtbar ist. Neben dem Zentralnervensystem beeinflusst es die Psychologie, das Sozialverhalten, die Appetitverdauung, den Schlaf, das Gedächtnis, das sexuelle Verlangen und die sexuellen Funktionen. 

Dopamin: Es triggert den Belohnungsmechanismus des Gehirns und liefert somit die notwendige Energie. Ein niedriges Dopamin-Niveau kann zur Parkinsonerkrankung führen, während die hohe Aktivität von Dopamin mit Krankheiten wie Schizophrenie in Verbindung gebracht wird.


Acetylcholin: Es spielt eine wichtige Rolle bei der Informationsübertragung im zentralen und peripheren Nervensystem. Es ist notwendig, um die Aufmerksamkeit, die Erregung und die Aktivierung der bewegungslosen Muskeln des Individuums.


Norepinephrin-Noradrenalin: Es ist das „Kampf oder Flucht“-Molekül, das als Reaktion auf Stress ausgeschüttet wird. Es erhöht die Sauerstoffmenge, die zum Gehirn fließt und ist für das Pumpen von Blut aus dem Herz zuständig. Es liefert die erforderlichen Glukoselipide effizienter und schneller an die Muskeln. Zudem ermöglicht es eine schnelle Entscheidungsfindung und verlängert die Konzentrations- bzw. Aufmerksamkeitszeit. 


Corticotropin-Releasing-Hormon: Dieses Hormon ist auch als „Stresshormon“ bekannt und fördert den Lernmechanismus im Gehirn. Das von der Hypophyse ausgeschüttete Hormon stimuliert Hirnregionen wie die Amygdala und den Hippocampus, die für Lernprozesse zuständig sind. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Bewältigung von Störungen, die insbesondere nach traumatischen Ereignissen wie Krieg, Vergewaltigung und Überfall auftreten.

Aminobuttersäure (GABA): Wenn das Gehirn einen Stressreiz wahrnimmt, wird das System der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse (HPA-Achse) aktiviert. Bei langfristiger Aktivierung steigt die Cortisolproduktion, was gesundheitliche Probleme verursacht. Das chemische Übertragungsmittel, das den Unterdrückungsmechanismus von Stress aktiviert und die HPA-Achse beruhigt, ist das GABA.

„Beruhige dich, atme, entspanne“GABA übermittelt dem Gehirn die Botschaft im Falle einer Stresssituation „Beruhige dich, atme, entspanne“. Sein Mangel ist mit Ruhelosigkeit, Angst, Panikattacken, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Sucht, Depression, Epilepsie, Parkinson, Bluthochdruck, Diabetes, Leber-Nieren-Erkrankungen und Allergien verbunden. Eine unzureichende Ernährung, Bewegungsmangel, fehlende soziale Kontakte, emotionaler Stress, die Aufnahme von Umweltgiften und Schlafmangel führen ebenfalls zu einem Ungleichgewicht. Außerdem kann auch eine Nervenentzündung im Gehirn zu einer verminderten GABA-Produktion führen. Omega-3-Fettsäuren sind sehr wichtig, um Entzündungen dieser Art zu unterdrücken. Denn Omega-3-Fettsäuren im Gehirn hemmen direkt die Produktion von Stresshormonen.

Das Gleichgewicht zwischen Glutamin und GABA ist sehr wichtig Zur

Aktivierung von GABA wird Glutamin benötigt. Zwei wichtige Kommunikationschemikalien, die als Treibstoff für das Gehirn dienen, sind Glutaminsäure und Gamma-Aminobuttersäure (GABA). Sie unterstützen den Transport von Stickstoff und reduzieren die giftige Ansammlung von Ammoniak im Gehirn. Sie sind wichtige Brennstoffe für das Gehirn und liefern bei einem Mangel von Glucose die notwendige Energie. Aufgrund dieser Eigenschaften erhöhen sie die Konzentration, die Gedächtnisfunktion, den Geisteszustand, das Interesse und die Aufmerksamkeit. Es ist sehr wichtig, dass GABA im Gleichgewicht mit Glutamin ist, da es eine gegenteilige Wirkung zu GABA hat. Wenn der Glutamin-Spiegel ansteigt, sinkt der GABA-Spiegel und der Zustand der Unglücklichkeit tritt auf. Wenn überschüssiges GABA vorhanden ist, wird es zu Glutamin umgewandelt. Überschüssiges Glutamin hingegen wandelt sich um zu GABA.

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