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Ist jederSchmerzam Halsinfektionsbedingt?

Die unter den Schilddrüsenerkrankungen wenig bekannte subakute Thyreoiditis ist insbesondere mit der COVID-19-Pandemie zu einem immer häufigen genannten Problem geworden. Obwohl das auffälligste Symptom der Krankheit Nackenschmerzen, das sich bis zum Ohr erstreckt und beim Schlucken stärker wird, ist, können auch Beschwerden wie Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen beobachtet werden. Der Grund für das Fortschreiten der subakuten Thyreoiditis ist das Ähneln der Befunde mit den Infektionen der oberen Atemwege, eine kürzlich aufgetretene Virusinfektion und Behandlungen, die nicht wirken, weil angenommen wird, dass das Krankheitsbild sich verlängert hat.

Patienten, die COVID-19 oder eine andere virale Infektion der oberen Atemwege hatten und Grippesymptome wie Fieber, Gelenkschmerzen und Halsschmerzen, die stärker im vorderen Nackenbereich auftreten, sich auch über das Ohr erstrecken und beim Schlucken zunehmen, aufweisen, müssen insbesondere dann gründlicher untersucht werden, wenn zusätzliche Beschwerden wie Gewichtsverlust, Zittern der Hände und Herzklopfen vorliegen.

Die „subakute Thyreoiditis“, die als Schilddrüsenentzündung definiert werden kann, tritt meist nach einer viralen Infektion der oberen Atemwege auf. Sie ist die Hauptursache für schmerzhafte Schilddrüsenerkrankungen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind wichtig, um sowohl die schmerzhafte Phase zu lindern als auch das Ungleichgewicht der Schilddrüsenfunktionen gut zu verfolgen. Bei Patienten, die eine subakute Thyreoiditis hinter sich haben, kann nach einer bestimmten Zeit ein Rückfall beobachtet werden. Bei bis zu 10 % der Patienten kann eine dauerhafte Hypothyreose auftreten.

Die genaue Ursache ist nicht bekannt

Es wird angenommen, dass sich virale Infektionen in den Zellen der Schilddrüse entwickeln und als eine sich selbst hemmende Infektion verlaufen. Es wird vermutet, dass die zugrunde liegende genetische Veranlagung der Grund ist, warum dieses Bild bei einigen anfälligen Personen auftritt, nicht aber zwingend bei jeder viralen Infektion.

Das wichtigste Symptom ist der Schmerz, der beim Schlucken stärker wird

Eine schmerzhafte Schilddrüsenerkrankung, deren Inzidenz mit dem Alter abnimmt, tritt heutzutage häufiger bei jungen Erwachsenen und Menschen mittleren Alters auf. Sie tritt bei Frauen 3,5-4-mal häufiger als bei Männern auf. Patienten wenden sich in der Regel an den Facharzt mit der Beschwerde über starke Schmerzen über der Schilddrüse, die beim Schlucken zunehmen. In der Anamnese der Patienten ist dann eine virale Infektion der oberen Atemwege zu sehen, die normalerweise vor 2-8 Wochen aufgetreten ist. Schmerzen im Nackenbereich beginnen auf einer Seite des Nackens und verbreiten sich dann innerhalb von Tagen auf die andere Seite aus. Sie können sich dann auch auf den oberen Hals, das Kinn und die Ohren ausbreiten. Aber auch grippeähnliche Symptome wie Müdigkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen und Fieber sind häufig zu beobachten. Zudem können auch als Auswirkungen einer Überanstrengung der Schilddrüse Beschwerden wie Gewichtsverlust, Zittern in den Händen und Herzklopfen auftreten.

Die Symptome können mit den Symptomen der Infektion der oberen Atemwege verwechselt werden

Obwohl das auffälligste Symptom einer subakuten Thyreoiditis Nackenschmerzen, die sich auch über das Ohr erstrecken und beim Schlucken zunehmen, ist, können auch Beschwerden wie Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen beobachtet werden. Da die Befunde den Symptomen der Infektionen der oberen Atemwege ähneln, denken Patienten möglicherweise, dass sie kürzlich eine Infektion hatten und sich diese nun verlängert hat. Als Folge führen sie dann möglicherweise Behandlungen wie Antibiotika, die bei subakuter Thyreoiditis nicht wirken, fort. Dies kann die eigentliche Behandlung verzögern und vor allem dazu führen, dass die Beschwerden nicht nachlassen.

Eine Erholung während der Behandlung ist ein Muss!

Patienten müssen möglicherweise wegen starker Schmerzen die Notaufnahme konsultieren. Bei Patienten mit subakuter Thyreoiditis sind eine frühzeitige und richtige Behandlung und Erholung sehr wichtig, da sie aufgrund starker Symptome nicht in der Lage sein können ihrem Alltagsleben nachzukommen. Die Einnahme von nichtsteroidalen Antirheumatika (starke Schmerzmittel) zusammen mit einer Erholungsphase werden die Beschwerden lindern. Bei Patienten, die mit der richtigen Dosis Nichtsteroidaler Antirheumatika innerhalb weniger Tage keine ausreichende Schmerzreaktion erzielen, kann eine Behandlung mit kortikosteroidhaltigen Medikamenten begonnen werden. Die Reaktion des Körpers auf Kortikosteroide ist bei Patienten mit subakuter Thyreoiditis sehr hoch, die Schmerzen des Patienten lassen sehr schnell nach und der Allgemeinzustand verbessert sich. In Fällen, in denen Beschwerden wie Herzklopfen und Handzittern im Zusammenhang mit einer Schilddrüsenüberfunktion bestehen, können kurzzeitig Medikamente gegen Herzklopfen eingesetzt werden. Darüber hinaus kann bei Schilddrüsenüberfunktion manchmal der Einsatz von Schilddrüsenhormon erforderlich sein. Da bei subakuter Thyreoiditis häufig ein Ungleichgewicht der Schilddrüsenhormone beobachtet wird, ist eine regelmäßige Verfolgung der Behandlung sehr wichtig.

Die Pandemie führte zu einem Anstieg der Fallzahlen

Während vor der COVID-19-Pandemie subakute Thyreoiditis-Fälle häufig im Frühjahr und Herbst beobachtet wurden, wird heute ein sehr starker Anstieg der Patientenzahlen unabhängig von der Saison beobachtet. In einer in der Literatur veröffentlichten Übersichtsarbeit, in der eine große Anzahl neuer Patienten bewertet wurden, wurde festgestellt, dass die subakute Thyreoiditis klinische Merkmale aufweist, die den Symptomen einer Nicht-COVID-Erkrankung ähneln. Es wird interessanterweise beobachtet, dass sich eine subakute Thyreoiditis nicht nur bei Personen, die COVID-19 hatten entwickeln kann, sondern auch nach einer COVID-19-Impfung. Obwohl sich eine impfstoffassoziierte subakute Thyreoiditis innerhalb weniger Stunden bis Wochen nach der Impfung entwickelt, ist ihr klinisches Erscheinungsbild in der Regel milder. Daher ist sie kein Hindernis für eine Impfung.

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