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Ist es möglich, die Covid-19-Erkrankung von einer Infektion der oberen Atemwege zu unterscheiden?

Mit dem Eintreten der Wintermonate wird eine Zunahme von Infektionen der oberen Atemwege beobachtet. Insbesondere mit der Öffnung der Schulen, dem erneuten ganztägigen Betrieb vieler Einrichtungen und vor allem der fortdauernden Pandemiephase besteht ein gesellschaftlicher Rückgang der Motivation bei der Einhaltung der Schutzmaßnahmen. Die Unterscheidung dieser Erkrankungen ist inzwischen schwierig geworden, da mit den neuen Varianten Covid-19 typische Erkenntnisse wie der Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns verschwunden sind. Aus diesem Grund ist es wichtig, durch Anwendung des PCR-Tests eine genaue Diagnose zu stellen.

Spezialist für HNO-Erkrankungen
Assoc. Dr. Burak KARABULUT

In letzter Zeit werden neue Varianten von Covid-19 sehr oft mit einer Infektion der oberen Atemwege verwechselt. Deshalb muss inzwischen eine Covid-19-Erkrankung bei Patienten, die ins Krankenhaus eingeliefert werden, per PCR-Test ausgeschlossen werden. Denn Studien haben gezeigt, dass die Covid-19-Erkrankung vor allem bei geimpften Patienten mit Symptomen wie Schnupfen, Kopfschmerzen, Husten beginnen kann. Andere Infektionen der oberen Atemwege werden mit der Covid-19-Erkrankung verwechselt, weil sie auch mit ähnlichen Befunden auftreten. Basierend auf aktuellen Studien und Informationen ist es noch nicht möglich, diese Erkrankungen durch eine alleinige körperliche Untersuchung voneinander zu unterscheiden. Daher ist der PCR-Test insbesondere bei erwachsenen Patienten in der Differenzialdiagnostik nach wie vor sehr wichtig.

Die Zahl derjenigen, die glauben, nicht an Covid-19 erkrankt zu sein, weil sie eine laufende Nase haben, steigt

Der Anteil der Patienten, die glauben, nicht an Covid-19 erkrankt zu sein, weil sie eine laufende Nase haben und sich daher in ihrem täglichen Leben weiterhin ohne ein Krankenhaus aufzusuchen in der Gesellschaft aufhalten oder falls sie ein Krankenhaus aufsuchen den PCR-Test mit der Behauptung, dass die vorliegenden Symptome keine Covid-19-Symptome sind, ablehnen, nimmt zu. Somit ist es notwendig, das Bewusstsein der Gesellschaft bezüglich dieses Themas zu erhöhen. Es scheint, dass die Unterscheidung zwischen den Infektionen der oberen Atemwege und der Covid-19 in dieser Wintersaison weiterhin ein großes Problem sein wird. Denn es bestehen aktuell keine klareren Befunde darüber, dass es in nahen Zukunft eine Lösung für dieses Problem geben wird.

Verlieren Sie nicht Ihre Motivation für die Einhaltung der Präventionsmaßnahmen

Im vergangenen Jahr wurden Infektionen der oberen Atemwege aufgrund der stärkeren Beachtung von Präventivmaßnahmen nicht sehr häufig beobachtet. Aber in diesem Jahr haben die Erkältungsfälle zugenommen. Sowohl die Tatsache, dass letztes Jahr während diesen Monaten die Schulen nicht geöffnet waren, viele berufliche Tätigkeiten von zu Hause oder im Rahmen von Kurzarbeit durchgeführt wurden, sowie die mangelnde Beachtung von Schutzmaßnahmen aufgrund des Verlusts der Motivation, die Maßnahmen einzuhalten, und die Tatsache, dass der Alltag in der Gesellschaft fast so weiterläuft, als gäbe es die Covid-19-Infektion gar nicht, führte zu einer Zunahme von Infektionen der oberen Atemwege. Gleichzeitig nehmen die Infektionen der oberen Atemwege durch plötzliche Änderungen der Lufttemperaturen im September und Oktober auf natürlicher Weise auch zu.

Ratschläge zum Schutz vor Covid-19 und Infektionen der oberen Atemwege

  1. Die wichtigste Vorsichtsmaßnahme ist, sich erst gar nicht anzustecken. Durch die Verlängerung der Pandemie-Zeit kam es zu einem Verlust der Motivation bezüglich der Einhaltung der Schutzmaßnahmen. Obwohl man Menschen mit Masken zwar beobachten kann, werden diese neben Freunden und in Büros nicht mehr getragen. Es sei denn, es besteht eine Masken-pflicht. Aus diesem Grund ist es zunächst wichtig, bei Masken-, Abstands- und Reinigungsregeln keine Kompromisse einzugehen.
  2. Der zweite wichtige Punkt ist, die Maske im Krankheitsfall nicht abzunehmen, sich so weit wie möglich von anderen Personen zu isolieren und die notwendige Behandlung unter der Kontrolle eines HNO-Arztes zu beginnen. Wird jedoch innerhalb weniger Tage keine Minderung der Krankheit festgestellt, sollte ein PCR-Test durchgeführt werden. Denn die Ungewissheit darüber, ob wir eine Covid-19-Infektion haben oder nicht, gefährdet uns selbst, unsere Familie und unsere ganze soziale Umgebung, mit denen wir im Kontakt stehen. Der Patient selbst kann zwar möglicherweise mit einer leichten Erkrankung darüber hinwegkommen, aber er kann das Leben einer oder mehrerer Personen, mit denen er in Kontakt steht, gefährden.
  3. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Verbreitung von Impfungen. Es ist wichtig, dass der Prozess der Impfung ohne Verlangsamung fortgesetzt wird und dass alle Personen, die gemäß dem vom Gesundheitsministerium genehmigten Impfplan das Recht auf die Impfung haben, dieses auch tatsächlich nutzen.
  4. Aufgrund des hohen Konsums von raffinierten und verpackten Lebensmitteln nach der Pandemie und des Mangels an hochwertigen Lebensmitteln, insbesondere im Großstadtleben, ist die Bedeutung der lebenswichtigen Vitamine und Elemente wie Vitamin C und D als auch Zink und Magnesium deutlich gestiegen.
  5. Es ist wichtig, buntes Gemüse und saisonale Früchte frisch zu verzehren. Die Immunresistenz sollte insbesondere während dieser Zeit nicht beeinträchtigt werden. Nicht jeder, der mit dem Virus in Berührung kommt, wird krank. Manche Menschen können der Krankheit entkommen, ohne tatsächlich krank zu werden. Wenn jedoch das Immunsystem bereits durch Herpes auf den Lippen, eine Grippe oder eine Erkältung geschwächt ist und daraufhin eine Coronavirus-Infektion auftritt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Person ernsthafter erkrankt, viel höher als wie bei Menschen mit einem starken Immunsystem. Deshalb müssen wir aufmerksam, stabil und belastbar bleiben. Dies kann man durch eine gesunde Ernährung und einen gesunden Lebensstil erreichen
  6. Während dieser Zeit findet ein schneller Wetterwechsel statt. Es ist möglich, morgens Kälte, mittags Wärme und abends wieder Kälte zu spüren. Damit kommt das Trocknen des Schweißes am Körper der Person häufiger vor. Aus diesem Grund ist es wichtig, unter diesen Bedingungen auf Details wie das Mitnehmen eines Regenschirms sowie das Tragen einer dünnen Strickjacke, die bei Hitze am Mittag ausgezogen werden kann, zu achten. Denn dieses hin du her Wetter ist das Wetter, das am häufigsten zu Erkältungen führt.
  7. Als letztes ist es wichtig, daran zu erinnern, dass wir diesen Prozess gemeinsam durchstehen werden, indem wir uns so weit wie möglich von Massenveranstaltungen fernhalten, die Masken-, Abstands-, Hygieneregeln einhalten und unser Immunsystem fit und kräftig halten.

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