DeutschGesundheitManset

Ist eine Drittimpfung bei Kindern notwendig?

In der Türkei wurde am 5. September mit der Covid-19-Impfung bei Kindern ab 12 Jahren gestartet und 3 Monate nach der 2. Dosis auch bereits mit den Drittimpfungen begonnen. Mit dieser Einführung entstanden bei Eltern neben Besorgnis auch diverse Fragezeichen. Die erste Frage ist hierbei, ob die Drittimpfung als Booster-Impfung tatsächlich notwendig ist.

Spezialistin für Infektionskrankheiten bei Kindern
Doz. Dr. Manolya KARA

Ist die Booster-Impfung gegen den Covid-19-Virus denn vor allem bei Kindern ab 12 Jahren tatsächlich notwendig? Eltern sind sehr neugierig nach der Antwort auf diese Frage.

•Wird die 3. Dosis, also die Booster-Impfung, zu Nebenwirkungen bei Kindern führen?
Durch die Booster-Impfung wird die Immunitätsbildung als Antwort auf die erste Dosis verstärkt. Bei Kindern, bei denen der mRNA-Impfstoff (Pfizer/BioNTech) angewendet wird, werden generell leichte Nebenwirkungen wie Rötung an der Impfstelle, Empfindlichkeit, Fieber, Unwohlsein, Myalgie und Übelkeit beobachtet. Diese Symptome verschwinden normalerweise innerhalb der ersten 48-72 Stunden von selbst. Nach der Booster-Impfung werden keine anderen Nebenwirkungen als bei den ersten beiden Dosen erwartet.

•Sollten Kinder als Booster-Im-pfung den Sinovac Impfstoff oder den BioNTech-Impfstoff erhalten?
Es wird bei der Booster-Impfung bevorzugt, mit dem primären Impfstofftyp fortzufahren. Wenn jedoch der zu verabreichende Impfstoff im Falle einer Abweichung für die jeweilige Altersgruppe lizenziert ist, kann als Booster-Impfung ein anderer Impfstoff verwendet werden. Allerdings wurden die weltweit durchgeführten Studien zur Impfstoffwirksamkeit und zum Nebenwirkungsprofil hauptsächlich anhand von mRNA-Covid-Impfstoffen durchgeführt.

•Die Omikron-Variante hat bekannterweise einen milderen Verlauf. Brauchen Kinder dennoch eine Booster-Impfung?
Früherkenntnisse deuten darauf hin, dass die Omikron-Variante weniger schwerwiegend ist als die Infektion durch frühere Varianten des Covid-19. In einigen Studien wurde beobachtet, dass das Risiko für einen Krankenhausaufenthalt, die Aufnahme auf der Intensivstation und den Tod im Krankenhaus gesunken sind. Darüber hinaus haben die hohe Ansteckungsgefahr der Omikron-Variante und die hohen Infektionszahlen zu einer Zunahme der Hospitalisierungsrate und somit insgesamt zu schweren Krankheitsfällen geführt. Auch das Gesundheitssystem ist somit extrem belastet.

Aufgrund der verringerten Immunität und Wirksamkeit gegen Varianten, die der bestehenden Antikörperreaktion auf Spike-Proteine entkommen können, auf welche die Originalimpfstoffe abzielen, haben viele Länder, einschließlich die Türkei einen Prozess für Booster-Impfungen bei vollständig geimpften Personen gestartet.

•Wann sollte die Booster-Dosis bei genesenen Kindern durchgeführt werden?
Kinder mit kürzlich diagnostizierter Covid-19-Infektion (einschließlich, der nach der ersten Impfdosis diagnostizierten) können unmittelbar nach der Genesung von einer akuten Infektion und Beendigung der Isolationsmaßnahmen geimpft werden.

•Sollten Kinder vor der Booster-Impfung ärztlich untersucht werden?
Es besteht keine gängige Empfehlung dieser Art.

•Vermindern kurze Abstände zwischen den Impfungen die Wirksamkeit bei Kindern?
Der Zeitabstand zwischen den Impfungen wurde als Ergebnis klinischer Studien festgelegt. Eine Überschreitung dieses Zeitraums wird nicht empfohlen.
•Wird die Booster-Dosis dieselbe Dosis wie bei früheren Impfungen sein?
An der Dosis des Impfstoffs wird keine Veränderung vorgenommen.

•Gibt es einen Unterschied zwischen der Dosis für Erwachsene und Kinder?
Die empfohlene Dosis für Jugendliche und Erwachsene über 12 Jahren sind zwei Dosen von 0,3 ml (30 mcg). Diese werden intramuskulär im Abstand von drei Wochen (21 Tagen) verabreicht. In der USA, wo die Impfung bei Kindern im Alter zwischen 5 und 11 Jahren zugelassen ist, wird die intramuskuläre Verabreichung von 0,2 ml (10 mcg) im Abstand von drei Wochen (21 Tagen) empfohlen.

•Wäre dieselbe Dosis, die bei den Erwachsenen verabreicht wird, für Kinder eine zu hohe Dosis?
Dosierungsempfehlungen nach Altersgruppen wurden als Ergebnisse von umfangreichen Studien festgelegt.

•Bestehen bei Kindern im Entwicklungsalter schädliche Folgen bei der Verabreichung der Impfstoffe?

Bei Covid-19-Impfstoffen werden keine langfristigen Nebenwirkungen erwartet.

Ähnliche Artikel

Überprüfen Sie auch
Schließen
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"