Haus der Geschichte

ST. PÖLTEN – Am 10. September 2017 öffnete das Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich seine Pforten. Die ereignisreiche Geschichte Niederösterreichs als Kernland Österreichs mit seinen zentraleuropäischen Bezügen, weit über 2.000 Objekte auf 3.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche sowie eine Schwerpunktausstellung zur Ersten Republik sind in einem innovativen Ausstellungskonzept zu sehen.

Ein Ort der Vernetzung und Begegnung 
Das Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich ist ein Ort neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse, ein Ort der Diskussion und Auseinandersetzung mit Geschichte sowie ein Ort der Hinterfragung historischer Mythen. Als modernes Museum ist das Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich ein aktives Netzwerk aus niederösterreichischen Sammlungen, Archiven und Museen, lokalen Initiativen, universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie von unabhängigen Forscherinnen und Forschern.

Ein Museum für alle
Das Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich ist eine innovative Schnittstelle zwischen Forschung und Vermittlung. Im Sinne einer „Exhibition in Progress“ fließen in interaktiv gestalteten Foren und Installationen laufend neueste Forschungsergebnisse und aktuelle Ereignisse in den Ausstellungsbetrieb ein. Die so genannten „Foren“ verankern die Vermittlungsarbeit direkt in der Ausstellung. Multimedia Guides und inklusive Maßnahmen wie ab Mitte September ein taktiles Modell oder Videos in Gebärdensprache machen das Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich für jede und jeden verständlich.

Geschichte begegnen…
Das Haus der Geschichte ist in Form von Clustern bewusst thematisch und nicht chronologisch strukturiert. So können historische Aspekte detailliert angesprochen werden. Brüche und Widersprüchlichkeiten werden sichtbar. Die vernetzte Betrachtung ermöglicht die Analyse von Entwicklungen, auch wenn diese nicht zeitgleich verlaufen. Jeder Rundgang wird individuell nach den eigenen Interessen gestaltet. Die Besucherinnen und Besucher können sich ebenso einen raschen Überblick über die wichtigsten Ereignisse in der Geschichte Niederösterreichs im zentraleuropäischen Kontext verschaffen, gleichzeitig aber auch einzelne Themen anhand noch nie gezeigter Raritäten aus den Sammlungen des Landes vertiefen.

…mit Blick in die Zukunft
Der Fokus der thematischen Darstellungen liegt ganz auf Fragen, die aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen betreffen, aber auch schon vor Jahrhunderten die Menschen beschäftigt haben.
– Wie wurden Territorien besiedelt und erhielten ihre Verwaltung?
– Wie sieht es mit dem Phänomen der Ein- und Auswanderung aus?
– Was haben sie mit den heutigen Flüchtlingsströmen zu tun?
– Wie gelingt es einzelnen Menschen oder Gruppen, Macht über andere zu gewinnen?
– Wie wird über Religion, Ethnie oder Nationalität ein Gefühl der Zusammengehörigkeit generiert?
– Wie haben technische Innovationen eine Gesellschaft verändert?

Schwerpunktausstellung: „Die umkämpfte Republik – Österreich 1918-1938“
Anlässlich des Jubiläumsjahres zur Gründung der Ersten Republik im Jahr 2018 widmet sich die erste Schwerpunktausstellung im Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich den konfliktreichen Jahren 1918-1938. Vor dem Hintergrund großer wirtschaftlicher und sozialer Spannungen führt eine zunehmende Radikalisierung und Gewaltbereitschaft in ein autoritäres System. Anhand noch nie gezeigter Objekte aus den Landessammlungen und einer eigens durchgeführten Sammelaktion werden Phänomene wie Massenarmut und Massenarbeitslosigkeit und deren politische Folgen begreifbar. Neben den innenpolitischen Ereignissen ist auch die Außenpolitik Österreichs zu dieser Zeit Thema.

 

Quelle: celum.noeku.at

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