Grüne Wien präsentieren Vorschläge zur Umgestaltung des Wiener Gürtels
Forderungen: Mehr Platz für Fuß- und Radverkehr, Anzahl der Bäume verdoppeln und Aufenthaltsqualität verbessern
Wien (OTS/RK) – Die nicht amtsführenden Grün-Stadträt*innen Judith Pühringer und Peter Kraus haben heute, Donnerstag, ihre „Vision“ zur Umgestaltung des Wiener Gürtels, mit etwa 70.000 Autos pro Tag eine der am stärksten befahrenen Straßen Österreichs, vorgestellt. Verlangt werden ausreichend Raum für Rad- und Fußverkehr, mehr Platz für Grünflächen, die Neupflanzung von rund 1.500 großkronigen Bäumen sowie die Reduktion der Oberflächenversiegelung. Ein durchgängiger Radschnellweg mit 3,5m Breite und breitere Gehwege sowie die Belebung der Gürtelbögen mit Kultur, Nahversorgung und Lokalen sollen die Aufenthaltsqualität an der Straße und im Umfeld erhöhen. Zudem soll die Straßenbahnlinie 8, die bis 1989 am Gürtel verkehrte, wiederbelebt werden.
Voraussetzung für diese Pläne soll die Umgestaltung des Straßenraums und die sukzessive Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs auf zwei Fahrspuren pro Richtung sein. Derzeit würden die Fahrspuren für Autos und LKWs am Gürtel bis zu 86 Prozent der Fläche einnehmen, so die Grünen. „Die Stadtregierung hat sich selbst zum Ziel gesetzt, den Autoverkehr in Wien zu senken. Das passiert aber nicht von selbst. Wir legen daher einen durchdachten Plan für den Gürtel vor, der die Klimaziele der Stadt ernst nimmt und die Lebensqualität verbessert“, sagte Kraus. Aktuell gehe der Kurs in die andere Richtung, so habe laut Zahlen der ASFINAG der Autoverkehr in Wien 2023 um sechs Prozent zugenommen.
„Beim Gürtel müssen wir groß denken und die Ärmel hochkrempeln. Wir brauchen eine Umverteilung des Verkehrs genauso wie eine attraktive Umgestaltung der Freiflächen. Denn der Gürtel kann leiwand sein“, meinte Pühringer. Die Oppositionspartei hat für ihre Vorschläge das Stadt- und Landschaftsplanungsbüro „bauchplan“ mit einer Studie beauftragt, die als Grundlage für die Umgestaltung in mehreren Etappen dient. „Unsere Vorschläge sind keine fertige Planung, die morgen umgesetzt wird, sondern eine Vision, die in einem Partizipationsprozess mit den Anrainerinnen und Anrainern des Gürtels in Etappen weiterentwickelt werden soll“, so Kraus.
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