GLOBAL 2000-Bundesländervergleich zeigt große Unterschiede bei Sanierungsförderung
Beispielrechnung bringt höchsten Einmalzuschuss in Tirol, geringsten im Burgenland, Förderung von bis zu zwei Dritteln der Sanierungskosten erreichbar
Wien (OTS) – Die Gebäudesanierung ist eine der wichtigsten Klimaschutzmaßnahmen, sowohl Bund als auch Bundesländer stellen dafür Förderungen bereit. Diese Förderungen können grundsätzlich kombiniert werden. Weil die Förderbedingungen stark unterschiedlich ausgestaltet sind, ist es derzeit aber kaum möglich, vor Beginn eines Sanierungsvorhabens zu wissen, wie viel Förderung man bekommt. Weil diese wichtige Information nicht verfügbar ist, fehlt oft die Motivation für Sanierungsvorhaben. Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 bringt jetzt mit einer aktuellen Analyse Licht ins Dunkel:
„Wenn man Bundes- und Landesförderungen zusammennimmt, können höhere Förderbeträge abgeholt werden, als viele denken. In den meisten Bundesländern lässt sich mehr als die Hälfte der Sanierungskosten abdecken, bis zu 56.550 EUR an Einmalzuschuss lassen sich in unserer Beispielrechnung abholen. Jetzt ist somit sicher ein guter Zeitpunkt, über die Sanierung nachzudenken und die Modernisierung des Gebäudes zu planen. Gebäude dämmen, Fenster reparieren oder tauschen und alte Öl- und Gaskessel ersetzen, senkt die Heizkosten um bis zu 80 %, macht unabhängig von Öl- und Gaslieferungen und entlastet die Klimabilanz“, nennt Johannes Wahlmüller, Klima- & Energiesprecher bei GLOBAL 2000, triftige Gründe für eine Entscheidung zur Sanierung.
Was genau analysiert die Studie?
In der Studie wurden Bundes- und Landesförderungen analysiert und eine Beispielrechnung für eine typische umfassende Sanierung eines Einfamilienhauses durchgeführt. Dabei wurde die gesamte Förderhöhe in Form eines Einmalzuschusses von Bund und Ländern ermittelt. So erhält man für die Sanierung eines typischen Einfamilienhauses für Dämmung, Fenster- und Heizungstausch mit 56.550 EUR den höchsten Einmalzuschuss in Tirol, gefolgt von Vorarlberg (49.100 EUR), der Steiermark (49.000 EUR), Kärnten (48.700 EUR), Salzburg (47.500 EUR), Wien (34.300 EUR), Oberösterreich (32.700 EUR), Niederösterreich (31.300 EUR) und dem Burgenland (27.000 EUR). Damit können zwischen 31,8 und 66,5 % der angenommenen Sanierungskosten von 85.000 EUR abgedeckt werden.
Zu beachten ist, dass es sich um eine Beispielrechnung für Einmalzuschüsse handelt und manche Bundesländer stärker auf die Bereitstellung von geförderten Krediten setzen. Das trifft etwa auf das Burgenland zu, wo bei der thermischen Sanierung keine Einmalzuschüsse möglich sind und stattdessen ein geförderter Kredit in Anspruch genommen werden kann. In Niederösterreich, Oberösterreich und Tirol kann man sich im Falle der Aufnahme eines Kredites ebenfalls höhere Förderungen abholen. Die Beispielrechnung soll aber veranschaulichen, dass man sich bei Kombination des Sanierungsbonus des Bundes mit der Förderung der Bundesländer durchaus beachtliche Unterstützung abholen kann.
Was muss beachtet werden?
Zu beachten ist, dass die Budgetmittel für die Förderungen auf Landesseite stark limitiert sind. Durchwegs attraktive Förderungen können somit rasch erschöpft sein, wenn die Sanierungstätigkeit anspringt. GLOBAL 2000 spricht sich deshalb dafür aus, dass in einem ersten Schritt pro Jahr eine Sanierungsmilliarde an Fördermitteln zwischen Bund und Ländern aufgebracht wird. Kurzfristig ist es zudem sinnvoll, die budgetär besser abgesicherte Bundesförderung anzuheben und damit einen starken Impuls für die thermische Sanierung zu setzen. Inflation und steigende Baukosten machen zudem eine laufende Anpassung der Förderhöhe notwendig. Kritisch sieht GLOBAL 2000 die intransparente Förderlandschaft, wo rasch gehandelt werden soll:
„Dass man sich vielerorts hohe Förderungen abholen kann, ist vielen gar nicht bewusst, denn leider erleben wir einen wahren Förderdschungel. Mangels ausreichender Information fehlt dann vielfach die Motivation für die wichtige Sanierung. Wir schlagen deshalb die Einrichtung einer gemeinsamen Anlaufstelle von Bund und Ländern vor, bei der alle Informationen zusammenlaufen und die kompetent und beratend zur Seite steht“, so Johannes Wahlmüller weiter.
Die Studie kann hier abgerufen werden.
Rückfragen & Kontakt:
Josefine Hüttisch, Pressesprecherin GLOBAL 2000, 0699 14 2000 52, josefine.huettisch@global2000.at
Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher GLOBAL 2000, 0699 14 2000 41, johannes.wahlmüller@global2000.at