Frauenfeindlichkeit Von Der Vergangenheit Bis Zur Gegenwart

Haben Sie jemals das Wort Misogynie gehört? Das ist die Bezeichnung des Hasses gegen die Frauen, das älteste Vorurteil der Welt. Die Misogynie enthält bis heute die blutigen Spuren der Frauenfeindlichkeit von westlichen Gesellschaften bis in den Osten und die Gedanken der altgriechischen Philosophen.

Am 22. Juni 2002 in der Provinz Punjab in Pakistan, die von vielen Männern vergewaltigt und von der Dorfdelegation bestraft wurde, ist eine Frau. Am 2. Mai 2002, die in der Justizanstalt für Frauen in Nordkorea ihre Babys auf einem nackten Betonboden auf die Welt gebracht haben und dessen Babys ermordet worden sind, sind auch Frauen. Nach der Scheidung ihrer Ehe, die bis zu ihrem Hals in die Erde vergraben und vom Volk gesteinigt war, bis ihr Kopf abgetrennt wurde, weil sie auf ein uneheliches Kind wartete, ist auch eine Frau. Es ist sehr schmerzhaft, dass die Frau die ganze Welt in ihrem Bauch reingebracht hat, aber die große Welt sie nirgends unterbringen kann.

Wenn die Frau mit Gewalt ausgesetzt ist, lehnt sie vorab die Existenz der Gewalt ab und gelangt zum Zustand, dass sie ihre Kontrolle auf ihre Reaktion verliert. Sie verliert ihr Selbstvertrauen, entfremdet sich mit ihrem eigenen Körper und denkt danach, dass die Gewalt ein Moment ist. Wenn sie neuerlich damit ausgesetzt ist, sucht sie nach Lösungen, allerdings muss sie sich in den meisten Fällen damit abfinden. Aufgrund der Bedeutung, die der Frau in der Gesellschaft zugeschrieben wird, normalisiert und ignoriert sie die Gewalt und wartet bis sie aufhört. Sie denkt daran, dass sie hilflos sei und ignoriert sie, solange sie mit der nicht ständig ausgesetzt ist. Die meisten, die körperlich und emotional misshandelt werden, sehen das als Recht des Ehepartners und wehren sich nicht gegen Gewalt, da sie sozioökonomisch ihrem Ehepartner abhängig sind.

Wissen Sie, wie das ist, wenn eine Frau, die mit Gewalt ausgesetzt war, sich an eine Gesundheitseinrichtung wendet und sich dabei schämt? – die Frage, die ihr infolge ihrer Anzeige bei der Polizei hinsichtlich der Belästigung gestellt wird, ob sie es so weit gebracht hat? – ihrer Nachbarin über die ausgesetzte Gewalt erzählt und als Ratschlag hört, dass ihre Nachbarin auch ihre vier Kinder in schwierigen Verhältnissen großzog und man geduldig sein solle! –  die Abstempelung als Witwe, weil man sich endlich vom brutalen und tyrannischen Ehepartner getrennt hat und auf eigenen Füßen steht, in erster Linie von ihrer nahen Umgebung angegriffen, von ihrer Bekleidung bis zur ihrer Haltung, ihre Art und Weise unter Lupe genommen und kritisiert wird?

Wenn in der Gesellschaft für eine Frau, die vergewaltigt und umgebracht wurde, Worte wie ,,was hat sie dort, um diese Uhrzeit zu suchen?“, ,,sie hätte mit dieser Bekleidung nicht raus gehen sollen!“, ausgesprochen werden, so sind die Ereignisse, mit denen die Frauen konfrontiert sind, der Gesellschaft zuzurechnen. Wenn eine Frau sich offen anzieht oder in den Abendstunden sich draußen befindet, deswegen vergewaltigt und ermordet wird, ist die Schuld nicht an die Bekleidung oder der physischen Anwesenheit draußen, sondern mit dieser Wahrnehmung großerzogenen Männern und allen Menschen zu verknüpfen.

Leider stoßen wir immer mehr auf Nachrichten über Gewalt, Vergewaltigung und Mord an Frauen. All dies zu verhindern, müssen wir zuerst einiges tun; die Diskriminierung der Frauen in der Familie & Gesellschaft stoppen, die Chancengleichheit für Frauen und Männer gleichermaßen ermöglichen und das gesellschaftliche Bewusstsein schaffen. Die Familien sollten bei der Erziehung ihrer Kinder, ihre Fehler sich noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Für das Verständnis, das Männer verherrlicht und Frauen in den Hintergrund gedrängt werden, sollte keinen Raum geben und die Kinder sollen mit diesem Bewusstsein erzogen werden.

Nicht zu vergessen ist, wenn sich die Gesellschaft nicht ändert, das Bewusstsein und das Bildungsniveau jedes Einzelnen sich nicht erhöht, kann es in dieser Gesellschaft nicht zu einem positiven Fortschritt und einer positiven Entwicklung kommen. Das Feuer brennt dort, wo es hingefallen ist.

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