Kommentar

Offene Fragen an IGGÖ Muslime in Österreich haben keinen Ansprechpartner für Ihre Probleme

Wie einige Male zuvor wurde unsere Anfrage für ein Interview mit Herrn Ümit Vural, Präsident der Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich, trotz Zusendung der Fragen, ignoriert.

Natürlich wollen wir dies nicht als Ignoranz annehmen, aber es sollte Herrn Vural bewusst sein, dass wir genauso Mitverantwortung gegenüber der Bevölkerung beitragen. Unsere Verantwortung als Journalisten liegt darin, die Leser/innen zu informieren, daher werden wir weiterhin unsere Fragen stellen.

Bisher blieb IGGÖ introvertiert und zeigte keinerlei Transparenz. Genauso kamen von der Seitens der IGGÖ keine Lösungsorientierte Vorschläge. Dies verursacht misstrauen unter muslimische Gesellschaft, trotz allem kam IGGÖ mit einer Moschee/Islamsteuer in den Schlagzeilen. Des Weiteren forderten Sie Moscheen in jedem Bundesland, dies empörte die Gesellschaft.

Wir können nicht nachvollziehen, dass eine Gesellschaft mit so einer Idee in dem Rampenlicht auftritt, obwohl sie bisher keinerlei Lösungsvorschläge für fehlende qualifizierte Imame und Kopftuchverbot unterbreiten konnten.  (Wir nehmen sehr stark an, dass über das Projekt „Moscheen in jedem Bundesland“ kein Volksbegehren unter muslimische Gesellschaft durchgeführt wurde).

Unseres achtens wird die IGGÖ nicht ausreichend repräsentiert, nach außen treten sie als eine Gesellschaft auf, die ohne Budgetplanung eher zu dem Populismus hinaufarbeiten will. Jedoch wird die IGGÖ weder in den darunter stehenden Moscheen, als auch Vereinen erwähnt. Wir möchten auch unseren Anteil an die Popularität der IGGÖ beitragen und würden uns sehr auf die Beantwortung unserer Fragen freuen.

Folgend veröffentlichen wir die Fragen, die Herr Ümit Vural bekommen aber bisher nicht beantwortet hat.

Herr Vural, in den vergangenen Monaten hatten wir an die IGGÖ unsere Fragen gesendet und uns vorgestellt. Bisher wurden unsere Fragen weder von Ihnen noch von der IGGÖ beantwortet.

Gleich nach Ihrem Amtsantritt hatten Sie bei einer Pressekonferenz erwähnt, dass Sie sehr transparent gegenüber der Öffentlichkeit sein werden und auch die Medien darüber informieren werden. Trotz all unserer Anfragen haben wir bisher weder eine Einladung zu einer Pressekonferenz noch eine Information bezüglich ihrer Projekte erhalten.

Wir finden es sehr schade, dass viele Moscheen unter Zugehörigkeit der IGGÖ allein gelassen werden. Sie müssen sich selbst finanzieren und auch selbst Lösungsvorschläge für ihre Angelegenheiten entwickeln.

Eigentlich wäre eine Zusammenarbeit und auch Zusammenhalt zu guten der muslimischen Gesellschaft in Österreich. Jedoch blieb IGGÖ bisher immer zurückhaltend punkto Angelegenheiten der Muslime.

Wie bereits in den vergangenen Reportagen über IGGÖ erwähnt, befinden sich gar keine Infomaterialien über die Tätigkeiten der IGGÖ in den Moscheen oder Vereinen der IGGÖ. Großteil der muslimischen Gesellschaft hat sehr geringe bis gar keine Information über die IGGÖ.

Erträgt die IGGÖ keine Kritik? Ist dies der Grund für warum Sie bisher keine Reaktion auf unsere fragen gezeigt haben? Können Sie bitte offen beantworten, haben Sie ein Bedenken, dass ihre Schattenseiten ins Vorschein kommen werden?

Wir als Brücke Magazin wollen unsere Leser/innen über die IGGÖ informieren und Ihnen nochmals unsere offenen Fragen stellen. Wir wollen keine eigenen Interpretationen veröffentlichen, sondern wir wollen Namen der IGGÖ von Ihnen Antworten. Wir freuen uns auf jeden Fall auf eine zusammentreffen und würden sehr gerne ihre Antworten auf folgende Fragen veröffentlichen.

1- Warum gibt es keinerlei Informationsmaterialien über die IGGÖ in Moscheen? Ist dies ihre Absicht? Wollen sie gezielt sich von der muslimischen Gesellschaft fernhalten?

2- Sowohl an den Sozialen Plattformen als auch auf der Webseite finden wir ausschließlich Informationen in deutscher Sprache. Wäre es nicht sinnvoller, wenn Sie Informationen bzw. Ankündigungen in verschiedenen Sprachen veröffentlicht wird? Letztendlich haben ihre Zielgruppe hauptsächlich Migrationshintergrund.

3- Haben Sie jeglichen Kontakt zu den Vereinen wo die Mitglieder hauptsächlich Migranten sind? Laut Ihrer Angaben haben sie bisher gar keine Zusammenarbeit mit Vereinen. Wäre es nicht für beide Seiten im Vorteil, wenn die IGGÖ mit Vereinen zusammenarbeiten würde? Warum halten Sie meistens Distanz von Vereinen und Organisationen?

4- Nach dem Islamgesetz werden die Imame in Österreich ausgebildet und auch beschäftigt. Um die Gehälter dieser Imame finanzieren zu können, haben Sie Moscheesteuer vorgeschlagen. Um diese Idee umsetzen zu können, muss das Islamgesetz erweitert bzw. ergänzt werden. Wurde die muslimische Gesellschaft vorab darüber informiert? Haben Sie statistische Auswertungen ob die Gesellschaft diese Art der Steuer akzeptieren wird? Können Sie bitte die Idee noch detaillierter erläutern, werden die Beiträge von den Moscheen erhoben oder direkt wie bei der Kirchensteuer von der zugehörigen Bevölkerung?

5- Islamgesetz trat im Jahr 2015 ein. Seitdem werden die Aufenthaltsgenehmigungen der Imame nicht mehr verlängert und die werden zurück in die Türkei geschickt. Haben Sie bisher über diese Problematik etwas unternommen? Wenn ja, was wurde bisher gemacht und warum wurde bisher nichts in der Richtung veröffentlicht?

6- Können Sie uns über Personalmangel an Moscheen informieren? Was wurde diesbezüglich bisher unternommen?

7- Welche Voraussetzungen müssen die Bewerber für die offene Stellen erfüllen?

8- Ist eine Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur (BMBWK) in Planung? Laufen bereits Projekte zusammen mit der BMBWK? Unter muslimische Gesellschaft herrscht eine Wahrnehmung, dass die BMBWK anstatt einer Zusammenarbeit eher Steine auf den Weg legt für gemeinsame Projekte. Warum werden diese Hindernisse bzw. die Problematik nicht veröffentlicht?

9- Sie haben erwähnt, dass Sie eine Klage bezüglich der Bezeichnung der Religion in Zeugnissen eingereicht haben. Haben etwas gegen Kopftuchverbot unternommen? Es ist uns bekannt, dass diesbezüglich Spenden in Höhe von ca. 80.000,- Eur eingesammelt wurden. Waren finanzielle Hindernisse für eine Klage gegen Kopftuchverbot? Wenn nicht, warum wurden keine rechtlichen Schritte eingeleitet?

10- Sie fordern in jedem Bundesland eine Moschee. Sind die fehlende Moscheen die Prioritäten der muslimischen Gesellschaft? Wurden alle anderen Probleme bereits gelöst? Zum Beispiel Bezeichnung der Religion als IGGÖ in den Zeugnissen, Kopftuchverbot, Arbeitserlaubnis und Beschäftigung der Imame. Sie haben bisher zu den genannten Themen nicht geäußert, ist das wirklich richtiger Zeitpunkt gewesen für so eine Forderung?

11- Haben sie bereits eine Budget Planung für die geforderte Moscheen in jedem Bundesland? Wie wollen Sie die Moscheen finanzieren?

Wir würden uns sehr auf eine Rückmeldung bzw. Beantwortung der Fragen freuen. Sehr gerne möchten wir Ihre Meinungen Veröffentlichen. Falls nicht, sind wir gezwungen selbst Interpretationen der Gesellschaft zu veröffentlichen.

Hochachtungsvoll

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