Obwohl Grippen und Erkältungen, die mit der Covid-19-Erkrankung verwechselt werden, auch ansteckende Atemwegserkrankungen sind, unterscheidet sich der Krankheitsverlauf, weil die Viren, die die Krankheit verursachen, unterschiedlich sind. Die Aufrechterhaltung der Routineimpfungen während der CoronaVirus-Pandemie schützt Einzelpersonen und Gesellschaften vor vermeidbaren Krankheiten und Pandemien.
Spezialistin für Infektionskrankheiten und klinische Mikrobiologie
Dr. Fatma Nur ÖZDOĞAN
Influenza ist eine ansteckende Atemwegserkrankung, die Nase, Rachen und Lunge durch Influenzaviren infiziert. Das aus zwei Haupttypen bestehende Influenzavirus und seine Unterarten sind jedes Jahr für saisonale Grippeepidemien verantwortlich. Obwohl die Erkältung eine genauso ansteckende Atemwegserkrankung wie die Grippe ist, ist die Art des Virus, das sie verursacht, unterschiedlich. Die Grippe kann durch Influenzaviren verursacht werden, während die Erkältung durch eine Reihe verschiedener Viren wie Rhinoviren, Parainfluenza und saisonale Coronaviren verursacht werden kann. Um diese Krankheiten voneinander zu unterscheiden, sind diagnostische Tests erforderlich.
Jeder, der älter als 6 Monate ist, sollte gegen Grippe geimpft werden
Die Viren, die Influenza und Covid-19 verursachen, können auf den Menschen übertragen werden und zur gleichen Zeit auch eine Infektion verursachen. Die meisten Menschen mit einer Grippe erholen sich von selbst innerhalb weniger Tage bis zwei Wochen, bei anderen Menschen jedoch können schwerwiegende Komplikationen auftreten, die einen Krankenhausaufenthalt erfordern. Im Vergleich zur Grippe verursacht die Covid-19-Infektion bei manchen Menschen schwerere Erkrankungen. Deshalb ist der beste Weg, um das Risiko einer Grippe und ihrer schwerwiegenden Komplikationen zu verringern, sich jedes Jahr impfen zu lassen. Alle Personen, die älter als 6 Monate sind, sollten idealerweise bis Ende Oktober eine jährliche Grippeschutzimpfung erhalten. Die Impfungen von Personen mit einem erhöhten Risiko, schwere Grippekomplikationen zu entwickeln, ist besonders wichtig, um das Risiko einer schweren Grippe zu verringern. Es gibt in der Gesellschaft Personen, die erhöht unter dem Risiko einer Erkrankung bestehen, wie etwa Kleinkinder, Schwangere, Menschen ab 65 Jahren mit bestimmten chronischen Erkrankungen wie Asthma, Diabetes oder Herz- und Lungenerkrankungen. Die Impfung ist auch für das medizinische Personal und andere Personen, die mit Menschen mit hohem Risiko leben oder diese pflegen, um eine Ansteckung mit der Grippe zu verhindern, wichtig.
Können Impfstoffe kombiniert verabreicht werden?
Zur kombinierten Verabreichung von Covid-19-Impfstoffen, einschließlich Grippeimpfstoffen, liegen begrenzte Befunde vor. Die Häufigkeit möglicher Nebenwirkungen im Falle einer kombinierten Verabreichung vom Impfstoff mit anderen Impfstoffen war in den verschiedenen Studien im Allgemeinen ähnlich, wie wenn der Impfstoff allein verabreicht wurde. Wenn mehrere Impfstoffe einschließlich Covid-19-Impfstoffe und Grippeimpfstoffe, verabreicht werden sollen, werden diese an verschiedenen Injektionsstellen injiziert, damit lokale Reaktionen unterschieden werden können. Bei Personen mit einer vermuteten oder bestätigten Covid-19-Erkrankung, unabhängig davon, ob sie Symptome aufweisen oder nicht, sollte die Influenza-Impfung zunächst einmal, bis die Kriterien für das Aufheben der Isolation erfüllt sind, verschoben werden.
Mit Impfstoffen ist es möglich, eine Lungenentzündung, die tödlich verlaufen kann, zu verhindern
Im Gegensatz zu Influenza, Erkältungen und Covid-19 ist die häufigste Ursache einer Lungenentzündung, eine weitere Atemwegserkrankung, sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen das Auftreten von Pneumokokken-Bakterien. Es gibt zwei Arten von Impfstoffen: den konjugierten Pneumokokken-Impfstoff (KPA13) und den Polysaccharid-Pneumokokken-Impfstoff (PPA23), der zum Schutz vor Lungenentzündung und anderen Pneumokokken-Erkrankungen wie Mittelohrentzündung, Sinusitis, Meningitis und Blutkreislaufinfektionen eingesetzt wird. Die effektivste Methode, um die Entwicklung der Antikörper zu erhöhen, ist die Verwendung der Polysaccharidimpfstoffe nach dem Konjugatimpfstoff. Personen mit immunsuppressiven Erkrankungen (hämatologische Krebserkrankungen, HIV-Infektion etc.) oder Personen, die Medikamente für die Erkrankungen einnehmen, Personen ohne Milz- oder Funktionsstörung der Milz, Personen mit chronischen Herz-, Lungen- (einschließlich Asthma), Leber- und Nierenerkrankungen, Personen mit Cochlea-Implantat, Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit Leckagen, Alkoholismus, Tabakkonsum sind Risikogruppen bezüglich Erkrankungen, die durch Pneumokokken-Bakterien verursacht werden. Der Impfstoff gegen Pneumokokken (Pneumonie) sollte Kindern unter 5 Jahren, gesunden Erwachsenen ab 65 Jahren und Personen ab 5 Jahren mit anderen Erkrankungen, bei denen das Risiko für durch Pneumokokken-Bakterien verursachte Erkrankungen erhöht ist, verabreicht werden. Beide Impfstoffe können gleichzeitig mit der Grippeimpfung, sofern sie an unterschiedlichen Körperstellen injiziert werden, verabreicht werden.