Ein Mörder mit Krone: Der Corona Virus

Die Familie der Corona-Viren ist eine Virenfamilie, die bei Menschen von leichten Grippen bis hin zu tödlichen Lungenentzündungen aufweisende, unterschiedliche Infektionen verursachen. Ihren Namen haben sie von ihren stabartigen Erweiterungen auf ihrer Oberfläche, welche sie wie eine Krone aussehen lässt und sie deshalb den lateinischen Namen Corona Virus (Virus mit Krone) bekommen haben.

Der in Dezember 2019 in China zuerst aufgetretene neue Corona Virus verbreitete sich aufgrund der hohen Ansteckungskraft in kurzer Zeit über alle Kontinente und entwickelte sich zu einer Pandemie. Die Anfang Sommer bereits unter Kontrolle gebrachte Zahl der Neuinfektionen stieg aufgrund der Lockerung von Vorsorgemaßnahmen weltweit wie auch in unserem Land Anfang September erneut an. Aufgrund der drastisch gestiegenen Neuinfektionszahlen ist der Kampf gegen die Pandemie bezüglich der Volksgesundheit und auch der Wirtschaft derzeit nun wichtiger denn je.

Leichter Verlauf:  Verursacht leichte Beschwerden wie Halsschmerzen, trockenen Husten, Nasenausfluss, Müdigkeit und Kraftlosigkeit, welche sich innerhalb von ein paar Tagen bessern.

Schwerer Verlauf: Die nach Mutationen entstandenen neuen Arten des Coronavirus zeigen sich als schwer Verlaufende Infektionen der Atmungswege.

*SARS

Der in China im Gebiet Guangdong als erstes von Zibetkatzen auf Menschen übertragene SARS-CoV (Severe Acute Respiratory Syndrome = Schweres Akutes Respiratorisches Syndrom) verbreitete sich binnen 8 Monaten von China aus auf 5 Kontinenten und 33 Ländern und infizierte 8000 Menschen, folglich verloren 800 Menschen ihr Leben.

*MERS

Die MERS-CoV (Middle East Respiratory Syndrom) -Infektion, die sich 2012 in Saudi-Arabien von Dromedaren auf Menschen übertrug, steckte bis Juni 2018 in 27 verschiedenen Ländern und 5 Kontinenten 2229 Menschen an und 791 Menschen verloren ihr Leben.

*Covid19

Die Weltgesundheitsorganisation teilte mit, dass in den Pneumonien, deren Zahl in der Stadt Wuhan in China ab Dezember 2019 gestiegen ist, ein neues, sehr ansteckendes Coronavirus festgestellt wurde.  Durch die Ähnlichkeit dieses Virus mit dem SARS-Virus, wurde er als SARS-CoV-2 bezeichnet und die Infektion bekam den Namen COVID-19.

Die Covid-19-Ansteckungsphase…

Der Zeitraum, in welchem der Virus eingefangen wird und die Symptome sich im Körper zeigen kann ein kurzer Zeitraum von 3-5 Tagen aber auch ein längerer Zeitraum von 7-10 Tagen sein. Die Ansteckungsphase, die 5-7 Tage nach der Infizierung mit dem Virus beginnt, dauert 10-14 Tage an und verschwindet dann innerhalb weniger Tage.

Klinische Eigenschaften des Covid19…

Hohes Fieber, Husten, Atmungsschwierigkeiten, Muskelschmerzen, Körper- und Gelenkschmerzen und Halsschmerzen sind die häufigsten Beschwerden. Wenig häufigere Beschwerden sind Störungen des Geruchs- und Geschmackssinns, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.


Die verbreiteten Symptome der Infektion sind Fieber, Husten und Atmungsschwierigkeiten. Bei ernsteren Fällen können Pneumonie zu einer schweren akuten Infektion in den Atemwegen führen und es kann ein Multiorganversagen oder sogar der Tod auftreten.

Obwohl beim Coronavirus in den meisten Fällen Fieber zu beobachten ist, gibt es auch Infizierte ohne Fieberbefund. In der Phase zwischen der Infektion mit dem Virus und dem Auftreten der Krankheit steigt der Fieber erstmals nicht. Deshalb ist das Ausbleiben vom Fieber zu Beginn der Krankheit kein Indiz dafür, dass der Virus nicht im Körper ist. Der Fieber kann während des ganzen Tages sinken oder steigen. Vor allem bei Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und aber auch alten Menschen kann hohes Fieber ausbleiben.

Die Fiebermessgeräte in öffentlichen Gebieten, Flughäfen, Einkaufszentren und Arbeitsstellen können nur Fieberwerte von 38 °C oder höher ermitteln. Wenn das Fieber hoch ist, hat dies natürlich im Bezug einer Infektion mit dem Virus eine Aussagekraft, niedriges Fieber deutet jedoch nicht darauf hin, dass diese Person nicht mit dem Virus infiziert ist.

Verursacht die Covid-19- Infektion in jedem Fall Symptome?

Die bis heute über die COVID-19-Infektion erworbenen Befunde teilen mit, dass die Infektion bei den meisten Betroffenen komplett ohne Symptome verläuft, bei weniger Betroffenen einige Krankheitssymptome aufweist und bei noch weniger Betroffenen schwere Krankheitssymptome aufweist.

Bei wem verläuft die Covid-19-Erkrankung schwer?

Die in jeder Altersgruppe vorkommende Covid-19-Infektion neigt wie bei der Jahreszeit bedingter Grippe zu einem schwereren und lebensbedrohlicheren Verlauf im Falle von bereist vorliegenden chronischen Krankheiten des Herzens, der Lunge, bei chronischen Nieren- und Leberkrankheiten oder aber auch im Falle von hohem Alter der betroffenen Person. Bei diesen Patienten können sich Atem- und Nierenversagen sowie ein lebensbedrohliches Multiorganversagen schneller entwickeln und zum Tod führen. Das neuartige Coronavirus ist weitaus ansteckender als alle anderen ersten Coronaviruspandemien. Die Todesrate ist allerdings im Vergleich niedriger. Die Sterberate, die auch als Fatalitätsrate bezeichnet wird, beträgt bei der SARS-Pandemie 11-12 % und beim MERS-CoV 35-50 % weist sie beim COVID-19 2-4 % auf.

Welche Ansteckungsmöglichkeiten gibt es beim Covid-19?

Die Übertragung der Krankheit geschieht hauptsächlich mittels der kleinen, den Virus enthalten Töpfchen, die durch das Sprechen, Husten oder Niesen einer erkrankten Person entstehen und durch Aufnahme in der Luft oder Handkontakt an Mund, Nase oder Auge gelangen. Die Überlebensdauer und somit auch Ansteckungskraft des Virus in äußeren Bereichen hängt von der Feuchtigkeit und Wärme der Umgebung, der Oberflächenstruktur des Bereiches mit dem Virus, dem Gewebe der Oberfläche und aber auch der Menge des Virus an dieser Stelle ab. Bezüglich Ansteckungen per Körperkontakt sollte beachtet werden, dass die Überlebensdauer des Virus in äußeren Bereichen auf unterschiedlichen Oberflächen 4-6 Stunden und in manchen Fällen bis zu einen Tag betragen kann. Es sollte nicht vergessen werden, dass bei der Ansteckung nicht nur der physische Kontakt, sondern auch die Dauer des Kontaktes von Bedeutung ist.

Wer Personen sind von der Krankheit am meisten betroffen?

Sind Schwangere gefährdet?

Es wurde beobachtet, dass bei schwangeren Frauen die Ansteckungsgefahr der COVID-19-Infektion ähnlich wie bei den anderen Erwachsenen ist. Es konnte zwar festgestellt werden, dass sich der Virus während der Schwangerschaft von der Mutter auf das Kind überträgt, es liegt aber kein konkreter Befund über negative Auswirkungen auf das Kind vor.

Die Wichtigkeit der Impfung bei der Behandlung des Covid-19

Derzeit liegen keinerlei Arzneimittel vor, die die Krankheit heilen, ihren Verlauf beeinflussen oder vor der Krankheit schützen. Es werden andere Medikamente bei der Behandlung des Coronavirus getestet, die auch bei anderen Virenkrankheitsbehandlungen verwendet werden. Die Immunität der Bevölkerung, die durch natürliche Infektionen erreicht wird und auch Herdenimmunität genannt wird, wird sehr lange dauern, sodass die Todesrate in dem Zeitraum noch weiter ansteigen wird. Das Gesundheitssystem wird ihre Funktionstüchtigkeit verlieren. Deshalb wird die Idee der Impfung unter den vorhandenen Konditionen zur schnellen Erschaffung der Immunität unter allen Gesellschaften als einziger Weg gesehen, um die Pandemie unter Kontrolle zu bekommen.


Hierbei ist es sehr wichtig, dass mindestens 60 % der Weltbevölkerung immun wird. Daher wird es von großer Bedeutung sein, die Wirkungsraten der Impfung in acht zu nehmen und möglichst die ganze Weltbevölkerung zu impfen.


Das Immunsystem ist ein System, das einen Abwehrmechanismus gegenüber Krankheiten bildet und den Körper vor fremden schädlichen Substanzen schützt. Ein starkes Immunsystem ist auch beim Schutz vor dem Covid-19 sehr wichtig. Damit der allgemeine gesundheitliche Zustand und die Körperabwehr im optimalen Zustand sind, sollte man sich ausreichend und gesund ernähren, viel Flüssigkeit zu sich nehmen, täglich Sport machen, so viel wie möglich an der frischen Luft sein und ausreichend und gut schlafen.

Dr. Orhan Altıntaş
Hals-Nasen-Ohrenarzt und Kopf-und Halschirurgiespezialist

Die mobile Version verlassen