Die Empathie Erosion des Menschen hat die Natur verärgert!

Der größte Feind des Umweltschutzes ist, dass das Menschenkind sich in einer ernsthaften „Empathie Erosion“ befindet, indem er, ohne an den anderen zu denken, nur zu seinen eigenen Vorteilen lebt. Die Balance zwischen Gerechtigkeit und Nutzen ziehen hat an Gleichgewicht verloren, der Stärkere hat an Platz gewonnen und der Narzisst vergrößerte kontinuierlich seinen Bereich. Das Ergebnis: vermehrte Katastrophenfälle und Überschwemmungen, globale Erwärmung, Klimawechsel… Die „Empathie Erosion“ des Menschen hat die Natur verärgert. Und was nun?

Prof. Dr. Nevzat TARHAN
Psychiater

Das ökologische Gleichgewicht, welches heute als natürliche Folge der Umweltprobleme die ganze Welt betrifft, hat begonnen, das Leben von Menschen und anderen Lebewesen ernsthaft zu bedrohen. Die Natur ist jedoch mittel- und langfristig ein Teil unseres Lebens. Die der Natur zugefügten Schaden spiegeln sich auch in unseren Kindern und Enkeln wider.

Eine narzisstische Zelle und eine narzisstische Person ähnlich sich sehr. Eine narzisstische Zelle ist eine Krebszelle. Verantwortungslos, grenzenlos und mit dem Wunsch zu wachsen, will es sich ständig vermehren, indem es die Zellen nebenan verschlingt. Es dehnt die in sich eingedrungenen Gefäße aus, indem es ein spezielles Hormon sondert und verbraucht viel mehr Sauerstoff und Glukose. Da die Messung eines Krebsgewebes ab 3 Millimetern möglich ist, kann es bei der Früherkennung eingesetzt werden. Ebenso gibt es eine ernsthafte Erosion der Empathie beim Menschen. Der Mensch nutzt die Natur gnadenlos aus. Der Mensch lebt, ohne an andere zu denken, nur zu seinen eigenen Gunsten.

Empathie ist VORAUSSETZUNG!

Wenn man über das Recht der Umwelt spricht, ist es unbedingt notwendig, sich in andere Lebewesen in der Natur einfühlen zu können. In dieser Hinsicht sollten Umweltkultur und Umweltbewusstsein geschaffen werden.

Nach der Covid-19 Zeit bewegt sich die Welt in eine Narzissmus-Pandemie hinüber. Nachdem die mentale Transformation positiv erfolgt ist, vollzieht sich die soziale, die wirtschaftliche und die politische Transformation. Die verhaltensauffälligen Erkrankungen dieses Zeitalters sind Konsumismus und Egoismus. Beide Erkrankungen fügen der Natur schaden hinzu. Ebenso liegen im Hintergrund beider Erkrankungen die mentale Transformation und die falsche Lebensphilosophie.

Angesichts unserer Verantwortung gegenüber den zukünftigen Generationen sollten wir eine moralische Entscheidung treffen. Wie werden uns unsere Kinder in den Jahren 2050, 2060, 2070 in Erinnerung haben? Mit Verbeugung oder mit Dankbarkeit? Oder werden sie aufgrund der Luftverschmutzung mit Masken ihr Leben verbringen müssen?

Umweltprobleme sollten auf soziologischer, psychologischer und theologischer Ebene vielseitig aufgegriffen werden. Denn das Umweltrecht ist ein Recht auf Solidarität, welches durch die Demokratie und die Partizipation umgesetzt wurde. Wenn die Philosophie des unbegrenzten Wachstums und des Konsums, welches auf Kosten der Zerstörung von Natur und somit auch der gesamten Menschheit erfolgt, durch die Kultur und das Verständnis ersetzt wird, welches die Umwelt als Entwicklungsquelle und Grenze wahrnimmt, entstehen Grundlagen für Demokratiebewusstsein und Umweltrechte.

Die Balance zwischen Gerechtigkeit und Nutzen ziehen hat an Gleichgewicht verloren…

Wissenschaft ist die Lehre der Vorhersehbarkeit. Entscheidungsträger der Politik sollten dementsprechend Verantwortung übernehmen. Wenn die Entscheidungsträger aber politische Einstellungen wie „Wie gewinne ich die nächste Wahl?“ oder „Mittel- und Langzeitergebnisse interessieren mich nicht.“ haben und das nicht genug bekommen, Konkurrenz, Wettbewerbsfähigkeit und Erbarmungslosigkeit nicht beiseitelegen, kommt es zu einer Gleichgewichtsstörung. Die Philosophie, dass Starke den Schwachen überliegen, vernichtet die Natur-, Tier-, und Menschenrechte.

Die Zunahme der in den Vordergrund rückenden Katastrophen, Überschwemmungen, globalen Erwärmung oder Klimaveränderung, sind das Ergebnis der Verschlechterung der Balance zwischen Gerechtigkeit und Nutzen ziehen auf der Welt. Wenn das Nutzen ziehen überliegt, versagt die Gerechtigkeit. Der Stärkere gewinnt an Platz. Nach der Zerstörung von Natur und Umwelt durch die menschliche Gier, rächt sich die Natur. Demnach ist es erforderlich, die aggressive Politik gegenüber der Umwelt zu unterlassen und stattdessen Studien durchzuführen, die die Zukunft 50-100 Jahre vorausahnen.

Umweltschäden sind Verbrechen gegen die Menschheit!

Menschliche Gemeinschaften sollten sich dessen bewusst sein, dass sie angesichts der zunehmenden Umweltprobleme in Solidarität für eine lebenswerte Welt ihr Bestes geben müssen. Denn Umweltprobleme sind nur dann lösbar, wenn sich alle Menschen in Solidarität vereinen. Umweltrechte betreffen die künftigen Generationen ebenso wie die heutigen, wenn nicht sogar mehr. Jeder Umweltschaden ist auch gleichzeitig ein Verbrechen gegen die Menschenrechte. Aus diesem Grund sollte die Minimierung der Umweltverschmutzung zu einer gesellschaftlichen Verantwortung sowie zu einer gesetzlichen Verpflichtung zur Wahrung der Menschenrechte werden.

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