Der Beginn einer neuen Phase mit den Deutsch-Inklusionsklassen

Wieso sind deutsch- Inklusionsklassen oder auch Kurse so wichtig, welche Neuerungen und Vorteile bringt die Inklusion mit sich?

Schüler, welche die deutsche Bildungssprache wenig bis gar nicht beherrschen, also „Schüler mit ungenügenden Sprachkenntnissen“ müssen für den Fall, dass sie nicht startbereit auf ihren schulischen Werdegang sind, durch das Sprachförderungsmodell auf den Unterricht vorbereitet werden. Auch Schüler mit ungenügenden Sprachkenntnissen sind ein Teil einer gewöhnlichen Klasse. Auf der Grundschule können sie 15 Stunden und auf der Mittleren Schule 20 Stunden wöchentlich unterrichtet werden. An Unterrichtsgegenständen, in denen kein intensiver Sprachgebrauch notwenig ist, wie zum Beispiel Musik, Sport oder Werkerziehung können solche Schüler in ihren eigenen „normalen“ Klassen teilnehmen.

Bei Feststellung der ausreichenden Unterrichtsverfolgung seitens dieser Schüler, kann auf einen Sprachförderungskurs zurückgegriffen werden, während der Schüler überwiegend in seiner gewöhnlichen Klasse unterrichtet wird.

Für eine Einstufung der Sprachkenntnisse ist die Einführung eines standardisierten Tests, bestehend aus drei möglichen Lösungen:

1- Ausreichende Sprachkenntnisse -> Der Schüler wird als Schüler mit genügendem Sprachgefühl in die Klasse aufgenommen

2- Ungenügende Sprachkenntnisse -> Der Schüler kann einigermaßen den Unterricht verfolgen, braucht jedoch zusätzliche Unterstützung. Dieser Schüler wird in die Klasse aufgenommen besucht jedoch einen Sprachförderungskurs.

3- Absolut ungenügende Sprachkenntnisse -> Der Schüler kann den Unterricht gar nicht verfolgen. Dieser Schüler muss in einer Inklusionsklasse gefördert werden.

In Deutsch- Inklusionsklassen soll in erster Stufe deutsch als Fremdsprache unterrichtet werden, erst ab dem Schuljahr 2019/2020 werden spezielle Unterrichtspläne ins Leben gerufen.

Warum sind Sprachförderungskurse und deutsch- Inklusionsklassen wichtig?

In Österreich liegt seit langer Zeit eine in die Unterrichtssprache deutsch verankerte Problematik zu Grunde. Trotz verschiedenster Maßnahmen ist seit 15 Jahren von selben Zahlen zu sprechen.

Beispiele:

1- Bereits in der Vorschule oder in der Grundschule spielen die Sprachkenntnisse eine Rolle. Ein Drittel der Volksschulkinder beherrschen die deutsche Sprache nicht. In den Jahren 2010/2011 wurde festgestellt, dass 26% der Familien dieser Kinder deutsch nicht als Muttersprache haben. In den folgenden 5 Jahren, im Jahr 2015 ist die genannte Zahl um 5% gestiegen und erreichte insgesamt 31%. Ein im selben Jahr durchgeführter Sprachtest bestätigt, dass 70% der Kinder zwischen drei und sechs Jahren die Sprache ausreichend für ihr alter beherrschen. Festgestellt wurde unter anderem, dass 14% der Kinder mit deutsch als Muttersprache und 67% der Kinder mit anderen Muttersprachen einen zusätzlichen Sprachförderungskurs benötigen. (Vergleiche: Bundesministerium für Äußeres, Europa und Integration Statistisches Jahrbuch 2015/2016)

2- Das im Dezember 2017 veröffentlichte PIRLS (eine international Forschung zur Lesekompetenz und zur Entwicklung der Lesekompetenz) zeigt, dass Schüler der 4.Klasse mit und ohne Migrationshintergund Abweichungen in der Lesekompetenz aufgewiesen haben. Der Unterschied zwischen Nicht- Migranten und Migranten hat sich in den letzten 10 Jahren wenig geändert.

3- Die Bildungsstandarte zeigen die Lösungen, dass die Kompetenz das gelesene auch zu verstehen durch 60% der Kinder mit deutscher Muttersprache erworben wird, während die Zahl hinsichtlich der Kinder mit Migrationshintergrund auf 36% sinkt. Ein Drittel (28%) dieser Kinder haben es auch während den einfachsten Leseaufgaben sehr schwer und erreichen die Bildungsstandarte nicht.

8% fremdsprachiger Schüler, die zum September.2011 im Alter von 14 Jahren waren erlangten in zwei Jahren keinen bis 2013/2014 keinen Pflichtschulabschluss. Bei 3% von Kindern in der selben Altersgruppe und Sprachkenntnissen wird deutlich, dass sie ebenfalls nach zwei Jahren keinen Pflichtschulabschluss hatten.

Auch bei Berufsausbildungen ist der Bildungsstand von hoher Bedeutung. Laut einer Umfrage der Wirtschaftskammer Österreich gaben zwei Drittel der Unternehmen an, dass die Lage der Personen schwieriger ist, welche keinen Pflichtschulabschluss haben. Neben Grundlagen wie, Lesen, Schreiben und Rechnen ist auch die Fremdsprache Englisch von Wichtigkeit. (Quelle: Analyse zu Bildungsbedarf, WKO 2017)

Die Mängel des Systems in der Sprachförderung

Die bereits bestehenden Sprachförderungsgruppen- oder Kurse leisteten eine Unterstützung während der Flüchtlingskrise 2015. Die angebotenen Kurse waren nicht verpflichtend und dadurch, dass diese an ein jährliches Budget angebunden waren, stellten sie keine gute Grundlage dar.

Die angebotene Unterstützung wurde durch ein ineffizientes System geleistet, indem die bisher erworbenen Sprachkenntnisse nicht bewertet wurden. Auch wenn diese Unterstützung von den Bundesländern angefordert wurde, ist unverständlich welche Projekte in Schulen umgesetzt werden sollten. Unabhängig von der Startbereitschaft der Schüler wurde die Forderung einer sprachlichen Unterstützung auf Grundlage von Verordnungen ins Leben gerufen. In dieser Hinsicht wurden die Verordnungen mit dem Ziel der Deutlichkeit erlassen.

Bis heute existieren keine Bewertungen der Sprachkenntnisse basierend auf einem einheitlichen Test, ob ein Schüler über ausreichende Deutschkenntnisse verfügt. Bei absolut ungenügenden Sprachkenntnissen, bei dem auch der Unterricht verfolgt werden konnte, wurden Schüler als Schüler mit unzureichenden Deutschkenntnissen eingestuft. Dieser Vorgang ist auch darin zu bemerken, dass in den verschiedenen Bundesländern eine unterschiedlich hohe Zahl an Kindern mit ungenügenden Sprachkenntnissen die Vorschule besuchen.

Welche Anpassungen wurden im Rahmen einer gesetzlichen Überprüfung durchgeführt?

Welche zusätzlichen Möglichkeiten oder Quellen werden für die Umsetzung von Inklusionsklassen oder Sprachkursen bereitgestellt?

Wie wird das neue Projekt umgesetzt?

Fragen und Antworten mit Deutsch-Inklusionsklassen.

Frage: Mein Kind beginnt bald in die Schule und seine Deutschkenntnisse sind ungenügend, welcher Prozess erwartet uns mit dem Beginn der Schulpflicht?

Antwort: Sie sollten definitiv die Deutschlehrer ihrer Kinder vor Beginn der Schulpflicht kennen und den Unterricht verfolgen, dies hat einen großen Vorteil. Jedes Kind hat seine eigene Art und Weise eine Sprache zu lernen. Während manche schneller sind, entwickeln andere zeitlich später ein Interesse für das Erlernen dieser Sprache. In dieser Phase ist Geduld angesagt. Wenn Kinder in der Anmeldungsphase bzw. zu Beginn die Sprache so ungenügend beherrscht, dass es den Unterricht nicht verfolgen kann, wird diese Situation seitens der Schule festgestellt. Die Kinder werden getestet und dementsprechend wird entschieden, ob die Kinder in eine Inklusionsklasse versetzt werden.

Frage: Wie sind Inklusionsklassen aufgebaut?

Antwort: In diesen Klassen werden schwerwiegend die Sprachkenntnisse der Kinder verbessert. Während Kinder 15 Stunden die Woche am Unterricht in Inklusionsklassen teilnehmen, verbringen sie die restlichen 7 Stunden in den üblichen Klassen im Musik, Sport- oder Werkunterricht.

Frage: Werden die Kinder bis zum Ende der Grundschule in Inklusionsklassen unterrichtet?

Antwort: Nein, sobald diese ausreichende Kenntnisse erlangt haben um den Unterricht zu verfolgen, werden sie in Klassen mit üblichen Lehrplänen versetzt. Diese Maßnahmen sind dafür gedacht damit Kinder im jungen Alter die deutsche Sprache erlernen können.

Frage: Welche Erneuerungen im Unterrichtsfach Deutsch sind zu nennen?

Antwort: Damit Kinder in Zukunft die Sprache effizienter beherrschen und um diese Kinder zu unterstützen hat der Staat ein zusätzliches Budget vereinbart und es werden insbesondere Sprachförderungsprogramme eingerichtet. Regelmäßig wird ihre Entwicklung durch Tests festgestellt und für ihre Fortbildung beigetragen. Auch wenn Kinder bereits ein ausreichendes Verständnis für die Sprache entwickelt haben, werden Kinder mit Migrationshintergrund die Möglichkeit haben, an diesen Förderungsprogrammen teilzunehmen.

Frage: Wie kann ich mein Kind in diesem Prozess unterstützen?

Antwort: Um diese Ausbildung und um die Effizienz der Zusammenarbeit zwischen den Kindern zu unterstützen können Sie die Sprachebene Ihres Kindes verfolgen und herausfinden auf welchem Weg und wie viel diese bereits dazu gelernt haben. Mitunter ist es wichtig in dieser Phase Kontakt zu den Lehrern aufzubauen und auf den psychischen Umgang des Kindes in der Lernphase zu achten. Mit pädagogischer Unterstützung und durch die Motivation seitens der Familie wird diese Phase einfacher für das Kind.

Autorin: Nisan Kılıç

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