Besorgniserregender Anstieg an Meldungen von Antimuslimischem Rassismus
Dokustelle Österreich warnt vor gesellschaftlicher Spaltung
Wien (OTS) – Die Dokumentations- und Beratungsstelle Islamfeindlichkeit & antimuslimischer Rassismus weist ausdrücklich auf den steigenden Rassismus, die zunehmende Gefahr gesellschaftlicher Spaltung sowie die Instrumentalisierung von Schmerz hinsichtlich der aktuellen globalen und damit verbundenen lokalen Ereignisse hin.
Seit Oktober 2023 verzeichnet die Dokustelle Österreich mehr Fälle als in den Monaten Jänner bis September dieses Jahres insgesamt. Dieser signifikante Anstieg spiegelt besorgniserregende Tendenzen sowie Lebensrealitäten von Muslim*innen in Österreich wider.
Die Dokustelle Österreich dokumentiert zahlreiche Vorfälle von rassistischen Übergriffen gegen muslimische Einrichtungen sowie muslimische Personen und jene, die als solche wahrgenommen werden. Diese reichen von Beschmierungen bis zu verbalen und nonverbalen Angriffen im öffentlichen Raum, besonders gegen sichtbare Musliminnen. Im Bildungsbereich gibt es Berichte über Druck auf Schüler*innen, sich zu politischen Ereignissen auf bestimmte Art und Weise zu äußern. Repression zeigt sich durch einschüchternde Äußerungen von Politiker*innen und verstärkte behördliche Kontrollen von muslimischen Einrichtungen. Zudem gehen bei der Dokustelle Österreich Fälle von Silencing von Personen des öffentlichen Lebens ein, die sich mit Betroffenen solidarisieren.
In den Medien werden Generalverdächtigungen gegenüber Muslim*innen normalisiert. Insbesondere im Social Media Bereich werden Muslim*innen mit Gewaltbereitschaft und Terror gleichgesetzt. Muslim*innen werden häufig pauschal allein für Antisemitismus in Österreich verantwortlich gemacht. Zugleich häufen sich Online-Kommentare, in welchen antimuslimisch rassistische sowie antisemitische Narrative in einem reproduziert und verbreitet werden.
Aktuell ist es besonders wichtig, dass Politiker*innen Verantwortung übernehmen. Um allen Menschen in Österreich Halt zu bieten, braucht es ein Absehen von der Reproduktion von Diskriminierung, eine Vorbildhaltung in Bezug auf den Abbau von Spaltung sowie eine gerechte Verteilung von Ressourcen. Es ist sicherzugehen, dass Communities nicht mit Angst, Sorgen und diskriminierenden Narrativen allein gelassen werden. Die Dokustelle Österreich appelliert zudem an zivilgesellschaftliche Organisationen, Personen des öffentlichen Lebens und alle Individuen dieser Geselllschaft, sich in ihrem Wirkungsbereich gegen alle Formen von Diskriminierung sowie Spaltung einzusetzen. Mit sozialem Zusammenhalt für eine Gesellschaft frei von systematischer Unterdrückung und Diskriminierung!
Lesen Sie die lange Fassung der Stellungnahme zu aktuellen antimuslimisch rassistischen Tendenzen hier.
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