Arbeiterkammer: Umfassende Bildungs- und Berufsorientierung verhindert Ausbildungsabbruch

Arbeiterkammer: Umfassende Bildungs- und Berufsorientierung verhindert Ausbildungsabbruch

Studie der AK zeigt vielfältige Abbruchsgründe

Wien (OTS) Eine gute Ausbildung ist Grundlage für eine selbst bestimmte berufliche Zukunft und eine gelungene Lebensplanung. Viele Bildungswege stehen im Rahmen der Ausbildung bis 18 offen, die passende Auswahl zu treffen ist nicht immer leicht. Diese muss im österreichischen Schulsystem sehr früh getroffen werden. Mit 14 steht eine dieser zentralen Bildungswegentscheidungen an. Diese sind wichtige Weichenstellungen und es braucht dabei umfassende Begleitung und Orientierung – für Jugendliche, ihre Eltern oder Vertrauenspersonen.

Gut informiert zu sein ist wichtig. Doch entscheidend ist, Bescheid zu wissen über die eigenen Kompetenzen, Talente und Interessen. Genau das kann umfassende Berufsorientierung und Bildungswegberatung leisten. Herauszufinden, wo die eigenen Stärken liegen, was einem leicht fällt und Freude macht, ist wichtig für die passende Bildungs- und Berufswahl. Aus einer im Auftrag der Arbeiterkammer durchgeführten Studie von SORA zu 18-25-jährigen Ausbildungsabbrecher:innen wird deutlich, dass viele junge Erwachsene „regelrechte Abbruchskarrieren“ aufweisen. Ihre gesamte Bildungsbiografie ist von Abbrüchen durchzogen. Oftmals wird eine Vielzahl von Schulausbildungs- und Lehrverhältnissen begonnen und vorzeitig beendet. Zahlenmäßig sind es mehr als 10 Prozent bzw. über 100.000 der 18- bis 25-Jährigen, die zur Gruppe der „Ausbildungsabbrecher:innen“ zählen – sie haben keinen formalen Bildungsabschluss nach der Pflichtschule und befinden sich in keiner formalen Ausbildung.

Die Gründe für Ausbildungsabbrüche sind vielfältig. Häufig werden fehlendes Wissen über Unterstützungsangebote, aber auch enorm fordernde Lebensumstände in den Familien genannt. Eine zielgerichtete Bildungs- und Berufsorientierung kann hier präventive und stabilisierende Wirkung haben. Wenn Jugendlichen die gewählte Ausbildung gefällt und sie merken, sie wird ihren Talenten und Interessen gerecht, stärkt das ganz enorm die Selbstwirksamkeit. Dann werden sie auch schlechte Tage besser meistern und schwierigen Lebenssituationen mit mehr Resilienz begegnen.

„Je informierter Bildungsentscheidungen getroffen werden, desto eher werden Träume verwirklicht, desto häufiger werden Abbrüche verhindert“, so Ilkim Erdost, Bereichsleiterin Bildung der AK Wien.

Die AK unterstützt Jugendliche mit der Bildungs- und Berufsinfomesse, L14, „Wohin mit 14“, die heuer von 8. bis 11. November stattfindet, dabei, gut informierte Bildungsentscheidungen zu treffen. So können sie sich vor Ort über weiterführende Schulen oder Lehrausbildungen und Berufe informieren. Und nicht nur das: Mittels Berufsinteressenstool AK Jopsy erfahren Jugendliche mehr über ihre Interessen und Talente inklusive passender Berufsvorschläge.

Ein Höhepunkt auf der L14 ist alljährlich die „Probiers hier!“-Zone: Beim technischen Werken oder bei physikalischen Experimenten können die Jugendlichen herausfinden, was ihnen gefällt, ihnen leicht von der Hand geht und sie gut können.

„Umfassende Bildungs- und Berufsorientierung für Jugendliche ist wirksamer Schutz vor Ausbildungsabbruch. Wir setzen auf Prävention statt auf Reparatur“, erklärt Ilkim Erdost.

Vom Bildungsminister fordert die AK, dass es Bildungs- und Berufsorientierung in der 7. und 8. Schulstufe verpflichtend in allen Schultypen geben soll, in den berufsbildenden Schulen ab der 9. Schulstufe.

Es ist deutlich sichtbar, wie wirksam und unterstützend praktische Erfahrungen für Jugendliche im Rahmen des Bildungs- und Berufsorientierungs-Prozesses sind. Daher fordert die AK die Errichtung einer Servicestelle für Berufspraktische Tage (8. / 9. Schulstufe). Dadurch soll der Druck sowohl von Jugendlichen wie auch Eltern genommen, werden, auf sich gestellt einen passenden Platz zum Berufsschnuppern zu finden.

Rückfragen & Kontakt:

Arbeiterkammer Wien
Julian Bruns
06641525111
julian.bruns@akwien.at
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