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57 Jahre Anwerbeabkommen Zwischen Österreich und Türkei

Die eigentliche Migration geschah jedoch Ende der 1970er Jahre. Die ersten Migranten waren zu Beginn Männer, doch ab Ende der 1970er Jahre nahm aufgrund der Familienzusammenführung die Zahl der zuwandernden Frauen und Kinder auch zu. Mit dem Unterzeichnen des Arbeitsmigrationsabkommen hatte Österreich eigentlich das Ziel, dass die Migranten, die als Gastarbeiter in das Land eingereist waren, nach einigen Jahren wieder in ihre Länder zurückzuschicken und durch neue Gastarbeiter zu ersetzen.Jedoch hat sich die Situation nicht so ergeben, wie Österreich es sich erhofft hat. Andererseits war es aber auch nicht das Ziel der Migranten, sich dauerhaft in Österreich niederzulassen, sondern etwas Geld zu sparen und in ihre Heimat zurückzukehren. Doch da sich die wirtschaftlichen Bedingungen nicht so entwickelten, wie sie es sich vorgestellt hatten, entschieden sich die Migranten, die als Gastarbeiter nach Österreich kamen, mit der Zeit in Österreich zu leben. Durch Familienzusammenführungen und Geburten entwickelte sich der Prozess der Zunahme der Migranten anders als von den österreichischen Institutionen erdacht.

Anfangs ignorierten die „Gastarbeiter“ ihre Gewohnheiten, ihre Familie, die Sprachbarriere und die fremde Kultur, akzeptierten die harten Arbeits- und Lebensbedingungen und arbeiteten mit großer Bereitschaft. In den ersten Jahren nach der Migration lebten die Gastarbeiter unter sehr schweren Bedingungen in kleinen Häusern wie Schlafsäle, die nicht einmal über ein eigenes Bad und Toilette verfügten. In diesem Land, deren Sprache und Kultur für die Migranten fremd war, wurde ihnen zur Anpassung keine Unterstützung gegeben und sie wurden oft als ungelernte Arbeitskräfte in den schwierigsten Arbeitsbereichen beschäftigt. Aus dieser Sicht haben die Migranten einen großen Anteil an der wirtschaftlichen Entwicklung von Österreich.

Bis in die 1990er Jahre gab es keine besonderen Planungen und Unterstützungen für die Anpassung der Migranten, da das einzige Ziel darin bestand, die Arbeitskraft zu nutzen. Im Jahre 1997 während der Bearbeitung der gesetzlichen Regelung zur Anpassung gab es ein wichtiges Detail, das nicht beachtet wurde. Die Anpassung wurde nur von den Migranten erwartet. Die Voraussetzung, dass die Bevölkerung in Österreich sich auch an die Migranten anpassen musste, wurde nicht berücksichtigt. Die Frage, ob nur eine Bereitstellung deutscher Dolmetscher als eine Unterstützung zur Anpassung wahrgenommen werden kann, kam gar nicht in die Sinne.

Genau in diesem Jahr sahen die rechtsextremen Parteien die Migranten als Bedrohung und gingen mit rassistischen und diskriminierenden Bemerkungen auf Stimmenfang.


Wie kam es dazu, dass die Migranten, die so viel zur Entwicklung des Landes beigetragen haben, plötzlich als Risiko wahrgenommen und zu einem politischen Thema geworden sind?

Seit Jahren wird davon gesprochen, dass die Migranten sich nicht an Österreich anpassen können. Aber was ist denn die Erwartung von einer Anpassung?

Das eigentliche Unwohlsein der rechtsextremen politischen Sichtweise ist, dass der Gastaufenthalt der Migranten, die sie als Gastarbeiter betrachten, beendet ist. Der Gast ist nun Gastgeber geworden. Die Migranten sind nicht mehr vorübergehend, sondern haben sich eingelebt und sind ein Teil von Österreich. Sie sind nicht mehr nur Arbeiter, sondern Arbeitgeber, Arzt, Ingenieur, Polizist und Soldat. Die Kinder der Migranten sind inzwischen in allen Bereichen präsent.

Seit 2000 engagieren sich auch Politiker mit türkischer Herkunft aktiv in der österreichischen Politik. Leider muss, wer in der Politik existieren zu können, entweder Anti-Türkei-Rhetorik machen oder die Politik der Partei, denen man zugehört, ohne sich zu engagieren, bedingungslos akzeptieren und verteidigen. Es ist fast unmöglich, selbst die Aussagen türkischer Politiker in ihren Muttersprachen zu finden. Diese Politiker tauchen von Wahl zur Wahl auf, um Stimmen für ihre Partei zu sammeln und verfallen nach den Wahlen wieder in Schweigen.

Während die österreichische Politik Diskriminierung und damit Zorn unter der Bevölkerung auslöst, stärkt die Unzulänglichkeit der Migranten in der Politik die rassistischen Parteien. Die durch dieses Schweigen entstandene Lücke wurde von der Politik der Gemeinschaften gefüllt und diese falsche Entstehung wurde, um die politischen Interessen nicht zu beschädigen, nicht thematisiert. Infolgedessen haben unzureichende und unangemessene politische Strukturen zur Stärkung rassistischer Parteien geführt und durch die in diesem Sinne verabschiedeten Gesetze wurde das Leben muslimischer Migranten erschwert, sodass sie allein und hilflos blieben.

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